So! Alle Komponenten, Chassis, Inneneirichtung und Gehäuse sind fertig zur Hochzeit (jaja, ich weiss: zu einer Hochzeit gehören eigentlich nur zwei Komponenten).
Aber Halt: Da fehlt doch noch was (Ge-)wichtiges! Richtig: das Bleigewicht unter dem Dach. Dieses wurde im Gegensatz zum ersten Prototypen nicht über die Inneneinrichtung gelegt, bzw. mit dieser verleimt. Warum nicht? - Ganz einfach: Das Gewicht hatte genau die Länge der Inneneinrichtung (welche damit wohl ein, zwei Millimeter länger ausfiel als beim SBB-Bm). Demzufolge war das Aufkleben oder Einpassen auf die seitlichen Stehwände der Inneneinrichtung nicht zuverlässig möglich. Die Lösung kam von selbst. Die Bleiplatte wurde ins Dach gelegt und mit zwei Polysterolquerstreben zwischen Fensteroberkante und Dach verstrebt. Wegen des Pantografenanschlusses musste die Bleiplatte gegen den Führerstand II (also jenen, gegenüber des Stromabnehmers und - eher wichtiger - auf die Seite der angetriebenen Achse) verschoben werden. Die Inneneinrichtung lag dann mit der Stehwand schön auf der Platte auf (oder nach Aufrichten des Modells natürilch umgekehrt). Da das Walzblei aber wie gesagt gleich lang wie die Inneneinrichtung war, fiel eine Stehwand direkt auf das Dach durch, wodurch die Inneneinrichtung schief zu liegen kam. Die Abhilfe war wiederum einfach: Die Bleiplatte wurde einseitig durch eine gleichdicke Polysterolplatte verlängert. Bei der Platte musste dazu lediglich an der Stirnseite eine halbrunde Aussparung eingefeilt werden, damit die Pantobefestigung samt Stromanschluss nicht in die Quere kam. Bleiplatte und Polysterolstück wurden anschliessend mittels Malerklebeband wie ein Paket umwickelt, bis aus den beiden Materialien ein einziges Stück entstand. Das Band verhindert auch die ungewollte elektrische Leitung des Bleikörpers. Kurzschlüsse zu den unter dem Dach durchführenden Leitungen oder Lötstellen wurden so ausgeschlossen. Die wiedereingesetzten Querverstrebungen wurden nun genau im Innenabstand der Einrichtungsstehbleche platziert, so dass damit einerseits die Blei-/Kunststoff-Platte am Wageninnendach festgehalten wird und anderseits die Längsposition der Inneneinrichtung genau definiert war.... manchmal ergibt sich eine geniale Lösung von selbst.
Tja, dann wurde alles aufeinanderglegt und zusammengesteckt. Die nachfolgende Probefahrt zeige ich mittels zwei Bildern:
Zumindest Röbi wird befriedigt Notiz davon nehmen, wo der Strom eingespeist wird.
Was nun noch ansteht, ist das entgültige Finish: Nachlackieren der geschundenen Stellen am Chassis, Herstellen der Gehäusebefestigungseinrichtung, Anbringen von Kleinteilen: Scheibenwischer, Haltegriffe neben den Türen, sowie Wiederankleben abgerissener Bremsschläuce an den Fronten, sowie das Montieren der Radblenden.
Dann kann der SIG-Triebwagen endlich auf Grosse Fahrt geschickt werden....