Temporär betriebene "Eisenbahn"

  • 100 jährige Standseilbahn Amsteg-Bristen


    Höhe Tal: 526 Meter über Meer
    Höhe Bergstation: 806 m.
    Höhendifferenz: 280 m.
    Länge: 533 m.
    Geschwindigkeit: 1,2 Meter/Sekunde
    Passagiere: 20 + ca. 1,2 Tonne Gepäck.
    Hersteller; Von Roll. Nachfolgende Instandhaltungen: Garaventa


    Betriebszeit: 1918 bis 2003 und (2017).
    Die Bahn wurde glücklicherweise nicht abgebrochen, sondern nur stillgelegt. So konnte sie im März 2017 wieder relativ schnell in Betrieb genommen werden. Grund: als Ersatz für die wegen einem grösseren Erdrutsch erheblich beschädigte (einzige) Strasse von Bristen nach Amsteg hinunter.


    Ob die Bahn nun zukünftig wieder zeitlich unbeschränkt laufen wird?
    Diese Standseilbahn ist ein reiner Zweckbau für das Kraftwerk Amsteg. Dieses wurde modernisiert, die weither sichtbaren Druckrohre haben keine Bedeutung mehr, aber sie stehen unter Heimatschutz(!) Die eigentlichen Kraftwerkanlagen befinden sich wörtlich im Berg. Immerhin, die Bahn überbrückt erfolgreich die Steilstufe am Taleingang. Der rutschgefährdete Teil der Strasse ist somit überbrückt. Die Strasse befindet sich ca. 1 km nördlich von der Standseilbahn, im Bereich der SBB Bristen-Brücke wo das Maderanertal (Bristen) in das Haupttal bei Amsteg einmündet.


    Diese Standseilbahn diente früher einzig zum Unterhalt der Kraftwerkanlagen. Das Dorf Bristen liegt zwar nicht mehr viel höher als die Bergstation, aber ca. 2 Km entfernt (mit einer Zweigstrasse verbunden), im inneren des Tals, auf einer Hochebene gelegen. Nochmals ca.
    2300 Meter über der Bergstation, befindet sich der Bristenstock-Berggipfel. Würde die Bahn diesen erreichen, oder wenigstens in die Nähe dessen, wäre es bestimmt eine grosse Touristen-Attraktion. Aber wenn die Bahn weder direkt das Dorf, noch den Gipfel erreicht, so dürfte es still werden um diese Bahn, sobald die Strasse wieder passierbar ist. Es ist dort generell still geworden!! Während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes an der Standseilbahn, durchfuhr kein einziger Zug die Gotthard-Bristenbrücke, ich muss mich noch daran gewöhnen, dass das jetzt normal ist. Und wenn der Bahn noch über 2000 Höhenmeter auf den Bristen-Gipfel fehlen, dann haben wenigstens die Gämsen und Steinböcke u. Co weitgehend ihre Ruhe, so hat alles seine Vor- und Nachteile.



    PS
    ob das bei Foto 2 wirklich eine Bremse ist, weiss ich nicht. Aber ich nehme nicht an, dass man die Gondel auch von Hand aufwärts drehen kann... Jedenfalls ist es etwas, was eine enorme Untersetzung hat (viel mehr als man hier erkennen kann!)

  • Hermann,


    Auf dem Flansch mit dem roten Vierkant steht, wenn ich es richtig erkennne Lösen drauf. Die Frage ist nur was damit gelöst wird. Gemäss Wikipedia muss die Antriebskraft und Bremskraft bei unregelmässigem Höhenprofil immer wieder nachgeregelt werden. Vobei ich davon ausgehe, das wird beim Seilantrieb gemacht werden.


    Auf die Schnelle gibt mir Google auch keine Antwort. Das aus dem Katalog der Standseilbahnen .


    Am besten fragst du dem Betreiber der Bahn Löcher in den Bauch, bis du hier das kleinste technische Detail der Bahn wiedergeben kannst. ;) :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Interessante Fotos. So eine Seilbahn wäre ein tolles Modellbahnmotiv! :thumbup:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hermann,


    Verkaufe doch einige deiner Fahrzeuge und leiste dir diese Standseilbahn. Da bist du auch beschäftigt und dieses Hobby ist noch viel exklusiver und braucht keinen Platz in der Garage. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Gerne einverstanden, - aber nicht ich alleine, sondern wir zusammen!


    Ich kaufe die Bahn so wie sie ist - und Du baust über Deine Arbeitsstelle, die Bahn 2300 Meter höher, bis zum Gipfel auf 3070 m. Stell Dir vor, die vielen neuen Daten die es geben würde? Beachte, die Naturgewalten in dieser Gegend sind nicht ganz ohne ...


    Foto vorher: bisher geschätzte Model-Location, unweit nördlich von Sisikon, Richtung Brunnen. Beliebter Tauchplatz, ab und zu auch Surf-Station und ein Ort romantische Liebespaare, welche meinten, hier ganz alleine zu sein. Unweit weiter oben am Hang, wunderschöne, aber mässig einheimische Vierstreifen-Nattern von ganz beachtlicher Grösse, u. kleine Population Kreuzottern. Ein wirklich geheimnisvoller schöner romantischer Ort.

    Ein Riesenglück für mich, dass ich - andest als andere Leute, - die amtliche Absperrung befolgte. Fast 1 Jahr lang war`s für nichts und wieder nichts abgesperrt. Auf meine Frage, wann dann die Sperrung endlich wieder aufgehoben werden würde? Antwort: gar nie mehr! Nun, der Hang rutschte nicht Stein für Stein Portionen weise, sondern später als terminiert, aber dann ALLES zusammen. ;)Erwin, willst Du mich loswerden? Schachmatt will auch niemand freiwillig werden. Neues ist schwierig zu erreichen, das was da ist zu erhalten, ist anspruchsvoll genug.


    Foto vorher:


    Foto aktuell:
    (folgt noch)

    Analog ist cool:)

  • Lieber Hermann


    Das Maderanertal ist ein Tal zum geniessen!


    Während meiner Lehrlingszeit leistete man sich noch so verrückte Unternehmungen wie mit dem Velo vom Bernbiet in den Tessin an den Langensee zu fahren. Da unterwegs im Luzernerischen noch Mitfahrer eingesammelt wurden, war der erste Zwischenstation die JH in Bristen. Damals mit Schaumstoffmatratzen und so filzigen Wolldecken mit weissem Kreuz auf roten Grund.
    Statt weiter zu radeln wurde uns eine Erwanderung des Maderanertals empfohlen.
    Nachdem das Tal bis in die Gegend der Balmenegg erkundet war hatten wir vor einem weiteren Aufstieg zur Hüfihütte kapituliert. Ein weiteres Ziel war der Golzerensee. Erreichbar mit einer Luftseilbahn die einem rund 450 Höhenmeter abnimmt. Ein lieblich kleiner See, Wasser (damals) klar bis auf den Grund. Einem Steg zum Wasser war ebenfalls vorhanden. Die Einladung zum Bad mit Genuss war jedoch von kurzer Dauer. Das Wasser war einfach nur kalt.
    Der nächste Tag begann mit einer rasanten Fahrt nach Amsteg. Was danach kam möchte ich hier nicht niederschreiben. Die Fahrradgruppe ist jedoch in Tenero angekommen, halt mit etwas Verspätung.

    Beste Grüsse - Bruno der Bahnnutzer
    Der MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug). Ausserhalb des Bärenparks als SCB-Bär unterwegs

  • Vielen Dank Bruno für Deinen Bericht :thumbsup: Bin schon froh, wenn ich die Stockflue "schaffe". Der Bristen ist von ganz anderem Kaliber. Von Amsteg rund 2500 Hm!!! da möchte ich schon bis Bristen fahren :D . Da hast recht: das Maderaner Tal ist nicht zum rasen, sondern zum geniessen da. Eigentlich ist dieses liebliche Tal für alle da :). Für die Geniesser sowieso, auch für die (nicht motorisierten) Raser.


    Der Bristen verlangt einem Konditionell alles ab. Die "Schnellen" werden von selber langsamer und ich bin eh schon unten langsam geworden. Die Lösung: bis zum Bristen-Seeli, kommt alle 300/400 Höhenmeter eine Alphütte wo man (auf Anmeldung) herrlich übernachten kann. Anstatt Tagestour à la Hochleistungssport, wird es zu einer 3-4 tägigen Expedition mit besonders kurzen Etappen, für Leute, deren Chassie der Märklin H0 Vectron entspricht, anstatt einer HAG Ae 6/6 mit Reserven. Anderseits, ich mag es den Sportlichen gönnen, wieso sollen sie langsam emporsteigen, wenn sie auch schnell können? Jeder wie er mag u. kann... Freude habe ich heute jedenfalls kein bischen weniger als früher, im Gegenteil: man schätzt mehr was noch möglich ist.


    Ohne Handy, aber mit mehr Muskeln an den Waden, lebte man früher bestimmt ganz gut. Allerdings Deine damalige Kondition hatte ich weder früher noch heute. Entweder Velo fahren, oder Bergtouren/-steigen, aber beides hintereinander gleichzeitig hui ui, ... zum Glück gab es da mal einen Robert Stephenson und eine Bertha Benz...


    Aktuelle heutige Fotos, wie der verträumte Ecke "Schiferenegg" an der Axenstrasse nördlich von Sisikon aussieht. Felsklötze gross wie Autos und Baumriesen wie Zündhölzli. Die ganze Platte hat es wie auf einer Modellbahn-Anlage, wenn der Leim nicht abbindet, in die Tiefe gerissen. 99 % der Autofahrer haben wohl keine Ahnung, was sich da abspielte. Positiv ausgedrückt: die Ingenieure haben zusammen mit den Geologen und den Bauarbeitern, offensichtlich alles perfekt gemacht :) !


    Gruss
    Hermann