Seit ich mich mit dem Thema digitaler Modellbahn befasse sind die Entstörelemente am 88er Motor ein teils umstrittenes Thema. Behauptet wurde viel auf rein empirischen Erfahrungen, harte Fakten konnte bisher niemand bieten.
Da ich kürzlich die Gelegenheit hatte mit einem Entwickler der HAG Beleuchtungselektronik ein interessantes Gespräch zu führen, bin ich nun um einige Erkenntnisse reicher.
Der HAG Motor, der heute übrigens bei der Polytrona auf modernen Wickelautomaten gefertigt wird, hat eine eigenartige Eigenschaft im Betrieb Spannungsspitzen bis zu 80 V zu erzeugen. Der ESU Decoder erträgt maximal 100 V, dann ist endgültig Schluss. Warum dieser Motor solch hohe Spannungsspitzen erzeugt weiss man bis heute nicht genau.
Genau diese Spannungsspitzen führten anfänglich bei der neuen Beleuchtung zu einer Reihe unerklärlicher Probleme und brachte die Entwickler zeitweise fast zur Verzweiflung. Dadurch wurde auch ein intensiverer Kontakt zu ESU notwendig. Anfänglich, in Unkenntnis der Spannungsspitzen, riet das Haus ESU zu einer kompletten Entfernung aller Entstörelemente, bis der Elektroniker von HAG erwähnte welche Spannungsspitzen der Motor erzeugt. Danach die klare Empfehlung , alles drin lassen was bisher verwendet wurde, wenn noch mehr geht, umso besser.
Klare Empfehlung von HAG und ESU für den 88er Motor, Drosseln und Kondensatoren nicht entfernen!!
Unter zu Hilfenahme von geeigneter Software und entsprechenden Abschirm Massnahmen konnte das Problem schlussendlich gelöst werden. Die Ursache war bei den durch den Motor erzeugten Spannungsspitzen zu suchen.
Zum Motor selber, wie bereits erwähnt, gewickelt wird er bei Polytrona auf modernen präzisen Maschinen die ein Auswuchten überflüssig machen. Zusätzlich wird der Kollektor mit einem Diamantwerkzeug überdreht um eine optimale Oberflächenqualität zu erreichen und den Verschleiss zu mindern.