Brawa Rangiertraktor Te 2/3 Nr.31

  • Heute habe mir einmal Gutes getan und einen Brawa Te 2/3 zugelegt. Das Modell (0571) ist von Haus aus bereits digitalisiert mit einem Uhlenbrockdecoder. Der Decoder hört gemäss Anleitung auf die Adresse 78.


    Der Reihe nach. Das Modell ist in einer sehr kompakten Schachtel, etwas das ich mit meinem chronischen Platzmangel überaus schätze. Schuber weg, Kunststoffdeckel weg und das Modell mit den beiden Kunststoffverpackungsteilen an den Laschen aus der Verpackung gezogen. Die beiden Kunststoffteile sind in die für die Puffer vorgesehenen Bohrungen gesteckt.


    Das Modell auf die Schienen gestellt und an der MS1 die Adresse eingestellt. Das Licht brennt, wunderbar, fahren, Fehlanzeige. Da ich das Licht ein- und ausschalten kann stimmt die Adresse. Noch mit dem Lokprogrammer versucht die Adresse auszulesen, geht nicht, eine Fehlermeldung erscheint, Decoder kann nicht gelesen werden. Für etwas liegt doch noch ein ESU V3.0 LoPi mit einer 8-Polschnittstelle herum. Also Lok öffnen, die beiden Gehäuseschrauben sind mit zwei filigranen Kunststoffteilen leicht überdeckt, also vorsichtig ans Werk gehen. Das Gehäuse ist entfernt, oh Schreck, man könnte meinen Kabel sei teuer. Das Gehäuse kann nicht einmal richtig zur Seite gelegt werden. Die beiden Kabel vom Schleifer zum Stecker und von dort zum Stromabnehmer sind dermassen kurz, das hantieren ist wirklich mühsam. Wird der Stecker abgezogen geht es ganz wenig besser. Auf alle Fälle riss das schwarze Kabel doch noch ab. Ich habe es wie es war wieder an den Stecker gelötet. Ich war eben doch zu faul bei dieser Gelegenheit das schwarze Kabel gleich durch ein längeres zu ersetzen. Beim nächsten Mal ersetze ich gleich beide, Platz dafür gibt es genug. Dreht man den Stecker um 180° schaltet man von der Stromabnahme von der Schiene zum Stromabnehmer um. Den Uhlenbrock entfernt und den Lopi eingesteckt, die Adresse auf 31 geändert und schon fährt die Lok. Die Motorparameter muss ich noch richtig einstellen, die Lok fährt aber mit den Standardeinstellungen bereits recht fein. Selbstverständlich wurde sie vorher noch sorgfältig geölt.


    Nebst den Puffern gibt es noch Modellkupplungen, Bremsschläuche und ein schmaleres Schleifstück für den Stromabnehmer und selbstverständlich Hakenkupplungen für den Normschacht. Das Modell selber ist schön detailliert. Die gelben Griffe aus weichem Kunststoff können gut gerichtet werden wenn sie verbogen sind. Wer über das nötige Geschick verfügt kann sie sich aus Draht biegen und gelb lackieren.


    Ein gelungenes und schönes Modell mit anständigen Fahreigenschaften das nicht besonders wartungsfreundlich ist und nur mit der nötigen Ruhe demontiert werden sollte. Ob der Original Decoder defekt ist oder schlicht nichts taugt weiss ich nicht. Es ist mir auch nicht die Mühe wert das herauszufinden.


    Das Gehäuse, der Rahmen und das Fahrgestell sind aus Zinkdruckguss, dadurch erhält die Lok ein vernünftiges Gewicht. Was sie ziehen mag, habe ich nicht ausgetestet. Durch diese Materialwahl lässt sich das Modell gut anfassen, lediglich auf die gelben Griffstangen sollte acht gegeben werden, diese verbiegen leicht.


    Die Fotos sind ohne Puffer und Zurüstteile, die Lok ist bereits wieder in der Schachtel, deswegen habe ich auf das Zurüsten verzichtet.



    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Dieses Modell finde ich so richtig "herzig". Wie es sich für einen richtigen Schachtelbahner gehört, ist dieses Modell (zusammen mit der braunen Schwester Nr. 32) natürlich ordentlich verpackt (aber wo zum Teufel sind denn wieder diese beiden Schachteln? :wacko::wacko: ). Danke für den Bericht, finde das interessant.


    Frage eines Banausen: ist diese Lok eigentlich nicht ein Teil des Halbesels?

    Gruss


    Roland

  • Danke Patrik!


    Gute Info! Eigentlich sollte das ja auch zu meiner Allgemeinbildung gehören, als Entschuldigung kann ich nur anführen, dass ich leider nicht so ganz im Einzugsgebiet der BLS lebe ... :fie:

    Gruss


    Roland

  • Und erst noch ein Winterthur-Esel.

    Von denen gibts mehrere.... und nicht alle fahren auf Normalspur :whistling:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Durch diese Materialwahl lässt sich das Modell gut anfassen, lediglich auf die gelben Griffstangen sollte acht gegeben werden, diese verbiegen leicht.

    Auch die Dachaufbauten sind leider sehr fragil — nichts für meine groben Büropfoten :supersad:


    Gruss
    Mario

  • Die Lok kann ich wärmstens empfehlen.


    Seit einigen Jahren sind beide bei mir im Bestand. Als Lok für einen BLS Baudienstzug sieht es sehr toll aus.
    Habe gerade alles wieder in Schachteln da die provisorische ( äh ... providiurium ... ) Anlage gerade liquidiert und die neue erst im Bau ist.
    Sonst hätte ich kurz ein Foto gemacht und eingestellt ( vielleicht später, heute ist wieder Moba Abend mit dem Nachwuchs ^^ )


    Ich finde es ein sehr schön detailliertes Model, schade hat Brawa da nicht gleich den Halbesel auch noch aufgelegt ;(

    sbb_bls_rm = DC Bahner 8) = bahnsiniger äh wahnsiniger Gruss Luca

  • Hat hier im Forum jemand Anlagen Betriebserfahrung mit AC-Digital Loks?

    ja, meiner war mal AC... der Schleifer hatte so stark gebremst, das die Lok kaum mehr was ziehen konnte, ich hab dann auf einer Achse Haftreifen draufmachen lassen, was der Stromversorgung nicht grad geholfen hat...


    (mittlerweile ist das Ding wieder auf DC umgebaut...)

  • Mein kleiner rudimentärer Test mit dem Te 2/3. Nur geradeaus auf C-Gleisen. Mit Fahrstufe 1 zieht das Traktörli einen HAG Wagen, die sind nicht als Leichtgewichte bekannt und drei eher leichte Märklin Wagen ohne Probleme weg. Kurven und Weichenkombinationen habe ich nicht versucht. Es liegt sicher noch etwas mehr drin. Für mich reicht das gut aus. Einen Kesselwagen Blockzug will ich nicht damit ziehen und auch keinen 14-teiligen Swissexpress Städteschnellzug. ;)




    Edit: Durch die Glühbirnen heizt sich das Gehäuse nach einiger Zeit auf mehr als Handwärme auf, schon etwas speziell.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Auch im Original hat die Lok nie lange Züge gezogen, sie war dem BLS Bahndienst in Kandersteg BE und Goppenstein VS zugeteilt. Sie hat die üblichen Baudienstwagen-Schotterwagen, Flachwagen und Rungenwagen gezogen, teilweise auch Fahrleitungsdienst. AKU Modelleisenbahnen bietet noch passende BLS X-w Wagen an.


    Die Lok war bis 1963 in brauner Lackierung unterwegs, dann verkehrsorange und jetzt, im Besitz des Vereins Historische Eisenbahn Emmental, wieder braun. :D

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Hallo zusammen


    eine kleine Ergänzung der Vorbildinfos: bis 1956 waren die "Traktoren" noch als "Halbesel", also mit dem angebauten Wagen, im Einsatz (zuletzt allerdings nur noch als Rangier"lok"). Danach wurden die Wagen abgebrochen, und die Traktoren erhielten einen zweiten, etwas grösseren Führerstand auf der betreffenden Seite.


    Zur Farbe: bis 1963 war es braun, danach vor dem orange zuerst rot. Davon habe ich noch alte Dias digitalisiert:



    Und zum Schluss noch der Link zu meinem kleinen Umbau, den ich damals im HF eingestellt hatte.


    Viele Grüsse
    Peter

  • Merke eben: so ein brauner Viertel-Esel fehlt mir auch noch. Gab es diese von Brawa nur in Rot? Kann mich irgendwie nicht daran erinnern andere als Rote an Börsen gesehen zu haben... Gleich mals schauen was, Google dazu meint. ^^


    ...und lande natürlich auf Rolands Website... Gibts denn nix, was der Kerl NICHT sammelt? ?(:D:D


    Aber den braunen Te gab es. Gut zu wissen. :thumbsup:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


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  • Hallo zusammen,


    den BLS Schienentraktor gab es von BRAWA durchaus auch in anderer Farbgebung; z.B. in dieser hier:



    Wie man sieht ist er hier gerade dabei ein wichtige Fuhre der LAT (Liliput AlpTransit) zum grossen Loch zu bringen, damit der Tunnel ja auch rechtzeitig fertig wird. :D



    Zuerst hatte der Te32 nur 3 BLS Muldenkippwagen am Haken, aber dann musste er doch noch in der Station Blaumilch zwei niedergekommene Sputniks mit dazu einsammeln. Diese sind natürlich standesgemäß entsprechend dem Original mit verkürztem Dach ausgeführt und über einen Mittelschleifer beleuchtet - schliesslich müssen sich die gestressten Bahnmitarbeiter bei den jeweiligen Wartezeiten in den Stationen die Zeit z.B. mit Jassen vertreiben - und ohne gscheites Licht sieht man halt nicht immer ob der Kollege evtl. doch mal ein gutes Blatt gekriegt hat. :)



    Der kleine Lastesel schafft selbst diese Fuhre in der Ebene noch mit Bravour über alle möglichen und unmöglichen Weichenstrassen - nur am Berg ist's ganz schnell vorbei mit der Kraft; da wird der kleine Lastesel nämlich bereits ohne Wägelchen bei Steigungen von ca. 3% zum Lahmesel. :thumbdown:


    Am werksseitig eingebauten "BRAWA Premium Decoder" (= ESU LokPilot 1 im damaligen Fertigungszeitraum 2003) liegt es jedenfalls nicht - auch nicht am sog. "Silencio" Schleifer, sondern eher daran dass die Lok keine Haftreifen hat. Der Antrieb ist eh interessant, denn die beiden äußeren Treibachsen verfügen zwar über Zahnräder - nur gibt es zwischen diesen Achsen bzw. Zahnrädern außer den Treibstangen keinerlei Verbindung. :grin:


    Dass die (auf die Trägerplatine gelöteten) Lampen völlig falsch dimensioniert sind und so das Modell im Digitalbetrieb nach einiger Einschaltzeit zu einem Brutkasten machen wurde ja bereits festgestellt. Ändern läßt sich das nur entweder durch den Einbau von Lampen mit höherer Spannung, durch einen Decoder mit dimmbaren Ausgängen oder eben mit entsprechenden Vorwiderständen. :thumbdown:


    Die "Problem" bei der umsteckbaren Kabelverbindung von Ober- auf Unterleitungsbetrieb lässt sich ganz einfach dadurch lösen indem man den Doppelstecker auftrennt; so läßt sich das Gehäuse samt Decoder ganz einfach vom Fahrwerk trennen und beiseite legen. N.B.: der werksseitig verbaute Decoder ist OHNE Schutzhülle nur mittels eines Klebepad im Gehäuse befestigt - dass dabei mal ganz schnell der Decoder abrauchen kann ist nicht nur eine Theorie. :thumbdown:


    Das (Um-)programmieren dieses Decoders funktioniert natürlich sowohl mit dem ESU LokProgrammer als auch einer MS-2 tadellos; dass sowas bei einem in früher produzierten Modellen eingebauten AnDi ("Uhlenschrott") nicht klappen kann lernt man üblicherweise schon in einem Digital-Grundkurs. :thumbsup:
    N.B.: ähnlich sieht es bei älteren ROCO Modellen aus, die damals werksseitig mit Decoder wie dem UB 751 oder 755 ausgeliefert wurden. Erst die neueren Uhlenbrock Decoder "verstehen" die heute übliche Programmierung und werden somit auch von einem LokProgrammer erkannt; nicht anders sieht es z.B. bei LENZ aus.


    Mein persönliches Fazit: ein nettes Lökchen mit viel Spielwert, aber auch einigem Verbesserungspotential.

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz ()

  • Vielen Dank Lutz für diese technischen Hintergrundinformationen. Damit hast Du gleich meinen Appetit auf dieses Lökeli gesteigert. Das Ding antriebstechnisch zu verbessern stelle ich mir als spannende Herausforderung vor.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Optisch lässt sich an dem Ding einiges Verbessern:



    Der braune Te ist gepimt, der Orange ist (noch) Original...


    Die Antriebestangen sind irgendwie dunkel Eingefärbt, hat mir gar nicht gefallen. Die Stangen sind Poliert und dann der innteil mit schwarzer Farbe ausgefüllt.
    Der Pantograf ist auch in einer unmöglichen Farbe, silber Lackiert ist schon viel besser, ausserdem liegt im Zurüstbeutel ein schmales Schleifstück bei, hilft auch.
    Dann noch alle Isolatoren Braun und die Leitungen Rot Angemalt und die Pfeifen mit Messingeilen ersetzt.


    Der Pflug ist auch so ein übles Teil, die Form passt nicht 100% mit dem Effekt, dass er nach hinten gebogen wird. Das kann man durch das befeilen der Oberkante korrigieren, alldrings sind die Haltezapfen serhr eimpfindlich und brechen bei der geringsten belastung... Der Pflug ganz Links ist ok, bei dem Rechten an der braunen Lok ist ein Zapfen ab, und bei der Orangen sieht man gut, wie die Pflüge unten nach hingen gebogen sind...


    Gruss Dumeng