Widerstand vor Motor erforderlich - Sinn und Zweck?

  • Werte Mitleser,


    gerade bin ich im Begriff meine neueste Errungenschaft, eine Re 4/4 I von Lemaco in Spur 0 zu digitalisieren. Die Lok ist nagelneu, deswegen möchte ich sowenig wie möglich verändern, und sie vor allem wieder rückbaufähig hinterlassen. Nun zu meiner Frage:
    Neben der 8-Poligen Steckverbindung zum Dach (sehr gute Lösung ;) ) sehe ich eine Platine , auf der sich 4 Widerstände 15 Ohm 2 Watt befinden, von denen jeweils einer in die Leitung zu einem der vier Motoren geschleift ist. Kann mir jemand erklären, welchen Zweck die Widerstände im Analogbetrieb erfüllen, heißt es doch immer, Widerstände zur Verlangsamung der Motordrehzahl sollte man tunlichst vermeiden, da sie Dynamik/Drehmoment negativ beeinflussten. Sollten die Widerstände bei der Digitalisierung beibehalten werden, oder ist es besser, sie zu entfernen und die Motoren mit den Dercoderparametern einzustellen. Kurzum: Schadet es den Motoren womöglich, wenn die Widerstände hinter dem Decoderausgang fehlen?

  • Kannst du erkennen für welche Spannung der Motor ausgelegt ist? Der Widerstand ist recht klein, soweit ich es erkennen kann gehen die Kabel vom Widerstand zum Motor, ist das richtig? Bei den Messing Modellen gibt es teils eigenartige Schaltungen um die fixe 1.5V Spannung für die Beleuchtung zu erhalten. Eventuell verhindern die Widerstände nur das losfahren der Lok bevor die Beleuchtung an geht.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Leider Erwin steht weder etwas darüber in der Anleitung, noch auf den Motoren. Ich habe mal den Widerstand eines Motors ohne Vorwiderstand gemessen, er beträgt 40 Ohm. Es könnte durchaus sein, dass es sich um 12 Volt-Motoren handelt. Jedem Motor ist "sein" 15 Ohm Widerstand direkt vorgeschaltet, die Gegenanschlüsse der Widerstände sind zusammengeschaltet und gehen - abgesehen von dem Umschalter-Gedöns - an eine Seite der Stromabnahme der Räder. Die andere Seite der Motoranschlüsse ist zusammen geschaltet, sie gehen direkt an die Gegenseite der Radschleifer. Das Chassis ist potenzialfrei. Ob die Microlämpchen, die mit ca. 3 Volt normal leuchten, direkt einen Vorwiderstand besitzen, kann ich noch nicht sagen, soweit bin ich noch nicht vorgedrungen, lediglich dass eine Diodenschaltung für den 3+1 Lichrwechsel im Dach untergebracht ist. Sollte es sich um 12 Volt-Motoren handeln, wäre es wohl besser, die vier Widerstände zu belassen, was mich nicht ganz befriedigen würde :thinking: .
    Ich erinnere mich noch an die Be 6/8 von Roxy, die hatte auch eine undurchschaubare Diodenschaltung, um die 1,5 Volt Lämpchen zu speisen, und bei geringer Spannung leuchteten diese schon, obwohl die Lok noch still stand.

    Einmal editiert, zuletzt von terry ()

  • 12V Motoren sollten sich digital ohne Vorwiderstände direkt betreiben lassen. Bei den beiden Spur 0 Loks die ich digitalisierte, habe ich das so gemacht. Bis jetzt laufen diese problemlos. Ich habe mir allerdings nie die Frage gestellt ob das ein Problem sein könnte.


    Ich würde relativ mutig alles raus werfen und einen ESU XL V4 Decoder einbauen. Dieser hat Ausgänge für 1.5V Beleuchtungen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ich tendiere ebenfalls zur Radikalkur und auch dazu, die Widerstände weg zu lassen. Die Drehzahl der Motoren lässt sich ja mit dem Decoder gut begrenzen, so dass eigentlich nichts passieren kann. Vorwiegend war meine Sorge, dass die Beschaffung eines allfällig beschädigten Motors für diese auch als Modell betagte Lok wahrscheinlich sehr schwierig sein dürfte.

  • Alles raus, Motoren müssen neu verdrahtet
    werden so das alle parallel geschaltet sind.

    Wegen der Spannung musst du dir kein Kopf
    machen, sie würde auch 20 V vertragen, nur wäre die Lok halt nun eine Rakete.

    Beachte, dass 1.5V Birli verbaut sind, am
    Besten betreibst du sie mit 1.3-1.4 Volt der Lebensdauer sei dank.



    Viel Spass beim Umbau

    Gruss Bebbi

  • Klasse, vielen Dank, genau nach diesem Schaltplan habe ich gesucht :thumbsup:

  • Die Widerstände einfach weglassen würde ich nicht. Sie haben durchaus ihre Berechtigung, wenn man das Fahrverhalten mehrmotorig angetriebener Fahrzeuge kennt, und dienen nicht nur der "Spannungsvernichtung".


    Gruss
    LampenHans

  • Sie haben durchaus ihre Berechtigung, wenn man das Fahrverhalten mehrmotorig angetriebener Fahrzeuge kennt

    Danke für den Tipp, Hans. Doch weiß ich Deine Aussage nicht recht einzuordnen, könntest Du das vielleicht etwas präzisieren. Meinst Du damit, dass die Widerstände die Egalisierung der Drehzahl bewirken können?

  • Wegen der Spannung musst du dir kein Kopf machen, sie würde auch 20 V vertragen, nur wäre die Lok halt nun eine Rakete.

    Nun musst du uns aber erklären, wieso man einen 12V Motor einfach so an 20V betreiben können soll.


    Die Widerstände einfach weglassen würde ich nicht. Sie haben durchaus ihre Berechtigung, wenn man das Fahrverhalten mehrmotorig angetriebener Fahrzeuge kennt, und dienen nicht nur der "Spannungsvernichtung".

    Auch das ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.


    Danke und Gruss
    Teddy
    _________________
    Kinder und Modelleisenbahn. Geht das?

  • Nun musst du uns aber erklären, wieso man einen 12V Motor einfach so an 20V betreiben können soll.


    Doch, doch, das geht schon - meist aber nur seeeehr kurz ... ;)

    Gruss


    Roland

  • Also, die Widerstände fliegen raus, Der Decoder bietet genügend Möglichkeiten, die Drehzal der Motoren und damit ihre Belastung im Zaume zu halten. Interessiert hätte es mich aber schon, welchen Zweck sie im Analogbetrieb nun eigentlich erfüllen sollten ?(

  • Das Schaltschema verstehe ich noch nicht ganz, die Widerstände scheinen aber wie vermutet eine Funktion mit der Beleuchtung zu haben. Einige der Dioden müssen die Funktion einer Spannungsreduktion erfüllen. Pro Diode 0.7V Spannungsabfall soweit ich es in Erinnerung habe.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • die Widerstände scheinen aber wie vermutet eine Funktion mit der Beleuchtung zu haben.


    Logisch, darum ist ja auch je ein Widerstand mit einem Motor in Serie geschaltet.
    Am Schema begeistert vor allem die Diode rechts, bei welcher die Anode in der Luft hängt. :(


    Die Widerstände kann man natürlich schon rausschmeissen, wenn unbedingt Platzbedarf besteht. Wenn die Experten dies empfehlen, wird's ja wohl richtig sein. ;)


    Lampenhan

  • Am Schema begeistert vor allem die Diode rechts, bei welcher die Anode in der Luft hängt.


    Die Diode hängt nicht in der Luft, sondern der Strich ist zumindest auf dem Bild nicht sichtbar. Er würde zu den Lampen führen (beim Stecker der mittlere Anschluss).


    Das Schaltschema verstehe ich noch nicht ganz


    Es ist zugegebenermassen etwas komisch gezeichnet. Grundsätzlich sind Motoren, Widerstände und Lampen in Serie geschaltet. Da aber die Lampen-Spannung lediglich auf 1.4V begrenzt sein soll werden parallel zu den Lampen zwei Dioden geschaltet um die Lampenspannung zu begrenzen (die vier Dioden links). Die beiden Dioden rechts sind dafür da, dass lediglich die vorderen Lampen brennen, die beiden zweiten von rechts sind dann der Ausgleich zu diesen Rechts, damit alle Lampen gleich hell leuchten.


    Was mir noch nicht wirklich einleuchtet ist die Verwendung der Widerstände. Als einzige sinnvolle Erklärung ist für mich schon die Reduktion des Motorstroms. Das würde man aber m.M.n. besser mit einem anders dimensionierten Motor machen. Ohne zu wissen für was die Widerstände sind würde ich diese jedenfalls nicht entfernen. Ausser dir sind die Motoren nicht zu schade wenn sie hops gehen.


    Gruss
    Teddy
    _________________
    VoIP auf dem Handy und im Ausland

  • Ausser dir sind die Motoren nicht zu schade wenn sie hops gehen.

    Doch doch, hops gehen sollen sie auf keinen Fall :phat:
    Ich werde jetzt mal einen Motor allein betreiben, und zwar einmal mit, und einmal ohne Widerstand. Dann wird sich herausstellen, um wieviel bzw. ob überhaupt eine merkliche Senkung der Spannung zu erkennen ist. 15 Ohm sind ja nun nicht gerade viel.

  • Vielleicht kannst Du auch einmal den Widerstand an den beiden Klemmen am Motor messen. Es würde mich nicht überraschen, wenn in der selben Grössenordnung liegt.


    LanpenHans

  • Hier das Messergebnis: Der Widerstand an den Motorklemmen beträgt 40 Ohm. Der Spannungsabfall bei in Reihe geschaltetem Widerstand beträgt ca. 0,5 Volt. Bei 10 Volt messe ich bei laufendem Motor hinter dem Widerstand 9,5 Volt, bei 13,3 Volt ca.12,7 Volt. Wenn ich den Motor ohne Widerstand mit 14 Volt betreibe, läuft er immer noch sehr kultiviert, eine Schutzfunktion der Widerstände halte ich aufgrund dieser Messwerte für sehr unwahrscheinlich. Eher tendiere ich zu Erwin's Vermutung mit dem Effekt des Standlichtes, dass eine ganz geringe Spannung die Lämpchen zwar schon leuchten lässt, die Widerstände aber dafür sorgen, dass die Lok erst dann los fährt, wenn man den Regler (Trafo) weiter aufdreht. So kenne ich das wie gesagt auch von der Be 6/8 von Roxy.

  • Mittlerweile hatte ich mich ja entschieden, die Widerstände zu eliminieren, und das war gut so. Die Lok ist inzwischen digitalisiert, einzig die 1,5 Volt Birnchen habe ich durch solche für 3 Volt / 17 mA ausgetauscht, weil ich von diesen noch einen Beutel mit 100 Stück in Reserve habe :thumbsup: Im Falle einer defekten Lampe ist der Austausch jetzt sofort und kostenlos möglich. Der Decoder (ESU Loksound 4.0 XL) gibt nach Entfernung eines SMD-Widerstandes lampenschonende 2,5 Volt für die Beleuchtung aus. Die Lok selbst läuft sehr schön, wenn auch ein bisschen laut, aufgrund ihrer vier Motoren und den Getrieben mit ausschliesslich Metallzahnrädern. Mechanisch hat sie sich wohl aufgrund ihrer zweifellos vorhandenen Schönheit durchaus als kleine Diva entpuppt, und so mussten noch allerlei Einstellungen an den Einzelradfederungen und Radsätzen vorgenommen werden, bis sie endlich unfallfrei sämtliche (Kreuzungs-)weichen passierte.

  • Gell Michael, am Schluss zeigst Du uns dann schon noch ein Bild von der Ganzen Lok.....! :D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.