Mir ist da unterwegs so eine Idee gekommen ...
Angesichts der diversen Diskussionen um die Ausführungsqualitäten der verschiedensten Modelle, fragte ich mich, ob es nicht irgendwie möglich wäre, eine Qualitätsdefinition festzulegen. Es geht ja darum, für eine objektive Bewertung quantifizierbare Grössen festzulegen, denn nur so lässt sich ein Vergleich anstellen.
Wenn ich so die Diskussionen verfolge, muss ich aber meine Idee eigentlich bereits wieder beerdigen. Vieles ist gar nicht messbar, vieles ist absolut subjektiv und hängt stets von der Laune und Einstellung des Betrachters ab. Ebenso werden die verschiedenen Punkte jeweils extrem unterschiedlich gewichtet. Es ist ebenso offensichtlich, dass die Herstellungstechnologien auch nicht in jedem Falle allen Ansprüchen gerecht werden kann, es bestehen ganz einfach verfahrenstechnische Limiten. Es gibt auch unterschiedliche Betrachtuingsarten, z.B. Vitrinensicht, im Anlagenbetrieb, Betrachtung unter dem Mikroskop ...). Es geht mir aber auch darum zu erfahren, wie andere Sammler, Fahrer etc. eine Beurteilung vornehmen. Für mich als Vitrinen- und Schachtelbahner wäre grundsätzlich eine Motorisierung, das Laufverhalten etc. praktisch irrelevant, für mich muss ein Modell in erster Linie stimmig sein.
Wie sinnvoll mein Ansatz hier überhaupt ist, sei auch dahingestellt. Allerdings, es gibt ja auch Verordnungen, wie stark eine Gurke gebogen sein muss ...
Trotzdem, ich versuche mal zu skizzieren wie ich mir das vorgestellt habe. Es ist aber wirklich nur eine Skizze und erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch Richtigkeit in der Beurteilung, im Gegenteil, die Liste müsste noch signifikant erweitert/verfeinert werden.
Also, ich versuche mal ziemlich willkürlich Schwerpunkte zu definieren und darunter einzelne Positionen aufzulisten:
Vorbildtreue / Stimmigkeit
- Gesamteindruck
- Farbgebung (Farbton Gehäuse, Farbton Dach, Farbtreue)
- Anordnung der Beschriftung
- Ausführung Beschilderung (gedruckt, erhaben)
- Revisionsdaten
-
Fertigung
- Passgenauigkeit Gehäuse
- Anbringung/Vollständigkeit Zubehör (Dachleiter, Isolatoren, Antennen)
- Verarbeitungsgenauigkeit
- Farbdicke
- Präzision der Bedruckung
- Materialqualität (Kunststoff, Zink-Druckguss, Messing)
- Verpackung
-
Technik
- Beleuchtungstechnik
- Fahrverhalten (ruhiger Lauf, Beschleunigung, Maximal-Geschwindigkeit)
- optimale Voreinstellungen (CV-Werte)
- Kupplungen, resp. Entkupplungs
- Zugkraft
-
Ich stelle mir das so vor, dass jeder Punkt für sich mit1 bis 10 bewertet werden kann und für jeden Teilbereich gemittelt wird. Die (hier erst mal drei) Teilbereiche wurden dann mit einer Gewichtung versehen, welche ein Gesamtergebnis liefert. Aber eben, es ist schon hier ersichtlich, dass dies vermutlich gar nicht umsetzbar ist, die eigenen Gewichtungen spielen vermutlich eine viel grössere Rolle als eine generelle Bewertung dies zulässt. Das Ganze wäre einfach in einer Excel-Tabelle zu hinterlegen und automatisch berechenbar.
Irgendwie kommt mir das aber trotzdem so vor, wie wenn über ein Gemälde als Kunstwerk diskutiert wird: auch da ist eine Bewertung mit der Möglichkeit eines Vergleiches mit anderen Bildern ganz einfach nicht möglich ...
So schöne Re 460 (unschöne gibt es gar nicht!) sind ja auch wahre Kunstwerke - Ae 6/6 vielleicht schon etwas weniger ....