Rayak, Eisenbahnknotenpunkt im Libanon

  • In Rayak trafen eine Schmalspurige und Normalspurige Bahn in diesem Knotenpunkt aufeinander. Das Aus wurde durch den Bürgerkrieg im Libanon ab 1975 eingeleitet. Was noch übrig geblieben ist, zeigt diese Bilderserie. Eine interessante Dokumentation zum Thema Bahnen im arabischen Raum findet sich hier.


    Eigentlich eine tragische Geschichte, seit dem 1.Weltkrieg geht es mit den Bahnen um die Bagdadbahn, die zwar 1940 endlich durchgehend fertig gestellt war, nie richtig vorwärts. Politische Veränderungen und Kriege in dieser Region tragen dazu massgeblich bei.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Lieber Erwin
    Wieder ein spannender Beitrag! Besten Dank. Im zweiten Link auf Seite 6 des Dokuments sieht man, woher die Pukos stammen ;) . Hier waren sie einfach grün statt schwarz.
    Herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Einerseits spannend, was da so vor sich hin rottet andererseits auch wieder traurig. So richtig glaube ich ja nicht an das Museumsprojekt. Zu viele solcher Projekte sind schon manges Finanzen oder Personal irgendwo stecken geblieben. Aber vielleicht lassen wir uns auch einfach überraschen (wenn wir dann noch leben) . . . ;) :)

    Gruss Günther

  • Die Alterung dieses Dioramas wurde eindeutig übertrieben... :D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hier hat eben die kundige Hand des Spezialisten Rogers gefehlt . . . ;) :)

    Gruss Günther

  • ja, alles in allem ist es eher eine traurige Geschichte. Arabien und Eisenbahn, das ist seit Anbeginn mit allerlei Problemen behaftet.


    Die Bagdad-Bahn kenne ich nicht, "nur" die staatliche Aegyptische Eisenbahngesellschaft. Sie betreibt ein Netz von immerhin 5000 km(!) (SBB 3000 km). Dieses Netz wird auch rege benutzt, bis in den hintersten Winkel. Aber nur im Niltal und um Grossstätte herum. Rollmaterial gar nicht so alt, es stammt vorwiegend aus den 1970-er Jahren, hauptsächlich aus Deutschland, Russland und USA. Doch die Sicherungsanlagen sind noch sehr viel älter.


    Für den Abbau und Transport von Phosphat und anderen Mineralien/Gesteinen wird eine Eisenbahn parallel der Küste vom aegyptischen Anteil des Roten Meer gebaut. Wann mit dem Bau begonnen wurde weiss ich nicht, jedenfalls mindestens seit 1983, was mittlerweile 32 Jahren Bauzeit entspricht(...) Auch wenn einige ganz kurze isolierte Abschnitte ganz passabel aussehen, ein zusammenhängender Betrieb ist nach wie vor in weiter Ferne.


    Ein Betriebskonzept für eine internationale transkontinentale Eisenbahn? Ein Super ICE von Südafrika über Aegypten durch Marokko unter dem Gibraltar hindurch nach Spanien durch Frankreich nach Luzern, dort mit Anschluss an das SBB Netz. V/max 850 km/h. Fahrzeit je nach Anzahl Zwischenhalte: 12-16 Stunden. Vielleicht kommt so was in 200 Jahren? Heute völlig undenkbar. Galten früher die FS-Fahrkarten als ausgesprochen billig, so ist dies heute noch für Aegypten zutreffend. Für Touristenzüge, da wird das interessanteste und Beste hervorgebracht, was Aegypten an Rollmaterial aufbieten kann, da bezahlt man mindestens SBB-Niveau. Fährt man mit einheimischen Regionalzügen, dann kostet eine Fahrt durch das GANZE Niltal umgerechnet etwa 0,75-0,80 Franken. Allerdings bekommt man auch die Neugierde bis Unverständnis der Einheimischen zu spüren, wieso man sich freiwillig so was antut. Wenn sie einem glauben, man sei ein Taucher, so hat man Glück gehabt. Glauben sie, man sei ein verirrter Tourist, sitzt man freiwillig in der Falle, weil man - ständig und von allen - Souveniers kaufen muss, welche aus dem Nichts auftauchen. Fotografieren /Videos: Motive gäbe es viele, aber es ist heikel bis sehr heikel. Ich respektiere dies, und versuche so Erlebnisse nur in mir selber "aufzunehmen".

    Analog ist cool:)