Farbschema Decoderanschlüsse

  • Liebe Forumisti
    Heute habe ich zum ersten Mal eine digitalisierte Hag Re 6/6 auseinander genommen. Klar ist, es war ein Decoder drin. Darauf gedruckt war MC / 13 / xx. Also xx steht für "ich weiss es nicht mehr". Keine Ahnung also, wer der Hersteller war, keine Ahnung wer den Decoder eingebaut hatte. Auf der Lokschachtel stand nur AC, Nummer von Alt-Hag 205, also nicht digitaliert, wahrscheinlich.
    Nun sass ich da, staunte den mickrigen Mikrochip an und zählte. Es waren 9 Anschlüsse, teils mit Schrumpfschlauch geschützt, teils ohne.
    Mir sagen die Kabelfarben gar nichts. Wenn ich von rechts nach links aufzähle:
    1 violett -> Litze abgeschnitten, keine Verbindung zu irgendwas
    2 orange -> verbunden mit dem Motor
    3 rot -> verbunden mit Lötfahne, geht zum Dachprint
    4 gelb -> geht auch zum Dachprint
    5 blau -> wie bei gelb und rot
    6 grün -> Litze abgeschnitte, keine Verbindung
    7 weiss -> geht zum Dachprint
    8 schwarz -> Masse
    9 grau -> verbundem mit dem Motor, aber nicht am gleichen Ort wie 2
    Im Gehäuse selbst waren nochmals 2 Kabel, etwas dickere: ein gelbes, das zu den Federkontakten an den Rädern des mittleren Drehgestells führte, und ein braunes zum Schleifer.
    Gibt es irgendwo eine Regel oder ein Schema, was jetzt jedes Kabel genau soll? Wenn man so einen Decoder einlöten will, muss man das irgendwie wissen oder erklärt bekommen.
    Herzliche Grüsse
    Oski
    P.S. ja lacht nur!

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Oski,


    Ich habe mich bereits von meinem Lachanfall erholt. :rofl:


    Dieses Farbschema verwendet z.B. ESU. Auf der Seite von Lüssi findet sich ein passendes Farbschema. Am besten ladest du dir eine Anleitung für einen LoPi V4.0 von der ESU Homepage herunter. Dort sind die Kabelfarben und ihre Zuordnung detailliert erklärt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo Oski


    ESU verwendet die sog. "DCC-Kabelfarben", so wie die meisten anderen Decoderhersteller auch. Märklin hat seine eigenen Farben, welche nicht mit dem DCC-Farbschema verwechselt werden darf.


    Noch zu HAG: HAG verwendete lange Zeit für alle Verbindungen braune Kabel, da kannst Du nichts unterscheiden. Irgendwann kamen die gelben Kabel als zusätzliche Masseverbindungen dazu, und neuere Loks aus der Mörschwiler-Produktion haben zu ihrer mtc-Schnittstelle meist Kabel nach dem DCC-Schema (aber z.B. die Verbindung der beiden Lampen unten rechts sind auch bei diesen Loks braun und die zusätzlichen Massekabel gelb...).


    Viele Grüsse
    Peter

  • Lieber Erwin, Dani und Peter
    Vielen Dank für die prompten Tipps. Ich werde dem nachgehen.
    Etwas baff war ich vor allem über die nicht angeschlossenen Kabel. Da dachte ich natürlich: "Herrgott, beim Öffnen der Lok habe ich sicher Kabel abgerissen". Aber wie ich vom Seilziehen weiss, wenn ein kabel (Seil) reisst, hat es nachher zwei Enden. Hier in der Lok ist nur je ein Stummel am Decoder, sonst nichts. Also besuche ich den Link zu Lüssi.
    Herzliche Grüsse
    Oski


    Edith meint: Das Bild von Lüssi zeigt klar, dass die Funktionsausgänge F1 und F2 bei mir nicht angeschlossen sind.

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  • 1 violett -> Litze abgeschnitten, keine Verbindung zu irgendwas
    6 grün -> Litze abgeschnitte, keine Verbindung


    Was will man auch mit AUX1/2 in der Lok? (ROCO hat es auch schon des Öfteren bei seinen Loks mit 8-poliger NEM Schnittstelle geschafft das violette Decoderkabel ganz knapp hinter dem Schrumpfschlauch abzuknipsen, obwohl in den betreffenden Modellen eine separate Ansteuerung der roten Schlusslampen möglich und sinnvoll wäre).


    Zitat

    Im Gehäuse selbst waren nochmals 2 Kabel, etwas dickere: ein gelbes, das zu den Federkontakten an den Rädern des mittleren Drehgestells führte, und ein braunes zum Schleifer.
    Gibt es irgendwo eine Regel oder ein Schema, was jetzt jedes Kabel genau soll?


    Bei HAG haben dicke braune und gelbe Kabel Tradition! :thumbsup:



    Wenn Märklin Decoder/mtc Platinen verbaut sind/wurden, dann sind die Kabelfarben i.d.R. entsprechend der folgenden Vergleichstabelle.



    Gruß.

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz ()

  • Lieber Lutz
    Danke für die hilfreichen Bilder. Da ich völlig analog verdrahtet bin, sind bei mir alle Kabel vom Typ Aux, fast hätte ich gesagt "Autsch" ;) . Ich verstehe auch "Motor links" und "Motor rechts" nicht, aber das macht nichts. Schlimm wird es erst, wenn dieser Zustand in einem Jahr immer noch so ist.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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  • Ich verstehe auch "Motor links" und "Motor rechts" nicht, aber das macht nichts.


    Du beziehst dich auf das Farbschema, das Erwin verlinkt hat.


    Da steht dann bei der ESU-Farbe orange = Motor rechts, bei grau = Motor links. An anderer Stelle bei Lüssi gibt es auch ein Bild dazu, per Zufall auch eine HAG Re 6/6 ;) Prominent die zwei Kabel, grau und orange.


    Auf dem Fahrgerät sieht man einen Pfeil für die Fahrrichtung der Lok (das meldet der Decoder zurück). Sollte das nicht dem gewünschten Zustand z.B. vorne = Laufdrehgestell-Seite, hinten = Motorseite, muss man diese zwei Litzen am Motor umlöten. Effekt: Lok läuft andersrum.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Lieber Peter
    Danke für die Erklärung. Langsam aber sicher dämmert es, wenn nur am Freitag nicht noch eine Sonnenfinsternis käme :D
    Gibt es auch irgendwo eine Erklärung, wie man einen Hag Motor zerlegt? Ich meine natürlich "ohne Gewalt".
    Herzliche Grüsse
    Oski

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  • Oski, nun sag' bloss, du hättest noch keinen Motor einer HAG-Lok auseinandergenommen?


    Ich habe da mal ein Bild aus dem HF "geklaut" und die wichtigsten Dinge angezeichnet.



    1. Die Schrauben (rot) lösen, Lötpads mit dazwischenliegendem Kondensator entfernen.


    AUFPASSEN ! Sobald die Schrauben gelöst sind, drängen die zwei Bleche (blau) sofort nach aussen, auf jeder Seite hat es eine Feder.
    Bei unvorsichtiger Handhabung fliegen die zack-zack davon. Und die dann wieder zu finden, das ist hochgradiger Mist.


    2. Die Bleche (blau) wegnehmen. Unter den Blechen kommen auf jeder Seite je eine Schraube (violett) zum Vorschein. Diese halten den sog. Motorschild, das schwarze Teil mit dem Logo und darunter das Kugellager, wo sich der Rotor dreht. Schrauben (violett) lösen.


    3. Motorschild entfernen, wenn dir bis dahin die Kohlen noch nicht in die Hand gefallen sind, jetzt irgendwann kommen sie sicher zum Vorschein. Deswegen jene Federchen, die drücken die Kohlen an den Kommutator. Jetzt den Rotor noch rausnehmen und die Arbeit ist gemacht, ausser du müsstest noch den Magnet wechseln. Dazu dann die ganz grossen Schrauben lösen, mehr ist da nicht.


    Nicht schwierig, bis auf den Teil mit den Blechen/Federchen.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Lieber Peter
    Vielen Dank für die detaillierte Erklärung. Nein, einen solchen Motor habe ich noch nie auseinander genommen. Bisher war meine grösste Annäherung das Gehäuse abzunehmen und das Unterteil leer fahren zu lassen.
    Aber das wird jetzt geändert. Jetzt suche ich eine Vitrinen-Lok, die nicht mehr recht läuft und übe mal. Das müsste zu finden sein, die ältesten Loks stehen schon über 50 Jahre herum.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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  • Dazu ist noch zu bemerken: Abgebildeter Motor ist von der neuesten Generation, Typ 88!


    Weitere Infos über Motoren findest du auf der Unholzschen Seite, ganz nach unten scrollen.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Lieber Oski,
    da Du den Motor vermutlich digital betreiben möchtest, ist zu Peter’s Angaben noch zu ergänzen, dass sich hinter dem rechten auf dem Foto blau bepfeilten „Blech“ eine Schraube verbirgt, die mit einer Unterlegscheibe versehen ist. Diese Scheibe erhöht das Niveau der Schraube, damit eine ( im Analogbetrieb gewünschte ) elektrische Verbindung zwischen dem Blech und dem Motorgehäuse entsteht. Da bei Digitalbetrieb beide Motoranschlüsse aber potenzialfrei sein müssen, wäre in diesem Fall besagte Scheibe zwingend zu entfernen.

  • Hallo Oski


    und da wir bei den Ergänzungen sind: hinter dem Kugellager des Motorschilds (nur Motor 88 ) hat es auf der Ankerwelle eine kleine leicht gewellte Unterlags-/Distanzscheibe. Auf diese aufpassen, die wird durch den Permanentmagneten angezogen und kann dort - wenn beim Zusammenbau des Motors nicht bemerkt - möglicherweise Schaden anrichten oder zumindest das ordentliche Drehen des Rotors behindern.


    Viele Grüsse
    Peter

  • Typ 88


    Lieber Peter
    In meinem Modell ist ein Motor, soviel weiss ich bis jetzt. Er stammt aus einer Re 6/6 Kloten. Den Typ muss ich durch vergleichen noch bestimmen.
    Herzlichen Dank
    Oski

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  • Schraube verbirgt, die mit einer Unterlegscheibe versehen


    Lieber Michael
    Dem Geheimnis der vermaledeiten Unterlagscheibe werde ich auf den Grund gehen. Ich habe zwar schon mehrmals davon gehört, trotzdem dachte ich natürlich nicht daran.
    Herzlichen Dank
    Oski

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  • leicht gewellte Unterlags-/Distanzscheibe


    Lieber Peter
    Besten Dank auch dir für den Hinweis. Welcher Art wäre denn so ein möglicher Schaden? Verklemmen des Rotors ( = Brandopfer) oder gar mechanische Defekte?
    Herzliche Grüsse
    Oski

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  • Hallo Oski


    und da wir bei den Ergänzungen sind: hinter dem Kugellager des Motorschilds (nur Motor 88 ) hat es auf der Ankerwelle eine kleine leicht gewellte Unterlags-/Distanzscheibe. Auf diese aufpassen, die wird durch den Permanentmagneten angezogen und kann dort - wenn beim Zusammenbau des Motors nicht bemerkt - möglicherweise Schaden anrichten oder zumindest das ordentliche Drehen des Rotors behindern.


    Viele Grüsse
    Peter

    Abgesehen von einem allfällig angerichteten Schaden, von dem ich bisher gottlob verschont geblieben bin, muss man im Falle des Verlustes dieses kleinen Ringes erst einmal auf die Idee kommen, dass er sich irgendwo am Permanentmagneten versteckt - das ist aber immer noch besser, als in den unergründlichen Tiefen eines Teppichflors ;)

  • Hallo Oski


    Besten Dank auch dir für den Hinweis. Welcher Art wäre denn so ein möglicher Schaden? Verklemmen des Rotors ( = Brandopfer) oder gar mechanische Defekte?

    mir ist bisher noch kein Schaden entstanden, da ich beim Motor-Zerlegen immer auf diese Scheiben geachtet habe. Wenn man es weiss, ist es ja keine Hexerei. Und die Scheiben hat es nur bei Motoren mit Kugellager (ich gehe mal davon aus, dass Du die Kugellager optisch von den Gleitlagern unterscheiden kannst ;) ).


    Viele Grüsse
    Peter