LOXX am Alex

  • Vor einer Woche waren wir in Berlin. Ich wollte mal das LOXX am Alex besuchen. Das LOXX am Alex ist eine Modelleisenbahn im Alexa-Shoppingcenter am Alexanderplatz. Im Vorfeld habe ich von viel Kritik gelesen, ich war also gespannt.


    Das Shoppingcenter selbst ist vor allem chic und hipp, beim Aufstieg in den vierten Stock habe ich dann ebensowas erwartet. Wir wurden dann von einer unfreundlichen Dame nicht begrüsst, sie hat aber immerhin Geld entgegengenommen und uns dafür Eintrittstickets ausgehändigt. Gearbeitet wurde mit einer Vereinskasse und Taschenrechner, ein elektronisches Kassensystem fehlt. Also nichts mit chic und hipp...


    Der ursprüngliche Teil der Modelleisenbahn, der bereits vor der Shoppingcenter-Zeit entstanden ist, ist eine Nachbildung von Berlin. Dieser Modelleisenbahn-Teil hat mich begeistert. Es gibt viele fahrende Züge zu bewundern, der Modellbau finde ich sehr ansprechend. Vor allem bei einer solch grossen Anlage ist dies nicht selbstverständlich.


    Meines Erachtens wurde dann ein strategischer Fehler gemacht: Man hat nach Hamburg ins Miniatur-Wunderland geblickt und versucht da abzuschauen. Resultat: Flughafen muss her. Der ist aber etwas leer. Ganze drei Flugzeuge bewegen sich, ein paar wenige Autos fahren umher. Aber es ist vor allem eine langweilige Betonwüste. Mein Fazit: könnte ersatzlos gestrichen werden.


    Nun, Berlin hat nicht nur viel Eisenbahn, sondern auch viel sehenswerte Bauten, viele davon im Tiergarten und am Rand davon. Da passierte dann der zweite strategische Fehler: Der Tiergarten wurde nachgebaut (Nicht direkt angrenzend an den Zoo, was beim Vorbild so wäre). Der Tiergarten besteht vor allem aus Bäumen. Vielen Bäumen. Das gibt unheimlich viel Arbeit, der Besucher hat aber nach 5 Sekunden das Gefühl "Ich habs gesehen". Und die beiden sich kreuzenden sechsspurigen Strassen mit Leben zu erfüllen erfordert technisch sehr viel Know-How und Geduld. Wenn es denn gemacht würde... Die paar wenigen LKWs und Cars die da hin und her fahren wirken ziemlich verloren.


    Für die Kinder gab es auch eine LOXX Train-Racing-Challange. Die hat recht lange fasziniert. Leider waren die Bedienelemente nicht kunden- und kindertauglich gebaut und die Bedienung nicht selbsterklärend. Wann ein Zug fuhr und wann nicht war mit einigem Zufall verbunden.


    Das integrierte Restaurant benötigte eine gefühlte halbe Stunde um Pommes mit Chicken-Nuggets zuzubereiten. Bei zwei anwesenden Familien nicht gerade eine Meisterleistung. Ich habe mir die Wartezeit mit dem Bestaunen der Modellbahn vertrieben. Die Jungs fanden es weniger lustig. Auch hier wurde das Rückgeld mit dem Taschenrechner ausgerechnet.


    Ich war danach schnell wieder zurück bei der "Modellbahn". Die vielen langen und fahrenden Züge haben mich begeistert. Auch war der Modellbau - zumindest für meine Verhältnisse - ausgesprochen gut und sehenswert und für mich wohl nie zu übertreffen. Viele Details aus dem Vorbild wurden wiedergegeben. Wir blieben dann auch vier Stunden. Dieser Teil erachte ich als wirklich sehenswert und die Reise hat sich gelohnt.


    Bilder dazu gibt es auf meiner Homepage: Besuch im LOXX am Alex


    Gruss
    Teddy

  • Der Flughafen von Loxx entstand vor etlichen Jahren - lange bevor der große MiWuLa-Flughafen in Hamburg in Betrieb ging. Das sollte man fairerweise berücksichtigen. Dennoch - ein- oder zweimal Loxx gesehen zu haben - reicht. Nach Hamburg könnte man (auch dank der dortigen Aktivitäten) alle (paar) Jahre pilgern . . . ;) ;) :)

    Gruss Günther