Gestern war für den Vereinskollege Bruno der grosse Tag, sein sehnlichst erwartetes Krokodil wurde durch Herr Wildi persönlich im MEP ausgeliefert. Herr Wildi befreite das Modell fachgerecht aus der stabilen Verpackung und löste die vier Schrauben um es vom Holzsockel zu befreien. Das Modell wurde auf die Anlage gestellt und an der Zentrale die Adresse 3 aufgerufen. Ein abgestellter Güterwagenzug wurde herangefahren, schliesslich soll eine solche Maschine auch zeigen was sie an Zugkraft anzubieten hat. Die Modellkupplung auf die richtige Länge eingestellt und schon ging es mit passender Geräuschkulisse los. So drehte die Lok vor andächtigem Vereinspublikum Runde für Runde. Sämtliche Geräusche wurden gemäss Beiblatt an der Zentrale abgerufen, allerdings war bei F16 Ende der Geräuschkulisse. Ich erwähnte Railcom, Herr Wildi wollte davon nichts wissen, gebe es nicht.
Wer mich kennt der weiss, so leicht lasse ich mir ein X nicht für ein U vormachen. Nachdem der sichtlich stolze Besitzer sich mit seiner Erwerbung vollauf zufrieden zeigte, zog Herr Wildi von dannen und ich an die ECoS.
Anstelle der Adresse 3 wollte ich eine Langadresse, passend zur Nummer des Modells 1330. Beim Wollen blieb es vorerst, die Zentrale hat kein Verständnis dafür. Nach einiger Zeit gestand ich mir ein, ab einem gewissen Grad bin ich zu blöd für die Digitaltechnik und begab mich zerknirscht zurück an den Tisch zu den Kollegen und genehmigte mir das offerierte Glas Rosé. Wein erhellt den Geist, zumindest in Massen genossen und tatsächlich, beim nochmaligen Durchlesen der Decoderanleitung fiel der Groschen. Also, frohen Mutes zurück an die Zentrale und die neuesten Erkenntnisse umgesetzt, das Resultat, immer noch das gleiche, ich habe es scheinbar immer noch nicht begriffen. Nach einer weiteren Pause und einem weiteren Glas Wein, endlich, die Lok lässt sich mit Railcom anmelden und schluckt die Langadresse. Warum es plötzlich funktionierte, war mir nicht wirklich klar, egal, jetzt erschienen sämtliche Funktionssymbole auf der Zentrale und der Knopf 17+ zeigte sich auch um die restlichen Funktionstasten abzurufen.
Bruno tippte auf allen Tasten und drehte zufrieden seine Runden, bis der Präsi meinte, das dauernde Kurvenquietschen sei etwas nervig.
Preis/Leistung ist bei diesem Modell wirklich sehr gut und es wirkt sehr stimmig. Sehr gelungen finde ich die Führerstandsbeleuchtung, sie ist nur bei einem Blick in den Führerstand zu sehen und erhellt nicht den ganzen Führerstand wie ein Handydisplay, für mich ein echter Fortschritt. Auf die servobetriebenen Pantos wurde verzichtet. Der einzige Wermutstropfen ist die nach meiner Meinung sehr bescheiden und knapp gehaltene Beschreibung. Ein Blatt mit allen Sound und Lichtfunktionen und Blatt mit einer kleinen Zeichnung des Modells und wenigen Angaben zu Schrauben. Hier erwarte ich bei einem solchem Modell schon etwas mehr im Hinblick auf Wartungs- und Schmierhinweise.
Zum Schluss noch einige Fotos der 13303 in freier Wildbahn, sprich auf der Vereinsanlage.