Modelbex Be 6/8III 13303

  • Gestern war für den Vereinskollege Bruno der grosse Tag, sein sehnlichst erwartetes Krokodil wurde durch Herr Wildi persönlich im MEP ausgeliefert. Herr Wildi befreite das Modell fachgerecht aus der stabilen Verpackung und löste die vier Schrauben um es vom Holzsockel zu befreien. Das Modell wurde auf die Anlage gestellt und an der Zentrale die Adresse 3 aufgerufen. Ein abgestellter Güterwagenzug wurde herangefahren, schliesslich soll eine solche Maschine auch zeigen was sie an Zugkraft anzubieten hat. Die Modellkupplung auf die richtige Länge eingestellt und schon ging es mit passender Geräuschkulisse los. So drehte die Lok vor andächtigem Vereinspublikum Runde für Runde. Sämtliche Geräusche wurden gemäss Beiblatt an der Zentrale abgerufen, allerdings war bei F16 Ende der Geräuschkulisse. Ich erwähnte Railcom, Herr Wildi wollte davon nichts wissen, gebe es nicht.


    Wer mich kennt der weiss, so leicht lasse ich mir ein X nicht für ein U vormachen. Nachdem der sichtlich stolze Besitzer sich mit seiner Erwerbung vollauf zufrieden zeigte, zog Herr Wildi von dannen und ich an die ECoS.


    Anstelle der Adresse 3 wollte ich eine Langadresse, passend zur Nummer des Modells 1330. Beim Wollen blieb es vorerst, die Zentrale hat kein Verständnis dafür. Nach einiger Zeit gestand ich mir ein, ab einem gewissen Grad bin ich zu blöd für die Digitaltechnik und begab mich zerknirscht zurück an den Tisch zu den Kollegen und genehmigte mir das offerierte Glas Rosé. Wein erhellt den Geist, zumindest in Massen genossen und tatsächlich, beim nochmaligen Durchlesen der Decoderanleitung fiel der Groschen. Also, frohen Mutes zurück an die Zentrale und die neuesten Erkenntnisse umgesetzt, das Resultat, immer noch das gleiche, ich habe es scheinbar immer noch nicht begriffen. Nach einer weiteren Pause und einem weiteren Glas Wein, endlich, die Lok lässt sich mit Railcom anmelden und schluckt die Langadresse. Warum es plötzlich funktionierte, war mir nicht wirklich klar, egal, jetzt erschienen sämtliche Funktionssymbole auf der Zentrale und der Knopf 17+ zeigte sich auch um die restlichen Funktionstasten abzurufen.


    Bruno tippte auf allen Tasten und drehte zufrieden seine Runden, bis der Präsi meinte, das dauernde Kurvenquietschen sei etwas nervig. ;)


    Preis/Leistung ist bei diesem Modell wirklich sehr gut und es wirkt sehr stimmig. Sehr gelungen finde ich die Führerstandsbeleuchtung, sie ist nur bei einem Blick in den Führerstand zu sehen und erhellt nicht den ganzen Führerstand wie ein Handydisplay, für mich ein echter Fortschritt. Auf die servobetriebenen Pantos wurde verzichtet. Der einzige Wermutstropfen ist die nach meiner Meinung sehr bescheiden und knapp gehaltene Beschreibung. Ein Blatt mit allen Sound und Lichtfunktionen und Blatt mit einer kleinen Zeichnung des Modells und wenigen Angaben zu Schrauben. Hier erwarte ich bei einem solchem Modell schon etwas mehr im Hinblick auf Wartungs- und Schmierhinweise.


    Zum Schluss noch einige Fotos der 13303 in freier Wildbahn, sprich auf der Vereinsanlage.


    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Nach einiger Zeit gestand ich mir ein, ab einem gewissen Grad bin ich zu blöd für die Digitaltechnik und begab mich zerknirscht zurück an den Tisch zu den Kollegen


    Lieber Erwin,
    Vielen Dank für deinen guten Bericht, zum derzeit neusten Krokodil! Schade, so perfekt wie es ist, ich glaube nicht, dass ich es kaufen werde. Zum ersten mal denkst Du einen völligen Quatsch! Du bist, zusammen mit anderen Forumisten, welche im digitalen Bereich stark sind, wirklich nicht dumm, sondern der Held! :thumbsup::thumbup: Wer hat den meine Spur I Lematec Ae 6/6 zum laufen gebracht... (ich bestimmt nicht!)


    Vielmehr ist es so, dass die schier endlosen Einstellungsmöglichkeiten und vorhanden digitalen Optionen so komplex geworden sind. Die Hersteller gehen davon aus, dass alles mit allem fehlerfrei korrespondieren würde. Wenn selbst sogar die Digital-Experten eine gute Anleitung und offenbar mehr oder weniger viel Wein benötigen, bis es einigermassen zufriedenstellend, so wie gewünscht, funktioniert, tauchen in mir allmählich Fragezeichen auf? Ich wünsche mir allmählich die 1990-er Jahren zurück, gute Elektrotechnik auf dem damaligen neusten Stand, aber rein gar nichts von Digital, und die Lok läuft innert Sekunden und läuft und läuft und läuft, sobald ihre Räder den Strom aufnehmen :) Was kann daran so falsch oder veraltet sein???


    Erwin, ich mache mit Dir eine Wette: eher machst Du begeisterst den Autoführerschein und kaufst gleich danach einen Wagen, welcher noch etwas schneller wie Roger`s gelber Pfeil ist, als ich mir eine ECoS oder sonst was dergleichen zulegen werde...


    Gruss


    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hm, da wirds nicht viel zu Wetten geben, da sie unentschieden bliebe. Aber unrecht hast Du nicht ganz, Hermann. Ich plädiere allerdings für den Mittelweg: moderat digital. Also die digitalen Vorteile mit dem einzelnen Ansprechen von Loks aber ohne Geräusche-Gigi. Wer will denn schon auf dem gemappten CV-Wert 154 sein Krokodil rosten hören oder CV 275 das Knacken alternden Anstrichlacks?... Dafür bringt man es nicht mehr anständig zum Fahren... :facepalm:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Es ist richtig, Herstellerseits werden diese Loks erstaunlicherweise nur für das normale DCC-Format, das Märklin-Motorola-Format, das M4-Format (mfx mit automatischer Anmeldung der Loks) und das Selectrix-Format, nicht aber für das DCC-"RailComPlus"-Format ausgeliefert.
    Mit dem LokProgrammer ist das nachträgliche Setzen des "Häkchen" "RailComPlus" aber kein Problem.
    Gerne stelle ich jedem stolzen Besitzer eines dieser wunderschönen Krokodile auf dem Decoder alle Funktionen nach seinen Wünschen ein.


    Anmerkung: Im Moment sind bei uns noch alle unterschiedlichen Ausführungen vorrätig.


    Liebe Grüsse Martin.

  • Erwin,


    ich kann mir vorstellen wie dein Hirn geraucht hat, ist mir auch mal so gegangen als ich das erste mal eine lange Adresse eingeben wollte! Da heisst es ganz einfach lesen, lesen und nochmals genau lesen und dann habe ich es kapiert, auf CV 28 die Funktion Railcom setzen (Bit7 auf 128); auf CV 29 Bit 3 setzen(8), Bit 5 auf 32 setzen, lange Adresse.


    Lange Adresse CV 17auf 193 setzen und dann CV 18 die lange Adresse ausrechnen und setzen!


    Ist ganz einfach, man muss nur logisch denken, ich habe es auch lernen müssen! :lol:

    Ich habe eigentlich nichts gegen Anwälte, aber einen mag ich gar nicht, aber irren ist menschlich!




    Grüsse


    Fredy

  • Ist ganz einfach, man muss nur logisch denken, ich habe es auch lernen müssen! :lol:


    Du - und logisch denken ... -- pfffff -- hihihihihihi ----- grööööööhl. Das ist der grösste Bluff, den ich heute gelesen habe! :phat::phat::phat:



    Ich überlasse das Denken den Pferden, die haben viel grössere Köpfe ;(;(:D:D

    Gruss


    Roland

  • Du - und logisch denken ... -- pfffff -- hihihihihihi ----- grööööööhl. Das ist der grösste Bluff, den ich heute gelesen habe!



    Der musste ja kommen, du hättest mich schwer entäuscht, aber eben die einen sind schon mit Kleinigkeiten zufrieden zu stellen!


    Roli,


    Pferde sind aber Fluchttiere, wieso bist du denn noch da??? :dash:

    Ich habe eigentlich nichts gegen Anwälte, aber einen mag ich gar nicht, aber irren ist menschlich!




    Grüsse


    Fredy

  • Hallo Erwin


    Danke für die Bilder und den Bericht.


    Kurze Frage, was hat die Lok denn für einen Decoder drin?


    Zu den Anfänglichen Problemen, war die Adresse 3 ind er Ecos Lok Datenbank als DCC konfiguriert? Wenn die nämlich als Motorola definiert ist und der Decoder ebenfalls Motorola sprechen kann, läuft die Lok ohne Probleme, jedoch nur mit 16 Funktionen. Dann kann man unter Lok bearbeiten --> Datenformat --> DCC 28 oder 128 einstellen und sollte dann die vollen Funktionen (ohne definierte Symbole) zur Verfügung haben.


    Das Problem, dass die Ecos das Railcom nicht erkannt hat, hatte ich schon mehrmals. Ich habe jeweils jede Lok am PC so konfiguriert, dass sie sich selbständig mit Railcom an der Ecos anmelden hätte sollen. Dies funktionierte jedoch nur in rund 60% der Fälle. Die anderen 40% kamen teilweise gar nicht, teilweise wie von dir beschrieben erst nach mehrmaligem probieren --> warten --> probieren. Woran dies liegt konnte mir nicht mal ESU beantworten, weder per Mail noch in Nürnberg.

  • weder per Mail noch in Nürnberg.



    Habe ich auch schon gemerkt, ich habe das gleiche Phänomen mit der ECoS wie du erlebt und keiner weiss wieso, einmal so das andermal so oder so! Ich habe alles probiert, nützt aber nicht, ich glaube da hockt ein Geist drinn! :)


    Nimmst eine Lok die nicht reagiert vom Gleis, wartest ein paar Minuten stellst sie wieder hin und... oh Wunder die ECoS erkennt sie :dash: , und du hast keine Ahnung wieso!


    Bin ich froh, dass ich nicht allein mit diesem Problem bin, ist übrigens auch Herrn Satori bekannt, er kann mir auch nicht helfen, sagt schreib mal ESU an, habe ich gemacht, aber.... , siehe ganz oben! :monster:

    Ich habe eigentlich nichts gegen Anwälte, aber einen mag ich gar nicht, aber irren ist menschlich!




    Grüsse


    Fredy

  • Ich wünsche mir allmählich die 1990-er Jahren zurück, gute Elektrotechnik auf dem damaligen neusten Stand, aber rein gar nichts von Digital, und die Lok läuft innert Sekunden und läuft und läuft und läuft, sobald ihre Räder den Strom aufnehmen Was kann daran so falsch oder veraltet sein???


    Lieber Hermann,
    die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Wenn man allein das Beiheft zum ESU 4.0 Loksound durchblättert, könnte man an manchen Stellen schier verzweifeln. Ich habe mal einen geschlagenen Tag damit verbracht, ohne Programmer, also nur mit der kleinschriftigen Anleitung bei einer frisch digitalisierten Lok einfach nur ein paar Funktionen zu mappen. Sei es, weil ich zu begriffstutzig war, um die richtigen Zahlen zu programmieren, sei es, weil die Angaben in dem schlecht lesbaren Heft schlicht fehlerhaft waren, die Stunden flossen nur so dahin.
    Und trotzdem: Dass die digitale Technik auf den ersten Blick komplizierter ist, als die jahrzehntelang bewährte analoge Elektrotechnik liegt in der Natur der Sache. Wie Roger schon schrieb, man kann, muss sich aber keineswegs in die Tiefen des Systems einarbeiten, um in den Genuss digitaler Vorzüge zu kommen. Allein die grundlegenden Möglichkeiten aus der Anfangszeit wie Standlicht, selektive Ansteuerung der Loks , Brems- und Beschleunigungseinstellungen waren und sind revolutionär und ein unbestrittener Spielgewinn, den man bereits mit wenigen oberflächlichen Einstellungen erzielen kann. Trotzdem verstehe ich jeden, der sich bewusst der Digitaltechnik verschliesst, wie ich es übrigens zum Schalten von Weichen und Signalen mit einem altbackenen Stellpult mit optischer Rückmeldung und viel Strippenziehen auch heute noch mit absoluter Zuverlässigkeit praktiziere. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von terry ()

  • @ Fredy

    Kenne ein paar mit dem Problem. Bei uns war die Lösung eigentlich ganz einfach... die ECoS wurde verkauft, da so oder so eine Steuerung / Überwachung via TC geplannt ist, braucht es die ECoS nicht zwingend. Seither ist die Lenz im Einsatz 1x LZV 100, 3x LV 102. Als Handregler kommen LH100, LH90 und LH01 zum Einsatz. Damit man überall mit dabei sein kann sind 12 Stück LA 152 Verteilböxchen montiert. Ebenfalls ist eine Steuerung mittels TC direkt, oder via Handy TouchCap bzw. später Funkhandregler von ESU möglich. Seither haben sich die Probleme in Luft aufgelösst, einzig ein Problem blieb. Die beiden SOUND Loks von Roco (Re 4/4 II TEE und Re 4/4 II Bourret) machen komische Lichtfunktionen (Blinkend weiss, rot auf beiden Seiten ohne dass eine F-Taste angewählt ist) dies jedoch nur nach rund 30-40h Betrieb... danach einmal aus der Zentrale löschen und wieder neu eingeben, dann hat man wieder ruhe für rund 30h. HAbe die Loks bereits eingeschickt --> Kein Erfolg, Adressentausch --> Kein Erfolg. Fehler tritt bei der Lenz, bei der ECoS sowie der Intellibox II auf. Keiner weiss wieso ;)

  • Es doch beruhigend zu sehen, dass sich auch andere mit vergleichbaren Problemen quälen.


    In DCC waren 128 Fahrstufen eingestellt. Manchmal blitzte das Railcom Symbol kurz auf, verschwand aber beim Antippen sofort. Vielleicht muss das so sein. ?( Letztendlich habe ich bis auf DCC sämtliche Formate abgeschaltet und die Langadresse an passender Stelle eingegeben. Nicht via CV 17 und 18, davon rät die Bedienungsanleitung ab. Relativ spannend verhielt sich der CV 29, dieser zeigte bei jedem Abrufen unter den unveränderten Einstellungen der Adresse 3 immer andere Werte. Ich habe keinen blassen Schimmer in welcher Abhängigkeit dieser zu anderen Funktionen steht. Bis dorthin hatte ich nur via CV 1 andere Adressen eingegeben.


    Als Decoder vermute ich einen ESU XL V4.0 Sound. Aber selbst dazu gibt die Anleitung keine Auskunft.


    Üblicherweise tue ich mir eine Programmierung mit der Zentrale auch nicht an und erledige das via Lokprogrammer. Ich ging davon aus, eine poplige Adresse ändern kann wohl keine Sache sein, so kann man sich irren. Bisher hatten wir auf unserer Zentrale keine Langadressen verwendet, da es Mitglieder gibt die zu Hause noch alte Zentralen haben, die damit nicht klar kommen.


    So bleibe ich bei der Erkenntnis, jede Technik hat ihre eigenen spezifischen Tücken.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo Erwin


    Dem ist so, dachte nur, viele vergessen eben wenn sie als Grundeinstellung Mot. drin haben, dass man dann bei der Manuellen Eingabe dies ändern muss ;) Ansonsten reagiert der Decoder im schlimmsten Fall nicht oder halt eben die Funktionen bleiben aus... Naja mein Fazit habe ich mir gebildet, zu viel PC auf kleinem Raum... wenn schon denschon hänge ich eine richtige Steuerung dran ;)

  • Lieber Michael,


    Eigentlich sehe ich das ähnlich wie Du! Auch kann ich umgekehrt jeden sehr gut verstehen, welcher in digitalen-Eisenbahnen aufgeht. Ich habe halt 1985 ein Digitaltrauma erfahren ;) ...


    Als damaliger Verkaufsangestellter begegneten mir viele, zu viele meist ältere Kunden, aber nicht nur "Alte", genau so waren dann und wann auch Junge dabei, welche eigentlich 0-Bock und 0- Interesse an der digitalen MoBa-Technik hatten. Deren starke Motivation war letztendlich "nur" Angst, von MoBa-Kollegen nicht ernst genommen zu werden, den Anschluss zu verpassen, in MoBa Kreisen nichts mehr zu gelten, die neue gute Zeit zu verpassen. Für diese Art Leute waren die digitalen Komponenten ein "müssen", anstatt ein "wollen"! Demzufolge hatten wir überaus viele Reklamationen im Versandhandel, von Märklin Digital-Artikel, 100% neu ab Werk von Göppingen, wo ich felsenfest 110 % überzeugt war, dass der bez. die Artikel voll und ganz funktionsfähig, einwandfrei beim Kunden angekommen sind! ... Mein damaliger Chef war diesbezüglich sehr kulant,(dafür sonst ein ?( ), da es sich oft um gute Stammkunden handelte, hatte er Hemmungen, Tachles zu reden. Womit weder dieser Kundschaft noch ihm als Geschäft geholfen war.


    Ich spreche von 1985-1987, heute ist man pädagogisch nicht mehr im Steinzeitalter! Es gibt genügend Fachgeschäfte, welche anstatt ruinös viel Rabatt gewähren, Kunden nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen, digitale Kurse auf jedem Level anbieten usw, so dass unsichere Kunden in die digitale Welt der MoBa einzutauchen, nicht mehr ganz "verloren" sich selbst überlassen sind und spätestens nach 2 Jahren den ganzen Bettel hinschmeissen, sondern nachhaltig mit viel mehr Anteil Freude als Frust, vorwärts kommen. Es gibt jedoch auch eine kleine Restpopulation von Leuten, die sicher sind, soweit möglich und machbar, keine digitale Steuerung wollen. Ohne mich grundsätzlich Neuem verschliessen zu wollen, (das wäre der Anfang vom Ende).


    Wenn ein Digital-Freak neue Einstellungen testen kann, neue Optionen bekommt, und ein bischen hirnen muss, um zu seinem Ziel zu kommen, so sehe ich rein gar nichts negatives dabei. Früher hatte man in Zoos den Affen das ganze Futter auf einmal und bequem in einer Schüssel gegeben, heute müssen sie in guten Zoos "mühsam" ihr Futter zusammensuchen, dabei auf Bäume klettern wie auch durch Tunnels kriechen, oder versuchen, verschlossene Büchsen zu öffnen. Angeblich sind seither die Tiere gesünder. Falls sich jetzt z.B. der Erwin als Affen sieht, :facepalm: das ist nicht so schlimm, kleiner Trost, ich bin auch einer, höchstens... Vielleicht auch eine Evolutionsstufe darunter... Wie kann jemand, welcher damals so viele 3015 gesehen hat, kürzlich ein hochgradig defektes 3015 kaufen, und schauen, ob es wieder reparierbar ist? Das ist letztendlich schade um die Zeit. Und doch bringt das Gelingen eine Freude und eine Challenge, kann ich so was noch wie früher?


    Letztendlich die Digitale Technik in der Modellbahn-Szene hätte sich niemals so erfolgreich durchgesetzt, wenn es nicht ein Bedürfnis der Mehrheit der Kunden gewesen wäre. Bei günstigeren Modellen ist auch klar, dass es dem Hersteller nicht zugemutet werden kann, x-verschiedene Betriebsversionen anzubieten. Es hat ein Decoder verbaut, welcher die gängigsten oder gar alle Betriebsarten, also auch "Analog" sowohl erkennt, wie auch akzeptiert. Ebenso akzeptiere ich, dass das so für 99% aller Modellbahner stimmig ist.


    Bei teuren Modell-Neuheiten wäre ich noch glücklicher, wenn es auf ausdrücklichen Wunsch hin, auch echte Analoge Loks geben würde. D.h. nicht Loks mit Prozessoren welche "Analog" erkennen, sondern abwärts kompatible Loks die schon gar nicht erst einen Decoder eingebaut haben. Ich meine insbesondere teure Spur I DC Gleichstrom 2-Leiter Modelle. Spätestens mit brachialer Gewalt lässt sich das ja auch bewerkstelligen, wenn es einem sooo wichtig ist.


    Es ist mir schon klar, dass Mittelleiter AC Wechselstrom Modelle ohne Relais nicht umschaltbar sind, entsprechend kann man gleich das digitale System dazu verwenden.


    Gruss


    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Es gibt jedoch auch eine kleine Restpopulation von Leuten, die sicher sind, soweit möglich und machbar, keine digitale Steuerung wollen.

    Das stimmt in der Tat Hermann, ich habe schon von verschiedenen Gleichspannungsjüngern aus dem Spur 0 -Segment das Bedürfnis herausgehört, die Motoren lieber mit einer "sauberen" sprich geregelten Gleichspannung als mit Pulsweitenmodulation, wie sie die Decoder ausgeben, sozusagen in unverfälschter Reinheit zu betreiben. Die Bedenken gegen PWM speisen sich u. a. aus der vermeintlichen Erkenntnis, dass die allseits beliebten, aber auch empfindlicheren Glockenankermotoren auf Dauer Schaden erleiden könnten. Auch besteht ein gewisser, für mich durchaus nachvollziehbarer Trend, den Genuss des herrlichen Klanges der mechanischen Geräusche und das Rattern über Gleise und Weichenstrassen nicht von oft nervigen Soundanimationen zerstören zu lassen.
    Ein anderes Motiv, "analog zu bleiben" liegt sicher auch in der praktischen Erwägung, die Kosten oder Aufwand für die Digitalisierung eines vielleicht umfangreichen Fuhrparkes schlichtweg zu scheuen. ;)

  • Auch besteht ein gewisser, für mich durchaus nachvollziehbarer Trend, den Genuss des herrlichen Klanges der mechanischen Geräusche und das Rattern über Gleise und Weichenstrassen nicht von oft nervigen Soundanimationen zerstören zu lassen.


    Ja absolut! Zumindest in den gängigen Spurweiten H0m, H0, 0 und I. Bei kleinsten Spurweiten, die tönen, ach ich sag mal nichts...


    Eigentlich ist ja vieles ganz gut, jeder kann sich seine Bahn einrichten, wie es ihm gefällt. Noch gibt es jede Menge Uhrwerk, Starkstrom ist zwar verboten, aber trotzdem interessant, analog normal, vielleicht am besten?, aber derzeit nicht modisch. Die digitale Ausführung ist derzeit am begehrtesten und hat am meisten Follower, das wird auch seine guten Gründe haben. Unternehmerisch gesehen: Ohne digitales Angebot, hätte womöglich die Firma Märklin - und damit indirekt alle anderen - nicht oder zumindest weniger gut überlebt? Für mich haben die ganzen letzten 100 Jahre Modellbahntechnik ihre Berechtigung.

    Analog ist cool:)

  • Ja absolut! Zumindest in den gängigen Spurweiten H0m, H0, 0 und I. Bei kleinsten Spurweiten, die tönen, ach ich sag mal nichts...

    Ich will ja hier mitnichten anecken, empfinde es aber genauso: je grösser die Spurweite, desto mehr Eisenbahn :D
    Hermann, ich bin sicher, Du verstehst, was ich meine und schließe mal mit einem Zitat des leider nicht mehr unter uns weilenden Rolf Ertmer, der es in seiner Abhandlung „Von Halbnull zu Null“ vermocht hat, dieses Gefühl in geradezu enthusiastischer Weise zu vermitteln:


    "…..Stellen Sie sich vor: Eine BR 38 führt einen Reisezug von 6 Kilogramm gewicht. Bei der Anfahrt spannen sich die Zughaken, die Federn geben nach, die Lok reißt an den Kupplungen, schleudert für die ersten drei Radumdrehungen durch, fasst dann wieder „Fuß“, der Zug rollt! Langsam wird der Regler weiter geöffnet, die Geschwindigkeit nimmt zu, und ich finde mich im Geiste auf dem Führerstand einer Lok wieder. Das, was ich am Anfang im „Kleinen“ auf der Versuchsanlage im Wohnzimmer mit meiner Köf II und den paar Wagen verspürte, erlebte ich jetzt im „Großen“. Hei, das ist Eisenbahn!"

  • ja, sehe das auch so. Wobei, um die Kirche im Dorfe zu belassen, es gibt keine nur schlechte, oder nur gute Spurweite. Der Klang von den Spuren Z und N, da würde sogar noch ich einen Decoder mit Sound wollen...
    Dafür kann man mit diesen kleinsten Spurweiten noch am ehesten massstäblich bauen und was mich noch mehr überzeugen würde: Z und N gefällt den Damen besser: Bei Märklin und HAG H0 hat es (zu) oft geheissen: "die hast du doch schon!" was natürlich nie zutreffend war, mindestens der Zustand der Lok, der Hersteller, oder sogar das Wappen mit Betriebsnummer unterscheidet sich. Bei "Z" hiess es: mehr als bei allen anderen Spuren zusammen: "oh ist die süss!" Was als Aufforderung zum kaufen interpretiert werden kann...

    Analog ist cool:)