Ersatz Aarebrücke ASM Aarwangen

  • Lieber Matthias
    Danke für den Bericht. Das ist wieder mal ein Dessert für Bauingenieure!
    Herzliche Güsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Projektiert wurde das ganze übrigens von Fürst & Laffranchi Bauingenieure

    Gruss Matthias

  • Sorry aber diese Brücke und dahinter das Schloss das passt nicht ins Landschaftsbild! Das sollte aufeinander abgestimmt werden! :dash:


    Gruess Heinz

  • Lieber Heinz
    Hast du ein Foto der heutigen Brücke? Als fremder Fötzel kann man sich da kaum ein Bild machen. Allenfalls ist die neue Brücke ja schöner als die alte, Schloss hin oder her.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Hallo zusammen

    Sorry aber diese Brücke und dahinter das Schloss das passt nicht ins Landschaftsbild! Das sollte aufeinander abgestimmt werden!

    Aber genau das steht ja im Artikel. Die Denkmalpflege redete da auch mit - und die nehmen es ja genau.


    Off topic, aber ein guter Vergleich: Die Denkmalbehörde war auch ein wichtiger Grund, warum das Dampfschiff Unterwalden als einziges Dampfschiff auf dem Vierwaldstättersee bei der letzen grossen Revision - auch mit Beiträgen der Denkmalpflege - wieder ein Sommerverdeck resp. das Gestell dazu auf dem vorderen Oberdeck erhielt. Man braucht das im täglichen Betrieb nicht. Ich weiss nicht, ob die SGV überhaupt ein dazu passendes Verdeck haben… Aber es gibt dem Schiff ein eigenständiges und auch dem damaligen Zustand entsprechendes gutes Bild. So sehe ich es auch mit der Stahlbrücke - sie ist wahrscheinlich anders (der Link funktionierte leider nicht) - aber die neue passt nach der Skizze im Artikel auch sehr gut - ist aber Geschmacksache…


    Aus diesem Grund dürfte auch wieder eine Stahlbrücke gewählt worden sein - sonst hätte man ja einfach eine Betonbalkenbrücke bauen können.


    Auch besten Dank für den interessanten Artikel.


    Gruss Christian

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Allenfalls ist die neue Brücke ja schöner als die alte,

    Lieber Oski,
    darüber sollten wir bei Gelegenheit in Ruhe nochmals diskutieren . . . ;) ;)

    Gruss Günther


  • Meine Aussage bezog sich auf diesen Bericht aber über Geschmack lässt sich bekanntlich ja streiten. Ich persönlich habe den Eindruck wenn sich schon die Kantonale Denkmalpflege sowie das Bundesamt für Kultur mit einbringt hätte ich eine bessere Lösung erwartet. Sicher durfte der Faktor "Geld" eine grosse Rolle gespielt haben sodass man auf diese Lösung kam.


    Gruess Heinz

  • Hallo Heinz -


    volle Zustimmung. :) Es gibt sicher schönere Lösungen für eine Brücke vor dieser Kulisse . . . ;) :)

    Gruss Günther

  • Ich finde sie gar nicht mal so hässlich, nein, sogar richtig stylish. Finde es zwar schade, dass man die alte Brücke erneuern/abreissen muss aber wenn ich mir vorstelle, dass fortan stattdessen eine hässliche Betonkonstruktion dort stehen könnte...
    Die Ersatzbrücke zeugt von der heutigen Moderne ohne ganz auf den Charme vergangener Zeiten zu verzichten. Dafür sorgt dasselbe Baumaterial im warmen Rostton, sowie die gitterhaft anmutende Konstruktion unter Einhaltung derselben Silhouette.


    (Hm, dieser Text tönt fast wie ein Werbetext aus der Metallgitterbrücken-Branche. Aber es sind meine eigenen, so empfundenen Worte) ;)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wie schon angedeutet, man müsste eben die ganze Sache ansehen.
    Hier zum Beispiel den Querschnitt:

    Es ist doch wirklich gut gelungen, dass die bestehende Beton-Strassenbrücke praktisch verdeckt wird.
    Herzliche Grüsse
    Oski

  • Ein Brückenteil habe ich gestern bei der Firma Senn in Oftringen von ganz nahe anschauen können. Ein imposanter Schwertransporter brachte das Brückenteil zur Fertigstellung. Die Firma Senn hat extra für dieses Projekt ein grosses Zelt aufgebaut, wo diese Brückenelemente Sandgestrahlt werden und anschliessend ihre Farbe erhalten. Schade hatte ich kein Handy dabei. Aber ich muss nächsten Montag sowieso noch mal zum Senn. Ich schau mal ob meine Papparazzifähigkeiten was taugen. :ninja:


    Übrigens, ich finde die Brücke gelungen :thumbup:


    Liebe Grüsse


    Roger

    Liebe Grüsse
    Roger2


    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert 8)

  • Roger
    Könntest du evtl. in Erfahrung bringen wann die Teile nach Aarwangen transportiert werden?
    Wäre sehr praktisch... Die Deutschen und Holländischen Schwerlastfans warten teilweise bereits auf Bilder...

    Gruss Matthias

  • Hallo Matthias


    Ich schau mal was ich machen kann.


    Liebe Grüsse


    Roger

    Liebe Grüsse
    Roger2


    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert 8)

  • Letzte Nacht war ich von 23 Uhr bis ca. 02:30 Uhr in Aarwangen.
    Der Ausbau des zweiten Teiles der Brücke stand an. Natürlich hatte ich die regenreichste Nacht ausgewählt, das war mir jedoch so ziemlich egal. Nicht umsonst hatte ich extra die Arbeitsjacke mitgenommen. Mann muss ja auffallen.
    Zu den Bildern: Es waren meine Ersten Nachtaufnahmen. Von 177 Fotos blieben nur noch ca. 45 übrig der Rest landete im Papierkorb.


    Zum Hub.
    Den Tag durch stehen beide Krane, ein LTM 1160-5.2 (B22) mit 14t Ballast sowie ein LTM 1130-5.1 mit vollem Ballast, sowie der MAN F2000 8x6 mit den Traversen, den Lastverteilplatten, den Böcken für die Brücke und diversem Anschlagmaterial weiter oben im Wald auf einem LKW Ausstellplatz. Da die Strasse Teil der Schwerlastroute ist, konnten die Kräne mit vollem Ballast und aufgerichtetem, um 180° gedrehtem Mast direkt auf die Brücke fahren, der LTM 1160 vorwärts, der LTM 1130 legte die ca. 500 m rückwärts zurück. Der Grund war, dass man auf der Brücke weder Zeit noch Platz hat, um die Kräne zu Ballastieren.


    Nun zu den Bildern.



    MAN F2000 6-Achs Tiefgänger und dem Zubehör



    Die letzten Vorbereitungen



    Der Hub



    Vorbereitungen für den Abtransport
    MAN TGX 41.680 8x4 mit 4+3-Achs Goldhofer Modulauflieger mit Baggerbrücke


    Noch zur alten Brücke. Es war interessant, da vor 110 Jahren die Schweisstechnik noch nicht so fortgeschritten war wie heute, wurde die Alte Brücke mit Hunderten Nieten verbunden.


    Alles in allem war es eine Spannende, wenn auch nasse Nacht. Auf der Fussgängerbrücke haben sich einige gute Gespräche entwickelt. So z.B. auch mit Jörg Senn Abteilungsleitung Krane&Transport bei Senn.

    Gruss Matthias

  • da vor 110 Jahren die Schweisstechnik noch nicht so fortgeschritten war wie heute, wurde die Alte Brücke mit Hunderten Nieten verbunden


    Lieber M@ttu
    Das ist sehr löblich, dass du dir die Nacht um die Ohren schlägst für grosse Bauingenieuraufgaben. Du bist auf dem richtigen Weg! Nun noch etwas aus dem "Nähkästchen" unserer Gilde: Vor 110 Jahren konnte man keinen schweissbaren Stahl herstellen, er hatte einen viel zu hohen Kohlenstoffanteil, war spröde und wäre bei Belastung nach dem Schweissen gebrochen. Darum war es praktisch die einzige Möglichkeit, eine dauerhafte feste Verbindung mit Nieten herzustellen. Die wurden glühend eingebaut und dann gestaucht, nach dem Abkühlen war die Verbindung perfekt. Das war auch besser als Schrauben. Bei den Baustahlschrauben ist das Bohrloch 2 mm grösser als der Schaftdurchmesser, das gibt immer einen gewissen Schlupf bis es hält. Natürlich gibt es auch sogenannte Passschrauben mit genaueren Löchern, das gilt aber heute und nicht vor 110 Jahren. Du kennst sicher die Aussage, ein Versager sei eine Niete. Das kommt eben daher, dass nicht immer alle Nieten die zugedachte Funktion erfüllen konnten. Wenn zum Beispiel die Löcher zuwenig genau passten, der Niet nicht auf Anhieb durchgesteckt werden konnte, dann kühlte das Metall zu stark ab, der Niethammer konnte den Niet zu wenig gut stauchen und nach dem Auskühlen lotterte die Verbindung. DAS war eben ein Versager, keine Niete.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Oski
    Das hätte ich alles auch schreiben können. Da ich in Begleitung meines Grossvaters war, der mir alles lang und breit erklärt hat... Ich dachte nur ich lehne mich nicht zu fest aus dem Fenster und mache es nicht zu lang...


    Mit der Nacht hatte ich, bis auf den Regen eigentlich kein Problem...


    Ich habe übrigens noch zwei weitere Fotos..



    Ankunft LTM 1160



    Abfahrt LTM 1130

    Gruss Matthias

  • Danke Mattu für den ersten Teil des Berichts (sei froh, dass Oski Dir die lästige Schreibarbeit mit der Erklärung des Nietens abgenommen hat ;) ). In dieser Sache: wenn ich an die fantastischen genieteten Brücken, Türme (Z.B. Eiffelturm) und anderen genialen Bauwerke unserer Vorväter denke, dann finde ich es direkt schade, dass man schweissbaren Stahl erfunden hat. Vor 110 Jahren konnten die noch was. Wenn man in alten Filmwen schaut, wie die Arbeiter in schwindelnder Höhe sich die glühenden Nieten lässig zugeworfen haben (natürlich mit Handschuhen), dann steigt der Respekt noch. Schon daher ist es schade um die Vernichtung eines genieteten Bauwerks.


    Wir freuen uns natürlich auf den Bericht des Einbaus der modernen Brücke. Ob die auch 110 Jahre hält, wage ich zu bezweifeln - trotz fortschrittlicher Materialien...

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.