Was hat ein Akku in meiner Modellbahnlok zu suchen?

  • Das Modell läuft nun nach einigen kleineren Korrekturen bei den Einstellungen sehr schön. Nun wollte ich noch wissen wie lange eine Akkuladung hält. Ich habe das Modell mit 14 2-Achsigen Güterwagen etwa 2 ¼ Stunden fahren lassen, absichtlich habe ich den Zug durch Radien von nur 1020mm fahren lassen
    damit die Am 4/4 auch etwas leisten muss. Die Akkuspannung muss dabei natürlich beobachtet werden, auf einem der Güterwagen fuhr deshalb ein Multimeter mit. Als ich das Modell wieder von der Anlage hob fiel mir auf das sich im Innern etwas gelöst hatte. Ich öffnete das Modell um zu sehen was ich vergessen hatte zu befestigen. Der Kunststoffhalter samt Soundmodul liessen sich auf dem Motor leicht zu beiden Seiten bewegen, der Motor hatte sich recht erwärmt, die Klammer am Halter hatte nachgegeben. Beim genaueren Hinsehen war mir bald klar warum, hier nochmal das Bild:



    Der Halter für das Soundmodul schliesst den Motor nach oben ab, der Abstand zum Motor ist gering. Es kann daher vom Motor gar keine Abwärme abgeführt werden da auch seitlich die Kunststoffteile der Inneneinrichtungsattrappe keinen Raum lassen. Der Motor war also ziemlich eng „eingehaust“.


    Für das Soundmodul braucht es darum einen neuen Platz, nicht so einfach da das Modell so schon voll ist. Ich änderte den Halter für das Soundmodul zu
    einem Haltewinkel für Receiver und Soundmodul ab. Beide Komponenten sind nun Rücken an Rücken auf diesem Haltewinkel befestigt und das ganz nimmt jetzt den Platz ein an dem vorher der Receiver alleine montiert war.



    Erneute Probefahrten ergaben dass sich der Motor nicht mehr stark erwärmt, auch bei aufgesetztem Gehäusen nicht.


    Das Modell wartet mittlerweile gut verpackt auf die nächsten „Ausfahrten“.


    Beat

  • Gut gelöst Beat :thumbup:
    Ist es nicht irgendwie auch ein "anderes Fahrgefühl", die Gleise in dem Wissen zu befahren, dass sie nur noch als Leitschienen dienen und mit der Energieversorgung nichts mehr zu tun haben?

  • Ist es nicht irgendwie auch ein "anderes Fahrgefühl", die Gleise in dem Wissen zu befahren, dass sie nur noch als Leitschienen dienen und mit der Energieversorgung nichts mehr zu tun haben?

    Ja, es ist ein anderes Fahren im Vergleich mit einer herkömmlichen Digitalsteuerung und Energie ab den Schienen. Das hängt einerseits mit dem "bedienen" des Modells mit der hier verwendeten Steuerung zusammen aber auch der neue Motor ist um Welten leiser als der ursprènglich eingebaute. Dazu gibt es keinerlei Störungen wegen schlechter Stromaufnahme ab den Schienen. Alles zusammen ergibt einen sehr ruhigen Lauf des Modells, es lässt sich präzise regeln so macht auch rangieren spass. Das Soundmodul bleibt vermutlich mehr aus statt eingeschaltet, das leise Surren des Antriebs, das gelegentliche "klicken" der Räder auf den Schienenstössen / in den Weichen beim langsamen fahren ist auch ohne elektronische Geräuschkulisse ein Erlebnis (gut, man gewöhnt sich dran).
    Ich werde in den nächsten Tagen die Gelegenheit haben das Modell zusammen mit Echtdampfmodellen auf einigen Anlagen fahren zu lassen. Sollten mir davon gute Bilder gelingen werde ich darüber berichten.


    Beat

  • Ich werde in den nächsten Tagen die Gelegenheit haben das Modell zusammen mit Echtdampfmodellen auf einigen Anlagen fahren zu lassen. Sollten mir davon gute Bilder gelingen werde ich darüber berichten.

    Da das Modell zufriedenstellend funktioniert habe ich es in den vergangenen Tagen auf einigen Anlagen fahren lassen können. Alle Anlagen befandesn sich im Freien, waren teilweise sehr aufwändig in Gärten integriert.


    Hier die Am 4/4 auf der Spur 1 Anlage der North London Society of Model Engineers:



    ... und auf weiteren, privaten Anlagen in Kent und East Sussex:




    Hat Spass gemacht. Die angehängten Züge waren natürlich meist nicht dem Vorbild entsprechend, ich hatte (ausser dem K3) keine Wagen mit dabei und durfte deshalb das auf den Anlagen vorhandene Rollmaterial benutzen. Der schon erwähnte K3 Güterwagen wird als "Kupplungsadapter" benötigt (eine Seite Klauenkupplung, andere Seite Schraubenkupplung). An der Am 4/4 könnte ich Schraubenkupplungen montieren jedoch ist das Gehäuse genau an der Stelle an welcher die Schraubenkupplungen angebracht werden müssen sehr schwach dimensioniert, es würde wahrscheinlich sehr schnell reissen wenn ein etwas längerer Zug angehängt würde. Deswegen beliess ich es erst mal bei den Klauenkupplungen welche auf den Drehgestellen befestigt sind.


    Beat

  • Danke Beat für den Bericht und die schönen Fotos, Gruss auch an Charles :thumbup:

  • Hallo Beat


    Vielen Dank für die Fotos und den Bericht, sieht gut aus :thumbsup: .

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Grüezi mitenand


    Nach dem ich weitere Spur 1 Modelle auf Akkubetrieb umgebaut habe wollte ich das auch mal im kleineren Massstab versuchen. Da sich meine eingangs beschriebenen Überlegungen nicht geändert haben und auch das grundsätzliche Vorgehen beim Umbau nicht, verzichte darauf ein neues Thema zu eröffnen.
    Der kleinere Massstab sollte H0 sein. Für den Umbau wählte ich eine Ae 8/8 von HAG. Ich erstand ein einmotoriges Modell noch aus Mörschwiler Produktion, es war bereits etwas verbastelt und kostete daher wenig. Als erstes habe ich wieder den Motor ersetzt. Nicht das ihr jetzt glaubt der HAG Motor wäre schlecht, ich wollte einen Antrieb mit weniger Stromaufnahme. Vom HAG Getriebe bleibt einiges erhalten. Zuerst habe ich alles zerlegt, jene Teile welche weiter verwendet werden sollten habe ich im Ultraschallbad gründlich gereinigt und kontrolliert:

    Den neuen Antrieb habe ich bei SB-Modellbau gekauft, gemäss Anleitung muss ein Teil des HAG Motorgehäuses entfernt werden:

    Es geht natürlich auch mit der Säge und Feile. Wenn alles sauber entgratet und gereinigt ist muss man den neuen Antrieb aufkleben und einbauen:
    .
    Beim Akku habe ich mich wieder für NiMH Zellen entschieden. Der vorhandene Platz erlaubt es 3 Pakete bestehend aus 4 AAA Zellen zu verwenden. Solche Akkupakete sind als Empfängerakku im Modellbauladen erhältlich. Zwei Pakete finden im motorlosen Teil ihren Platz, das dritte Paket im motorisierten Teil:

    Ebenfalls im motorisierten Teil befindet sich der Receiver. Ein genügend kleines Teil habe ich bei einem Lieferanten in England gefunden:

    Einen Schiebeschalter und die Ladebuchse habe ich ebenfalls im motorisierten Teil eingebaut, dazu musste das Chassis und die Lufttanknachbildung etwas bearbeitet werden:

    Mehr hat im Modell keinen Platz gefunden, insbesondere auf Sound habe ich verzichtet, macht aber nichts. Natürlich habe ich überlegt ob es nicht möglich wäre ein einteiliges Lokmodell auf Akkubetrieb umzubauen. Dafür müsste man jedoch mit LiPo Akkus Arbeiten. Auch müsste man vermutlich mit einer kleineren Spannung auskommen z.B. 7.2 Volt aus zwei LiPo Zellen. Das würde einen anderen Motor erfordern usw.


    Beat

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  • Lässt sich schon etwas über die Zugkraft aussagen? Die Spannung ab Akku ist 12 Volt?

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Lässt sich schon etwas über die Zugkraft aussagen? Die Spannung ab Akku ist 12 Volt?


    Bei 12 Zellen in Serie geschaltet beträgt die Nennspannung am Akku theoretisch 14.4 Volt, voll geladen sind es 17.4 Volt, entladen darf man nicht weiter als bis 12.0 Volt. Alles unbelastet gemessen und natürlich theoretische Werte.
    Über die Zugkraft kann ich noch nicht viel berichten, eben so wenig über die Betriebszeit bis wieder geladen werden muss. Das Teil funktioniert, jetzt kann ich damit experimentieren.Auch optisch könnte ich noch einiges verbessern.


    Beat

  • Hallo Beat


    Mal wieder was ganz tolles :thumbsup: . Interessante, spannende Sache. Wir bekommen sicher auch noch Betriebs-Bilder der kompletten Lok zu sehen wie bei der Am 4/4 weiter oben? :thumbsup:

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Die Anlage von Roger bietet sich geradezu für Testfahrten an, solange sie nicht fertig verdrahtet ist. ;) Mit der Akkulok ist jeder Schienenstrang befahrbar.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ebenfalls im motorisierten Teil befindet sich der Reciever.

    Wieder eine sehr interessante Geschichte Beat, danke für's Zeigen.
    Könntest Du bitte noch ergänzen, für welches Transmitter/Receiver - Set Du Dich entschieden hast. Das bringt mich nämlich auf den Gedanken, auch mal eine Dampflok auf die ChRB zu bringen, im Tender lässt sich ja schon einiges unterbringen. ;)

  • Beat, nimm doch Deine Akku-Lok nach Oftringen mit. Falls Du sie anschliessend auf meiner Anlage testen willst: nur zu. :)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wieder eine sehr interessante Geschichte Beat, danke für's Zeigen.
    Könntest Du bitte noch ergänzen, für welches Transmitter/Receiver - Set Du Dich entschieden hast. Das bringt mich nämlich auf den Gedanken, auch mal eine Dampflok auf die ChRB zu bringen, im Tender lässt sich ja schon einiges unterbringen. ;)


    Ja klar, Du kannst den Tx20 oder Tx21 Transmitter verwenden. Der Unterschied: Beim Tx21 kann noch die Beschleunigung/Verzögerung eingestellt werden. Ich habe den Rx102 Receiver eingebaut. Die Teile habe ich bei Peter Spoerrer gekauft http://www.peterspoerermodelengineers.com




    Beat, nimm doch Deine Akku-Lok nach Oftringen mit. Falls Du sie anschliessend auf meiner Anlage testen willst: nur zu. :)


    Ja, ich nehme das Modell mit.


    Beat

    Einmal editiert, zuletzt von Beat ()

  • Besteht denn Hoffnung, dass eine Lok ohne RECS II Zulassung für die ChRB bekommt? :S Für historische Bahnen wirds überall immer schwieriger....


    Martin

    Gruess Martin

  • Röbi, Du bist der zweite in der Testreihe. Erst kommt Beats Lok auf die Oelbahn. Dort werden ihm 15 Kieswagen angehängt. Auf einer Steigung von 30 Promille wird die Zugkraft getestet. Und wie lange die Kapazität ausreicht. Leider ist ein Höhentest noch nicht möglich. Wir können also noch nicht prüfen, ob sich Beats Akku-Lok auch in grosser Höhe, also auf der höchsten Stelle der Anlage, bei dünner Luft, bewährt. Dort liegen noch keine Schienen. Das muss dann auf der ChRB im Sturzigebirge erfolgen. ;)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.