Hallo Zusammen
In Bauma präsentierte Heinz Willi Gradnjean eine weitere Version seiner Software, nämlich die Schweizer Version. Heinz Willi Gradnjean hat bereits im Bereich Deutschland eine geniale Software entwickelt zum steuerun der Modellbahn mittels den Spurplanstellwerken (für deutschland gibt es 4 Typen). Auf der Suche nach einer solchen Software stich mir bereits damals der Hersteller / Entwickler ins Auge. Im Gegensatz zur Software aus Holland (modellstellwerk) bietet diese Software den Vorteil, dass man Rückmeldedecoder (und somit Taster) und auch Schaltdecoder (somit LED`s usw.) anschliessen und ansteuern kann.
In Bauma wurde dann beim Stand von Heinz Däppen (Zimo Sound Design) erstmalig die Software mit dem Schweiz Paket vorgestellt. Vorerst wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Walter Hablützel (Fdl aus Winterthur) die Software für das Spurplanstellwerk Domino 67 entwickelt. Momentan in Arbeit ist die Variante Domino 69, womit dann auch eine Variante ohne Zwergsignale möglich ist, bzw. gar eine Abwandlung auf ein externes Domino 55 (mit kompromissen).
Ich habe mir in Bauma die Software erklären lassen und gleich eine "Druckfrische" Testversion mit nachhause genommen. Die Software unterstützt die gängigsten Digitalsysteme und praktisch alle Funktionen welche an einem realen Stelltisch auch möglich sind. Legendlich ein paar Funktionen (wie z.B. Besetzte Einfahrt, Bahnübergänge usw.) müssen noch implementiert werden, jedoch fehlt nichts tragisches und der rest kommt mit den laufenden Updates noch. Bis zu 8 PC Stationen sind möglich, auf die Frage ob denn die Iltis Oberfläche noch kommen wird, konnte er / wollte er weder ein definitives nein noche in ja geben, er liess die Frage mal offen im Raum stehen, was ich jedoch absolut verstehen kann.
Selbstversuch:
Habe die Demo Version zuhause installiert und sogleich auch ausprobiert. Am Anfang war viel Eigenstudiom in Form von Handbücher lesen nötig, bis klar war wie genau alles programmiert und hinterlegt werden muss (Rückmelder, Weichendecoder usw.) wenn dieser Schritt einmal gemacht ist funktioniert das Stellwerk auf anhieb mit allen Logikfunktionen (diese sind bereits von anfang an Hinterlegt und können nicht geändert werden). Im nächsten Schritt könnte man nun hingehen und das ganze Spurplanstellwerk noch als externes reales Stellwerk aufbauen und die nötigen Adressen in der Software hinterlegen. Dies geschieht bei mir später noch, jedoch benötige ich dazu die Version des Do69.
Habe das ganze dann mittels zwei Bahnhöfen grob ausprobiert, das Schalten und Walten funktioniert tadellos. Die genaue Definiton der Sicherheitsmelder (was bei TC relativ einfach ist) ist hier recht komplex. Die Grundsätzlich nötigen Funktionen konnten geätigt werden, der rest ist gemäss Aussage des Entwicklers möglich, gemäss Schnelleinstieg (Handbuch) auch, jedoch bedarf die Umsetzung auf der Anlage noch mehr Selbststudiom, Zeit mit der Software und Erfahrungen.
Vorteile / Nachteile:
Wie jedes Produkt gibt es auch hier Vor- und Nachteile, der grosse Vorteil sehe ich im realen Spurplanstellwerk, welches auch via Taster (externes Stellpult) mühelos angesteuert werden kann (was bei modellstellwerk nicht möglich ist). Des weiteren sehe ich den Vorteil darin, dass die ganze Logik hinterlegt ist nach den Vorgaben des Originals. Als Beispiel, nach einer Notauflösung Zugfahrstrasse (NAZ) folgt automatisch die NAZ Wartezeit. Unterschied Zugfahrstrasse (Zufa), Rangierfahrten (Rafa) oder automatischer Einlauf der Schutzweichenstellung.
Ich denke würde man die Software mit TC oder Rocrail vergleichen würde man Äpfel mit Birnen vergleichen, da sich die beiden Softwaren einem völlig anderen Bereich widmen und alle drei gut - sehr gut sind in ihrem Sektor / Bereich.
Eigene Meinung:
Für eine Person welche Wert auf Spurplanstellwerke setzt, egal ob am PC oder real als externes Stellpult, für den ist die Software genau richtig. Sie setzt ihre Prioritäten ins schalten und walten, sprich der Modellbahner ist Fahrdienstleiter und / oder Lokführer. Weniger prioritisiert und daher weniger stark ist sie im Bereich automatik Betrieb, automatische Betriebsabläufe. Auf diesem Bereich ist TC z.B. einsame Spitzenklasse und bietet auch mehr Freiraum als die oben besagte Software. Auch mit einem TC kann man die Logik eines Spurplanstellwerkes implementieren, es vordert jedoch einen grossen Aufwand, viel Fantasie für teils kuriose und abwägige Lösungswege zum Ziel sowie das Wissen wie den ein solches Stellwerk genau funktioniert. Zumal muss man Kompromisse eingehen, bei Sachen welche durch TC nicht bzw. fast nicht lösbar sind. (Grosses Thema war da die Blockrichtung und das Vorblocken und das Annehmen eines Blocks / Fahrstrasse auf einem anderen Stellwerk). Klar nichts ist unmöglich, aber irgendwo muss man auch noch ans Bauen, die Fahrzeuge und die Landschaft denken
Deshalb kann ich die Software (Demoversion) eigentlich jedem Empfehlen welcher vorbildlich Schalten und fahren möchte und weniger die vollautomatisierte Modellbahn möchte.
Als Info oder Vergleich, ich bin seit nunmehr sechs Monaten dran, die Logiken eines Do69 ins TC einzupflegen, bisher gingen dazu rund 70h arbeit drauf, dabei lernte ich auch die Tücken, Machbarkeiten und Hintertürchen der Software TC kennen und weiss deshalb, dass es grundsätzlich möglich wäre bis auf ein paar Kleinigkeiten.
Der Flyer welcher in Bauma abgegeben wurde, Scanne ich heute Abend noch und füge ihn als pdf bei. Weitere Infos zur Software findet man Hier und Hier
[Blockierte Grafik: http://www.estwgj.com/images/spurplaene/ESTWGJ_Dmo67.png]
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