HAG neue Werbelok Coop II

  • Heute hatte ich die Ehre ;) einen der drei Prototypen der Re 460 Coop II fotografieren zu dürfen. Ich kann festhalten: das gibt was ganz Schönes, ein absolut filigraner, sauberer Druck!


    Im ersten Moment bin ich zwar erschrocken über das kleine graue "Nifeli-Zeugs" unter dem Coop- und Gottardo-Logo, aber die Konsultation eines Fotos des Originals zeigte, dass HAG die Vorgabe perfekt umgesetzt hat!


    Ein zweiter Protoyp verkehrt auf der Anlage des Verkehrshauses. Die Auslieferung des Serienmodells erfolgt im März, dann auch mit dem Pininfarina Logo.


    Gruss


    Roland

  • Hallo Roland


    Besten Dank für das zeigen der Fotos. Sieht auf den ersten Blick für ein Handmuster doch recht gut aus, sauber verarbeitet.


    Einzig was mir gerade so ins Auge fällt sind die Farbtrennkanten beim Dach, das Orange sowie gelb der Seitenwand geht zu weit nach oben. Weisst du ob man da noch was ändert, oder wirkt dies nur auf den Fotos so?

  • Einmal mehr: Fotos sind absolut unbarmherzig! Die von Dir erwähnten Punkte habe ich jetzt auf den Bildern auch gesehen, auf dem Modell ist mir das gar nicht aufgefallen. Ich habe da aber auch in erster Linie auf den Druck geachtet und der ist absolut perfekt.


    Nicht vergessen, es handelt sich hier um einen Prototypen!

    Gruss


    Roland

  • Hallo Roland


    Das ist mir klar, deshalb frage ich nach, da du ja das Modell auch Live gesehen hast. Prototypen sind bekanntlich da um verbessert zu werden ;)

  • Heute war in der COOP-Zeitung ein Artikel über die Lok COOP II.
    neue COOP Lok am Gotthard
    Herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Ich nehme mal den Faden hier auf und stelle mal einen (nicht ganz) hypothetischen Fall zur Diskussion ...


    Also, gehen wir mal von hier aus:


    - ein Kunde will bei den SBB eine Werbelok bestellen
    - er erstellt die Grafikdaten mit Layout, Angaben der RAL- oder Pantone-Farben etc. und bestellt das so bei den SBB
    - die SBB setzen das um, aus welchen Gründen auch immer aber nur annährend richtig, z.B. stimmen die Farben mit den gelieferten Daten (und dem CI des Kunden) nicht überein, sie sind. z.B. etwas zu dunkel
    - die SBB lassen die umgestaltete Lok fahren, obwohl das nicht mit den gelieferten Vorgaben übereinstimmt


    So und jetzt kommt HAG ins Spiel:


    - HAG erhält die gleichen Daten wie die SBB und setzt das Ganze korrekt um
    - das Problem ist nun aber, dass die Vorgaben und das reale Vorbild nicht übereinstimmen
    - HAG steckt nun in einem Dilemma: soll sie das Modell gemäss dem real verkehrendem Vorbild oder soll sie es gemäss den Grafikdaten des Kunden und Auftraggebers bemalen?


    Was meint ihr dazu?


    Anmerkung 1: Parallelen zu einem real existierenden Modell sind nicht ganz zufällig ... :D:D - ein solcher Fall war z.B. bereits schon die Re 460 Coop I, auch da hatten die SBB nicht genau das umgesetzt, was Coop bestellte ...
    Anmerkung 2: Der Auftraggeber der SBB Lok wünscht fürs Modell explizit die korrekten Farbgebung ...

    Gruss


    Roland

  • Also auch wie bei der Alptransit :)


    Für mich als Modellbahner ist es eben ein Modell der grossen Bahn und kein Abbild von Grafikentwürfen. Darum stelle ich für mich auch den Anspruch, dass das Vorbild die grosse Bahn ist.
    Ich geb aber zu, mit Anmerkung 2 wirds zu einem Dilemma. Nur ist es halt so, dass die grossen Werbeloks selten 1:1 nach Plan erstellt werden, denn es ist der Punkt wo Theroie auf Praxis trifft.


    Es gab auch mal die Geschichte als TipTopModell eine NINA produzierte. Der Hersteller versicherte, dass das Modell exakt nach Plänen des Vorbilds entstand. Leider hatte dann das Modell optisch wenig mit dem realen Vorbild zu tun...

  • Der Modellhersteller wäre aber gut beraten, die Farben des Vorbildes (oder der Vorgabe) für die Anwendung im Modell feinzutunen, da diese auf den kleinen Flächen anders wirken. Das einzige wirkliche Problem für eine korrekte Umsetzung ins Modell (neben dem Willen) ist folgendes:

    Anmerkung 2: Der Auftraggeber der SBB Lok wünscht fürs Modell explizit die korrekten Farbgebung ...

    Mit einem Vertreter von TipTop hate ich einmal ein ähnliches Gespräch, betreffend dem völlig entstellten ASM Be 4/4. Auch da wurde behauptet, alles genau nach den Originalplänen gebaut zu haben. Es soll Leute geben, die auch eine Typenskizze für einen "Originalplan" halten. Dies ist die plausibelste Erklärung für das Ergebnis...

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • HAG steckt nun in einem Dilemma: soll sie das Modell gemäss dem real verkehrendem Vorbild oder soll sie es gemäss den Grafikdaten des Kunden und Auftraggebers bemalen?


    Lieber Roland


    Von einem Dilemma würde ich hier nicht sprechen :)
    Roman hat das bereits passend fomuliert.


    Wenn die Umsetzung in der Praxis anderst ist als in der Theorie, so muss der Kunde das mit den SBB besprechen. Da ist nach meiner Meinung HAG raus.
    Von einem Moellhersteller erwarte ich eine Umsetzung nach der Praxis und nicht der Theorie :)


    Das Thema Farbe ist eine Baustelle für sich.


    Gruess
    Reto

  • Salut!


    Ich finde, für den Modellbahnhersteller gibt es zwei richtige Wege:
    1. Modell so umsetzen, wie das Vorbild - also zu dunkel. Dann ist es ein richtiges Modell.
    2. Modell so umsetzen, wie das Vorbild sein sollte und in der Produktbeschreibung deutlich machen, welche Unterschiede zum Vorbild sich daraus ergeben.


    Deutliche Helligkeitsunterschiede wären für mich bei dieser Begründung kein Nachteil.


    Wenn der Text beim Vorbild in Schlangenlinien geklebt ist und beim Modell gerade aufgedruckt ist, dann ist das Modell nicht ganz korrekt.

    Viele Grüsse
    Thomas

  • - HAG steckt nun in einem Dilemma: soll sie das Modell gemäss dem real verkehrendem Vorbild oder soll sie es gemäss den Grafikdaten des Kunden und Auftraggebers bemalen?


    Was meint ihr dazu?

    Ganz klar: Das Modell soll das Vorbild und nicht irgendwelche Grafikdaten wiedergeben! Es ist ja ein Modell des Vorbilds!


    Wenn ein Werbekunde eine vom Vorbild abweichende Lok wünscht soll er das so bestellen und auch bezahlen - für den Modellbahnmarkt wäre es am Markt vorbei produziert.

  • Das mit "Modell muss dem Original entsprechen" hört sich recht schön an. Die Problematik für den Moba-Hersteller ist jedoch u.a. die Ungeduld der Kunden. Diese möchten das Modell doch möglichst zeitgleich mit dem Original auf der Anlage stehen haben. Also fertigt der Moba-Hersteller das Modell so, wie der vom Werbekunden Mitteilung erhielt, dass das Original nach dessen Vorgaben so oder so auszusehen hat. Warum sollte er auch daran zweifeln, dass die SBB oder die entsprechende Bahnverwaltung es nicht schafft, das Original ohne Abweichungen zum Kundenauftrag zu produzieren.


    Wartet der Moba-Hersteller jedoch das "Original" auf Schienen ab, vergeht mit Sicherheit einige Zeit, zusätzliche Recherche ist notwendig. Bis das alles schön und zutreffend am Modell umgesetzt sind, erhebt sich in der Regel lautes Wehklagen, dass man "leider" immer nocht nicht über das Modell verfügen kann. Hat ein Mitbewerber dann diese Lok auch auf dem Herstellungsplan, weicht der Kunde ggf. dorthin aus um schließlich festzustellen, dass das Modell - fix luia - auch bei diesem Hersteller zahlreiche Abweichungen zum Original aufweist.


    Soweit Theorie und Praxis. Es ist immer leicht, auf dem Sofa sitzend Forderungen aufzustellen. Schwieriger wird es oft, diesen Forderungen in der Herstellungs-Praxis zu folgen . . . ;) :D :)

    Gruss Günther

  • Soweit Theorie und Praxis. Es ist immer leicht, auf dem Sofa sitzend Forderungen aufzustellen. Schwieriger wird es oft, diesen Forderungen in der Herstellungs-Praxis zu folgen . . .


    Hallo Roland


    Nun, Du hast eine Umfrage gestartet und daraus ergeben sich halt subjektive Antworten. Diese orientieren sich kaum an den Produktionsoptimierungen des Herstellers. :P


    Ich bevorzuge auch korrekt dem Vorbild entsprechende HAG-Loks.


    Was ganz anderes sind Farbspielereien wie Sie zum Beispiel Andi herstellen lässt. Da ist auf den ersten Blick klar, dass es sich nun um eine Nachbildung einer Originallok handelt.

  • Ich schlage in dieselbe Kerbe: ein Modell, welches den Anspruch erhebt, ein Vorbild darzustellen, muss diesem, soweit wie technisch machbar und sinnvoll, möglichst nahe kommen. Natürlich spielt die Verhältnismässigkeit dabei eine Rolle: Bei Billigmodellen müssen die Erwartungen an die Ausführung tiefer gestaltet sein, als bei Hochpreis-Premium-Exemplaren. Aber gerade bei der Farbgebung bzw. -Anordnung kann man auch bei günstigen Modellen erwarten, dass diese richtig umgesetzt wird. Dort ist falsch ist nicht preiswerter als richtig.
    Im von Roland beschriebenen Fall würde ich nicht von 'Dilemma' sprechen. Man könnte (wie früher auch schon gemacht) die zeitgleich mit dem Vorbild erscheinende Modellserie als 'Prototyp'- oder 'Projekt'-Variante in kleiner Serie herausbringen. Da sich das umgesetzten Vorbild naturgemäss vom Plan unterscheidet, würde man dann besser zuwarten und die grosse Hauptauflage entsprechend anpassen.
    Oder dann halt warten, bis die SBB-Maschine den Dienst auf den Gleisen aufgenommen hat, um dem Modell von Anbeginn das richtige Aussehen geben zu können. Inzwischen sollte auch HAG in der Lage sein, eine Farbvariante innert kurzer Zeit zu realisieren.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo zusammen

    Ein zweiter Protoyp verkehrt auf der Anlage des Verkehrshauses.

    Den haben wir heute gesehen! Die Lok wirkt sehr gut (natürlich ist sie jeweils zu weit weg, um da etwas im Detail beurteilen zu können...) - die Farbe stimmig. Die Lichtfunktionen sind in Erstfeld ein Hingucker.


    Allgemein ist es so, dass die Anlage halt schon in die Jahre gekommen ist - doch begeistert sie noch immer, weckt Kindheitserinnerungen und zollt den Erbauern Respekt. Früher war sie irgendwie viel grösser...


    Schön ist auch, dass die Züge jetzt doch viel vorbildgetreuer sind als dies früher der Fall war (1:87 Wagen, Personenzüge mit sechs Wagen, etc.). Ungeschicktes gibt es immer noch: ein EC mit Apm/Bpm (glaube der Zug der Coop) hat dann noch einen Apm Pano dran - aber zu den Roco Wagen ein Märklin 1:100... Oder die Rola, die zwischen Lok und Begleitwagen ein Habis-Reinigungswagen haben muss...


    Gruss Christian

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.