Der Landschaftsbau wird wieder intensiviert! In loser Folge werde ich einige Tipp's und Tricks meiner Bauweise in diesen Thread einstellen. Die Anlage ist in Betrieb und neben dem Baubetrieb wird fleissig gefahren. Nur fahren ist nicht drin, sonst wird die Landschaft nie... Die gewählte Methode meiner Bauweise ist Ansicht des Autors und darf gerne übernommen werden. Ich stelle mir einen regen Austausch der Thematik vor und nehme Anregungen gerne entgegen.
Ausgangslage: Die Anlage ist mittlerweile etliche Jahre alt und ist grundbegrünt. Jetzt geht es ans detailieren, ausgestalten und "perfektionieren". Nach etlichem Studium von Literatur, vor allem Anlagebauer wie Brandl und Langmesser haben etliche Spuren und den Anspruch auf mehr geweckt.
Heute:
Weide für's Braunvieh
Von Langmesser Modellwelt wird die Grasmatte "Viehweide" angeboten. Die Matte habe ich in der Version Spätsommer gewählt. Der Farbton ist als Grundbegrünung wichtig und hier muss jeder Modellbauer entscheiden, in welcher Jahreszeit die Modellbahn dargestellt werden soll. Vor dem Aufkleben der Matte habe ich die Anlagenoberfläche mit einem Erdbraun gestrichen. Hier ist die Beobachtung der Natur wichtig, denn Erdbraun ist gar nicht so einfach zu definieren und ändert je nach Region und Feuchte sehr stark. Die Matte wurde flächig mit Alleskleber von Tesa verklebt. Auf der Anlage erstreckt sich die Vieweide über zwei Module. Nach dem Umzug der Anlage und dem Wiederaufbau war ein unschöner Schnitt sichtbar. Dieser wird mit der Arbeit ebenfalls beseitigt.
Benötigtes Werkzeug und Ausgang der Arbeit:
Neben diesen Werkzeugen, Federstahldraht 0.5 mm von Sommerfeldt, kommen noch einige Farben, Noch Grasfasern, Belaubungs und Streumaterial zum Einsatz. Der Grasmaster dient der Unterstützung des Landschaftsbauers.
Zaunmontage CH-Deutsch: Schwirly einschlagen
Die einzelnen Pfosten des Weidezaunes bestehen aus 0.5 mm Federstahldraht, welche auf ca 15 mm mit dem Seitenschneider gekürzt werden. Der Unterbau der Anlage verlangt ein testen der Länge, der Zaun soll ja nicht bei der Reinigung oder bei unvorsichtigem Eingreifen umgelegt werden.
Um die Pfosten in die Anlage zu treiben habe ich mir ein geeignetes Hilfswerkzeug gebastelt. Ein Holzdübel erfüllt den Zweck des Distanzhalters und gewährt die gleiche Höhe des Zaunes. Zwei Bohrungen im Abstand von 25 mm d 0.8 mm schonen die Finger und die einzelnen Pfosten können mit wenig Aufwand montiert werden.
Nach der Montage zweier Pfosten wird der Dübel etwas angehoben und kann in der Abwicklung des Zaunes wieder platziert werden. Bei der freien Bohrung wird der nächste Pfosten eingesteckt und mit gut gezielten Hammerschlägen in das Hilfswerkzeug versenkt. Sollte ein Draht versehentlich abgebogen werden, ist es einfacher, diesen gegen einen anderen auszutauschen.
Nach dem Einschlagen der Pfosten sieht der Zaun erst mal so aus:
Nun werden die Pfosten bemalt. Für die Farbgebung verwende ich Farben aus Vallejo Programm, welche ich auch für die Airbrush verwende. Um eine gute Deckkraft der Farbe zu erreichen, muss die Viskosität stimmen. Über den Federstahldraht wird ein Stück Papier gestülpt um das umgebende Gras nicht mitzufärben. Durch den Farbauftrag werden die Pfosten deutlich sichtbarer.
Auf eine Weide gehören Kuhfladen. Diese lassen sich ebenfalls mit der Farbe Dark Earth aufbringen.
Die "Kuhlen" hinterlassenschaften sehen dann so aus:
Die Weide wird nicht gleichmässig abgeweidet. Da Kühe nicht blöd sind, verspeisen sie, was ihnen schmeckt. Entsprechend sieht die Wiese aus. Hier musste der Grasmaster seine Stärken ausspielen. Verwendet habe ich Wildgras 6.5mm in den Farben Sommer, Spätsommer und Herbst. Da nur einige Büschel appliziert werden sollen, habe ich stark verdünnten Noch Grasleim verwendet. Der Verdünnung gebe ich einen Spritzer Spülmittel dazu, damit der Leim schön fliesst und mit einem feinen Pumpspray aufgesprüht werden kann. als Vorbereitung schlage ich jeweils einen Stahlnagel in die Oberfläche, welche für die Krokoklemme des Grasmasters bestimmt ist. Ich achte auf einen maximalen Radius von 20 cm. Bei grösseren Abständen stehen die Fasern nicht mehr schön. Wurde beim Unterbau Hartschaum ohne Gipsüberzug verwendet, können weit grössere Strecken begrünt werden. Die Statische Aufladung und die Resultate sind um einiges besser. Zu beachten ist auch, dass der Gips unmengen Flüssigkeit aufsaugt, welches sich in einer langen Trocknungszeit niederschlägt. Etwa fünf Minuten nach dem Aufbringen der Grasfasern wird Überschüssiges Streugras abgesaugt. Um das Streugras nicht beim absaugen zu verlieren, benutze ich einen feinen Damenstrumpf, welche die Fasern effektiv zurückhält und weiterverwendet werden können.
Mit diversen Streumatrialien und Laubblätter werden Gras, Unkraut und trockene Rispen gestaltet. Die Wiese hat viel mehr Leben erhalten.
Noch darf das Vieh nicht auf die Weide. Der Zwickdraht wurde noch nicht auf die Isolatoren geknüpft. Auf die Wiese gehören noch einige Blumen und die Kühe selbst sehen noch viel zu Platikmässig aus. Die Arbeit muss erst mal trocknen, erst wenn der Erbauer zufrieden ist, wird der Stahlnagel entfernt.