HAG Re 420 Lion

  • HAG Re 420 Lion
    Hallo Zusammen


    Ich bin aktuell dran, die HAG Lion (91 85 4 420 230-5) meines Vaters umzubauen. Die Lok ist ab Werk Digital mit der "neuen" LED HAG Beleuchtung, welche jedoch vermutlich nicht mehr 100% aktuell ist. Ich habe der Lok nun ein PowerPack verpasst, damit sie auch sauber über alle Streckenteile fährt, nun wollte ich die Beleuchtung bzw. Belegung der F-Tasten noch meinem Schema anpassen. Nun stellte ich folgendes fest:
    - Lv = 3x weiss / 1x weiss (Fst. 1)
    - Lh = 3x weiss / 1x weiss (Fst. 2)
    - Lv + Aux 1 = 3x weiss (Fst. 1), hinten dunkel
    - Lh + Aux 1 = 3x weiss (Fst. 2), hinten dunkel
    - Lv + Aux 2 = 3x weiss / 1x rot (Fst. 1)
    - Lh + Aux 2 = 3x weiss / 1x rot (Fst. 2)
    - Lv + Aux 1 + Aux 2 = 1x rot (Fst. 2), vorne dunkel.
    - Lh + Aux 1 + Aux 2 = 1x rot (Fst. 1), vorne dunkel.
    - Lv + Aux 3 = Fst. Beleuchtung Fst. 1)
    - Lh + Aux 3 = Fst. Beleuchtung Fst. 2)


    Das ganze befindet sich auf den Tasten F0, F1, F2 und F3, F6 ist der Rangiergang. Sprich mit der aktuellen Anleitung bei HAG hat dies recht wenig gemeinsam.


    Nun habe ich folgende Frage / Problem, ich kann die Lok im Verbund als Zugführende Lok fahren lassen (3x weiss / 0x weiss), oder als geschobene Lok (z.B. HVZ-Pendel) mit 0x weiss / 1x rot), oder natürlich als DoTra aber dann nur Lokzug einsetzbar. Meine Frage ist nun, kann man irgendwie das vordere 3x weiss dunkel machen, jedoch 1x weiss belassen? So wäre die Lok als DoTra Lion vor Lokbespannten Zügen einsetzbar, daher die Frage. Hat hier evtl. jemand ein Rat?

  • Hallo Michel


    ich habe mir die gleiche Frage auch schon gestellt, ist allerdings schon einige Zeit her. Da ich ja an der Entwicklung der 460er-Lichtplatine nicht ganz unbeteiligt bin, habe ich die Lion-Beleuchtung und den betr. Schaltplan mit dem damaligen Chef-Elektroniker in Stans anschauen können. Leider ist das weisse Rücklicht einzel nicht zum Leuchten zu bringen. Im Gegensatz zu den heutigen "HAG-Stans"-Beleuchtungen erfolgte die Entwicklung der Beleuchtung in einer Zwischenphase, bevor die gesamte Firma von Heinz Urech übernommen wurde. Die einzelnen Beleuchtungsbilder werden nicht über einen Microchip gesteuert, wie das heute der Fall ist. Bei der Lion steuern die einzelnen Funktionsausgänge die Lampen noch über diskrete elektronische Bauteile wie Transistoren, NAND-Gatter etc. an, welche nicht umprogrammiert werden können. Deshalb können fehlende Lichtvarianten nicht einfach nachprogrammiert werden. Und das einzelne Rücklicht ist am Ende einer seriellen "Kette" von 4 LED (= 3/1-Beleuchtung). Deshalb kann es zwar über einen "Schalter" ausgeschaltet werden (= 3/0), aber leuchten tut die 4. LED nur, wenn die davor angeordeneten 3 Stirnlampen-LED ebenfalls hell sind.


    Falls Du die Beleuchtung wirklich anpassen willst, bleiben wohl nur 2 Varianten: entweder Einbau der aktuellen HAG-Stans-Beleuchtung, oder selber Hand anlegen und die einzelnen LED direkt an jeweils eigene Funktionsausgänge anschliessen und den Decoder entsprechend mappen.


    Viele Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter


    Besten Dank für die kompetente Antwort. Ich frage mich sowieso wiso heute immer alles über den Microchip gesteuert werden muss, da mache ich Roco nach wie vor ein grosses Lob, die wissen wie man die PluX 22 Schnittstelle und deren insgesamt 11 AUX Ausgänge nutzen kann, so dass es ohne verknüpfungen sogar für den "einfahcen Digitalbahner" an der Zentrale programmierbar ist. Zumal bin ich da leider bei Trix oftmals an dem Punkt angelangt an dem es teuer wird wenn eine Platine nach x Stunden Einsatz defekt ist. Aber ich denke dies ist eine Philosophie Frage. Ich habe nun das 1x weiss via Aux 3/4 und einem 2-Pol Stecker nachgerüstet, funktioniert einwandfrei.


    Gespannt bin ich dann auf die Air14 und deren Platine im Hinblick auf die umprogrammierung in wie fern die Beleuchtungsprogrammierung möglich ist, im Hinblick auf den ESU Lp V4.0 (wird ohne probleme gehen) und auf den Zimo. Bei Problemeb / Fragen würde ich allenfalls gerne auf dich zurück kommen.

  • Wer den Mikroprozessor selbst programmieren möchte, das Gerät ist von Atmel und heisst AVR Dragon. Die Software dazu heisst Atmel Studio 6.2. Das Gerät bekommt man fast überall im Elektronik Handel, z.B. Mouser, Farnell, Distrelec usw. Die Angaben sind Stand August 2015.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo Erwin


    Danke für die Detailinfos, gilt dies für alle Prints oder im besonderen Bezug auf die von mir erwähnte Re 460er Platine?

  • Hallo Michel


    die "Detailinfos" von Erwin gelten für die neuen HAG-Stans-Beleuchtungen. Zurzeit gibt es diese für die Re 460/465, die Re 6/6 und Re 4/4''/'''. Die "Lion" haben noch eine Beleuchtungsplatine ohne Microchip (sonst könnte man das 0/1-Licht ja problemlos durch HAG nachprogrammieren).


    Die Microchip-Lösung hat für HAG (und andere, z.B. LS-Models bei der Bm 6/6) einen grossen Vorteil: der Microchip liefert den LED's eine Konstant-Spannung von 5 V DC. Bei LS wird noch ein anderer Vorteil genutzt: da wird der Microchip über die "SUSI"-Schnittstelle gesteuert, so dass die physischen Funktionsausgänge frei bleiben und ggf. für etwas anderes genutzt werden können.


    Bei den neuen HAG-Beleuchtungen ist die Steuerung mit einem ESU V4-Decoder am einfachsten. Bei den Zimo fehlt die Möglichkeit, mit einer aktivierten Funktion einen Ausgang auszuschalten, was bei den ESU V4 möglich und von HAG für die Beleuchtungssteuerung auch genutzt wird.


    Also am einfachsten ein Lopi oder Loksound V4 einbauen und das Decoderprojekt von HAG aufspielen, dann klappt's mit allen Lichtern.


    Viele Grüsse
    Peter

  • Michel,


    Ich gehe davon aus, es gilt für alle ausser der Re 4/4 II Lion. Aktuell müsste es die Modelle der Re 460, Re 6/6 und Re 4/4 II betreffen.

    Gruss Erwin



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  • Hallo Peter


    Danke für die genauen Infos, das mit den 5V ist in der Tat ein Vorteil, aber jedoch für mich der einzige sinvolle. Jedoch finde ich es gut, wenn trotz MicroChip die Funktionen via AUX gesteuert werden, so haben auch Personen ohne Lokprogrammer die Möglichkeit etwas anzupassen. Ichs elber könnte mir dies nicht vorstellen, kenne aber viele solcher Modellbahner. Weisst du per Zufall in wie fern sich die Prozessorsteuerung der LED via SUSI im Decodertausch verhält? oder wenn man dort was umprogrammieren möchte von den F-Tasten her, dies wäre ja dann alles im Microchip gespeichert oder? Mit SUSI kam ich bislang nur im bezug auf die Trix Loks mit C-Sinus Motor in Kontakt, wenn der Originaldecoder via einen ESU getauscht wurde... da war es jeweils Glückssache.


    Bezüglich der Air14, sobald ich bei der Lok angelangt bin mit dem Umbau werde ich mir das ESU Projekt mal anschauen und dann probieren dies auf ein Zimo zu adaptieren, ich möchte die Lok gerne mit Loksound ausrüsten, jedoch finde ich den Sound von ESU unpassend. Die Lok tönt für mich einfach nicht 100% nach einer Re 460 wie ich sie vom Vorbild her kenne, ich finde gerade im Bezug auf die Motoren / Stromrichter Frequenzregelung und deren Soundwidergabe bleibt die Lok irgendwo bei der Rangiergeschwindigkeit hängen, dies kenne ich von Drehstromloks beim Vorbild anders. Zimo/Däppen hat dies meiner Meinung nach besser ungesetzt.

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

    Bahnbilder Michel

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  • Salü Michel


    da HAG bei den neuen Beleuchtungsplatinen (mit Microprozessor) auch "Negativprogrammierung" von Funktionen vorsieht, tust Du Dir mit einem Zimo wieder ein neues Problemfeld auf. Die Zimos können beim Einschalten einer F-Taste noch nicht einen Funktionsausgang ausschalten. Deshalb dürfte das dann ein "Geknorze" beim Programmieren der Lichtbilder werden.


    Gegebenenfalls ev. einfach für jeden Beleuchtungszustand eine Funktion vorsehen, bei der das gewünschte Licht aktiv wird. So sollte es mit einem Zimo auch möglich sein, ist aber vom Bedienen/Steuern her umständlicher.


    Zum "SUSI": da haben die Zimo's wieder einen Vorteil. Zuerst aber zur Grundfunktion: SUSI kommuniziert mit dem "Verbraucher" - also z.B. einer LS-Beleuchtungsplatine in der Bm 6/6 - nur die Funktion + Nummer. Also z.B. "F1" für 1 weisses Rücklicht. Der Funktionsausgang "AUX1" wird dabei nicht benötigt, kann also mittels entsprechendem Mapping für etwas anderes genutzt werden.


    Bei der LS-Platine kann die F-Nummer der einzelnen Funktionen über CV (ist im Bereich der CV 940-979) in einem gewissen Bereich definiert/verändert werden. Und bei Zimo kann man zusätzlich noch die "SUSI-F.." mappen, d.h. man kann den Decoder so einstellen, dass er mit z.B. F11 die SUSI-F2 aktiviert.


    Hoffe alle Klarheiten beseitigt zu haben ;) .


    Viele Grüsse
    Peter