Mit den richtigen Werkzeugen ist alles schlecht

  • Nein, nein und nochmals nein, ich habe mich im Titel nicht verschrieben. ;) Schaue ich mir die Bedruckung und Lackierung einer Lok unter einem Mikroskop mit 100facher Vergrösserung an, dann sieht alles schrecklich und übel aus. Als Modell diente mir eine Re 4/4II der Mittel Thurgau Bahn mit kleinen Lackierfehlern. Das Modell hatte ich zur Hand, es soll kein Beleg sein, dass in Mörschwil auch nicht alles perfekt war. Interessant ist es auf alle Fälle was sich dabei zeigte.


    Die Beschriftung am Gehäuse in der grauen Schürze.




    Der Schriftzug Mittel aus mehreren Bildern zusammengesetzt. Interessant die fehlenden Farbteile in oberen Teil der Buchstaben.




    Das Herstellerschild, hier sind die Grenzen der Auflösung des Tampondruckes gut erkennbar.




    Ein Lackierfehler in grosser Auflösung.




    Der gleiche Fehler im Schnitt vermessen, fast 10 mal weniger hoch als ein Haar dick ist.




    Ein Lackierfehler, entstanden durch das altern, die Farbe wölbt sich auf. Im Profil und als Aufsicht auf die Oberfläche.




    Der grössere Pickel rechts von der Aufhängelasche als Aufsicht.




    Alle Daten in einem Bild zusammengefasst.





    Wie im Titel erwähnt, mit den richtigen Werkzeugen fällt jedes Modell durch die Qualitätskontrolle. Das Gerät kann ortsfest oder mobil verwendet werden, stammt von der Firma Keyence und kostet in der mir vorgeführten Version um die Fr. 85'000.


    Ein Ausschnitt aus einem Metallteil aus Molybdän sieht z.B. so aus.


    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Na DAS nenne ich mal einen Nietenzähler. :phat:


    Zum Glück sind die Menschen halbblind. Denen kann man eine Gebirgslandschaft als ebene Lackfläche andrehen. ^^

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Roger,


    Das ist Nietenzählen für Einsteiger, die Profis kaufen sich ein Gerät der gleichen Firma mit 28'000facher Vergrösserung. :phat:

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Lieber Erwin
    Das sind sehr spannende Untersuchungen. Könntest du das bei meiner Sammlung auch einmal machen? Es sind natürlich ein paar hundert Modelle, aber bis Weihnachten sind es noch einige Tage. Vielleicht wird der Lackberg höher durch häufigen Einsatz, was dann als Dreck auf der Oberfläche erkannt würde.
    Bin schon ganz zappelig auf die vielen Bilder. Also ich wünschte nicht mehr als 5 Bilder pro Lok, sonst gibt es Archivprobleme :D
    Herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Sehr interessant...
    wenn ich das richtig seh, ist vor allem der Berich unter der weissen Linie deutlich schlechter. Ich nehm an, dass ist die graue Schürze. Wird die nachträglich drüberlackiert? ist da ein Staubproblem?
    (oder bloss die Farbe nicht so gut? Statikprobleme?)



    Ausserdem, wo könnte das Loch da im Lack herkommen?

  • Die graue Farbe ist sicher über die Grüne überlackiert. Staub ist es definitiv nicht. Ich vermute die Lösungsmittel der grünen Farbe waren nicht komplett verflüchtigt und haben nachher durch die graue Farbe ausgegast und zu den Pickel geführt. In einem geringeren Masse sind die Pickel auch in der grünen Farbe zu finden. Ich habe bewusst schlecht lackierte Gehäuse gewählt, der Lack ist nach meinen Versuchen endgültig beschädigt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.