Streckenmesswagen für H0

  • Hallo zäme


    Ich stehe vor der Aufgabe, bei der ChRB die einzelnen Streckensegmente genau (+/- 0.5 bis 1.0 cm) auszumessen. Auf geraden Stücken, die gut zugänglich sind, geht das mit einem Meter oder Messband gut. Aber auf schlecht zugänglichen Strecken und auf Strecken über Weichenstrassen ist das fast nicht möglich (bei uns ist da ja auch die Oberleitung dauernd im Weg).


    Eine Möglichkeit wäre, die Strecken mit einer zuverlässigen Lok, die bei einer bestimmten Fahrstufe ziemlich konstant fährt, über die Zeit zu messen. Die Messung müsste dazu natürlich auf einer Strecke mit bekannter Länge geeicht werden. Trotzdem werde ich die gewünschte Genauigkeit damit kaum erreichen.


    Was aber viel einfacher und genauer wäre: Ein Streckenmesswagen in H0, der die Strecke über die Anzahl der Radumdrehungen misst. Gibt es so etwas? Falls ja, von wem?


    Danke für eure Hilfe.

  • Hallo Sturzi,


    http://stummiforum.de/viewtopic.php?t=107054 wurde vor Urzeiten mal an einem Messwagen gebaut. In diesem Tread ist auch angegeben, dass Märklin mal einen Messwagen auf den Markt brachte.

    A king asked a sheperd`s boy about eternety,The boy answered: "There`s this mountain of pure diamond. It takes a day to
    climb and one day to go around it.
    Every houndred years, a little bird comes. It sharpens it`s beak on the diamond mountain.
    And when the entire mountain is chiseled away, the first second of eternety will have passed."
    " You must think that `s a hell of a long time".
    Personally, I think that`s a hell of a bird.
    The Doctor

  • Hoi Röbi


    Ev. dieser hier:


    ESU Messwagen


    Ich habe noch nicht die ganze Doku dazu gelesen, aber die Wegstrecke scheint er messen zu können.


    Martin


    P.S: Du müsstest wahrscheinich einen Panto drauf bauen oder einen entsprechenden Begleitwagen einreihen.

    Gruess Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Bueti ()

  • Danke, Martin.


    Ja, der könnte in Frage kommen. Allerdings müsste ich ihn entweder auf Batteriebetrieb umrüsten, einen Pantographen montieren oder von der Lok aus anspeisen.
    Was mir gut gefällt: Der hat anscheinend pro Radumfang mehrere Magnetchen (wahrscheinlich vier). Damit könnte ich voraussichtlich die gewünschte Genauigkeit gerade erreichen.
    Ich überlege mir das mal (weil er nicht ganz billig ist).

  • Röbi, warte noch schnell mit dem Kredit!
    Es scheint noch ein weiteres Problem zu geben: Laut Beschreibung versteht der eingebaute Decoder Motorola und DCC, von Selectrix steht kein Wort. Vieleicht müsste das bei ESU abgeklärt werden, bevor du auf der Bank einen Termin abmachst.


    Martin

    Gruess Martin

  • Martin, vermutlich geht es schon. Laut Beschreibung funktioniert es auch auf analogen Anlagen. Ich wüsste eh nicht, was eine Digitalzentrale und dieser Wagen miteinander für Daten austauschen wollten. Vermutlich dient dieser Decoder als Hardware-Plattform, der für diesen Zweck mit einer speziellen Software geladen ist.


    Ich werde erst mal ausprobieren, wie genau ich mit der Lok-Methode (Messung der Zeit) die Strecke bestimmen kann. Wenn diese Ergebnisse zu ungenau sind, werde ich wahrscheinlich auf den ESU-Messwagen zurückkommen.


    Danke schon mal für den Tip!

  • Mir wäre bislang kein Multiprotokoll Decoder von ESU bekannt, welcher nebst Mot und DCC nicht auch SX verstehen würde.

  • Mir wäre bislang kein Multiprotokoll Decoder von ESU bekannt, welcher nebst Mot und DCC nicht auch SX verstehen würde

    Ja, mir auch nicht. Aber trotzdem: Was soll mein Digitalsystem einem Streckenmesswagen für Befehle schicken? Denkbar wäre höchstens das, was man auch mit dem Taster machen kann, nämlich vor allem "Reset". Ein Zurückmelden der Messwerte geht sowieso nicht, da mindestens das Selectrix für so etwas nicht vorgesehen ist.

  • Michel, mir auch nicht. Ich habe eben in der Betriebsanleitung geschnüffelt. Der Decoder ist ein V4.0 und kann daher auch SX. Scheitern dürfte es an den Funktionen. F1, F2, F8 und F9 werden für die Bedienung des Display benötigt. F0 und F3 bis F7 sind für diverse Beleuchtungsoptionen belegt.
    Das Display lässt sich allerdings auch per Hardwaretasten am Wagen bedienen, somit kommt der Wagen für Röbis Zweck grundsätzlich in Frage, halt mit eingeschränktem Komfort.


    Martin

    Gruess Martin

  • Hoi Röbi,
    Ihr habt doch Roco-Gleise. Lässt sich die Entfernung nicht ganz simpel über die Anzahl der Schwellen ausrechnen? Entweder Du fährst unter Kontrolle von Deiner Cube ganz langsam über die Strecke und zählst die passierten Schwellen, oder akustisch mit Hilfe z. B. einer gebogenen Feder, die bei jeder Schwelle Töne von sich gibt, die es zu zählen gilt - nur mal so ein Vorschlag ;)

  • Danke, Michael, für den Vorschlag. Das wird aber aus verschiedenen Gründen leider nicht genau genug:
    - Wir haben das alte und neue Roco-Gleis gemischt (die haben kaum genau den gleichen Schwellenabstand)
    - Bei Kurven und bei Geraden ist die Schwellenteilung kaum haargenau gleich.
    - Bei Flexgleisen sind die Schwellen auf einer Seite fixiert. Wenn man das Gleis nach links biegt, ist der Schwellenabstand anders, als wenn man es nach rechts biegt.
    - Bei Weichen und DKWs sind die Schwellenabstände unregelmässig.
    - Wir haben viele Schienstücke auf die benötigte Länge gekürzt und zusammengefügt. Da fehlt gelegentlich eine Schwelle oder zwei Schwellen sind dicht aneinander.
    - Wenn die Schwellenteilung nur um 0.05 mm grösser oder kleiner ist als angenommen, ist der dadurch entstandene Fehler über 2 Meter bereits ca. 15mm.

  • Der Tachowagen von Fleischmann gibt nicht nur Geschwindigkeitsangaben, sondern auch die gefahrene Strecke aus. Wie genau die Messung wird kann ich nicht sagen. Technisch basiert er jedenfalls darauf, dass ein kleiner Magnet auf der Achse sitzt, so dass die Radumdrehungen gezählt werden können - vom Prinzip her also recht gut.
    Wenn du irgendwo einen solchen Wagen ausleihen kannst, wäre es sicher einen Versuch wert, denn die Anwendung ist einfach und die Messung lässt sich schnell vielfach wiederholen.

  • Der Tachowagen von Fleischmann gibt nicht nur Geschwindigkeitsangaben, sondern auch die gefahrene Strecke aus. Wie genau die Messung wird kann ich nicht sagen. Technisch basiert er jedenfalls darauf, dass ein kleiner Magnet auf der Achse sitzt, so dass die Radumdrehungen gezählt werden können - vom Prinzip her also recht gut.


    Ich habe dieses Produkt schon seit Jahren und habe damit viel experimentiert. Es handelt sich um einen simplen Velotacho auf einem H0 Güterwagenchassis montiert. Der einzige Magnet ist an einer Achse angeklebt, in der Nähe ein vergossener Reedkontakt montiert.


    Wenn du irgendwo einen solchen Wagen ausleihen kannst, wäre es sicher einen Versuch wert, denn die Anwendung ist einfach und die Messung lässt sich schnell vielfach wiederholen.


    Die Anwendung ist tatsächlich sehr einfach. Beim wiederholen einer Messung zeigen sich dann aber deutlich die Grenzen. Beim mehrfachen befahren der exakt selben Strecke ergeben sich Abweichungen von bis zu 20% (+/- 10%). Das ist mit den Vorgaben von Röbi

    die einzelnen Streckensegmente genau (+/- 0.5 bis 1.0 cm) auszumessen

    nicht Kompatibel.


    Es kommt noch eine weitere Unsicherheit in Kurven dazu: Misst der Tachowagen nun die äussere oder innere Schiene? Um die Fahrstrecke ermitteln zu können müsste die Mitte zwischen beiden gemessen werden, das kann der Fleischmann Tachowagen nicht.
    Der Fleischmann Tachowagen ist für ungefähre Schätzungen gut zu gebrauchen, ein Messwagen oder Messinstrument ist er ganz klar nicht.
    Ich weiss nicht mehr was der Wagen gekostet hatte, ein einfacher Velotacho ist für ca. 20 Stutz zu haben, ein Chassis dazu findet sich an jeder Börse für einen Föifliber. Zusammengebastelt hat man einen Tachowagen welcher etwa gleich genau ist wie das Produkt von Fleischmann.
    Noch en Detail am Rande: Ich habe einen solchen Tachowagen für 45mm Spurweite gebaut (LGB) dabei habe ich festgestellt dass die Kunststoffräder genauer messen als solche aus Metall.


    Beat

  • Es kommt noch eine weitere Unsicherheit in Kurven dazu: Misst der Tachowagen nun die äussere oder innere Schiene? Um die Fahrstrecke ermitteln zu können müsste die Mitte zwischen beiden gemessen werden, das kann der Fleischmann Tachowagen nicht.

    Dieses Problem ist natürlich generell vorhanden, wenn man mit einem Wagen misst. Wenn man dieses Problem elinimieren wollte, müsste man mit zwei Achsen messen, wobei bei einer Mess-Achse das linke Rad und bei der anderen das rechte mit Haftreifen ausgestattet ist. Angezeigt werden müsste dann der Durchschnitt zwischen den beiden Messungen.

  • Röbi, ich sinniere (wohl vergeblich) an einer Lösung Deines Problems. Aber wenn nicht einmal ein so gescheites Haus wie Du auf eine Lösung kommst, wird es für mich eh schwierig. Vielleicht hilft mir meine Fantasie weiter. Warum zum Teufel ist denn eine so genaue Streckenmessung denn nötig? ?(

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Warum zum Teufel ist denn eine so genaue Streckenmessung denn nötig?


    Roger, nachdem ich mich jetzt weiter mit dem Thema befasst habe, muss ich zugeben, dass ich mit meinen Anforderungen an die Präzision etwas übertrieben habe. Eine Strecke von 3 Metern muss sicher nicht auf 10 mm genau gemessen werden. Ich hätte die Anforderung besser relativ formuliert. Aber eine Genauigkeit von 1.5 % oder besser möchte ich schon erreichen.


    Zudem ist es nicht eine zwingende Notwendigkeit. Es ist einfach so, dass die Software mehr Möglichkeiten hat, wenn sie die Strecken genau kennt. Sie kann präziser Steuern, genauer Anhalten, und was mir sehr wichtig ist, sie kann zuverlässiger Unregelmässigkeiten feststellen. Je genauer die Software weiss, wann das Ansprechen eines Rückmeldekontaktes zu erwarten ist, desto früher und zuverlässiger kann sie auf Unregelmässigkeiten (steckengebliebene Züge, verlorene Wagen, Falschfahrten, Entgleisungen, etc.) reagieren.


    Zudem hat die Software so auch die Möglichkeit, mich darauf aufmerksam zu machen, dass eine Lok wieder einmal eingemessen werden sollte, weil sie dauernd langsamer oder schneller als erwartet fährt.


    Gehört halt zu meinen Lieblingsthemen und ist mir deshalb wichtig. :thinking: