Tag der offenen Türe bei PIKO 17.6.17

  • Da ich jetzt ja (vermeintlich) etwas mehr Zeit zur Verfügung habe, ist mir die nachfolgende Schnaps-Idee gekommen. Anlass war der erhaltene Newsletter von PIKO.


    PIKO führt Samstag, 17.6.17 nun zum 10. Mal einen Tag der offenen Türe durch. Standort von PIKO ist Sonneberg in Thüringen. Die zu fahrende (Autobahn-)Strecke von mir zu Hause aus via Schaffhausen - Stuttgart - Heilbronn - Würzburg - Bamberg - Sonneberg sind etwa 550 km oder 5.75 Stunden (!), Abfahrt möglichst früh am Morgen ( ;( ), Rückkehr im Laufe des Abends.


    Gibt es interessierte Personen, die bei mir mitfahren wollen um den PIKO-TdoT zu besuchen? Fahrkosten entstehen keine, nur die eigene Verpflegung muss selber bezahlt werden.


    TdoT PIKO 2017.pdf

    Gruss


    Roland

  • Hallo Rolli
    ist das nicht etwas optimistisch, hin und zurück an einem Tag?
    Ich würd Dir gerne Gesellschaft leisten, nur hab ich ja vorne dran auch noch ein paar meter.
    Um welche Uhrzeit möchtest Du denn los?
    Gruss Dumeng

  • Salü Dumeng


    Natürlich ist das schon etwas sportlich - aber machbar (bin schon an einem Tag nach Hannover oder Frankfurt a.d. Oder und zurück gefahren). Die Frage ist eher, wann Du in Zürich sein könntest.


    Ich mache es üblicherweise so, dass ich spätestens nach ca. 2 Stunden im Auto so 15-30 Minuten pausiere und mich etwas verköstige, d.h. die Fahrzeit verlängert sich sicher um 30 Minuten.

    Gruss


    Roland

  • Hallo Roland
    zu Dir brauch ich ca 1h45, müsste vor 7uhr zu schaffen sein... ist das noch früh genug?
    Gruss Dumeng

  • Absolut! Das reicht...

    Gruss


    Roland

  • Also dann - gestern um 06:40 habe ich Dumeng tatsächlich am HB Zürich aufgeladen und wir sind dann gen Osten losgefahren. Mit einem Kaffeehalt unterwegs, haben wir die ca. 550 km gut überstanden und sind so um den Mittag herum in Sonneberg eingetroffen.


    Erwartet habe ich eigentlich nichts, ich war nur einfach neugierig auf den Besucheransturm und die Dimensionen von PIKO. Schon beim Eingang von Sonneberg waren PIKO-Wegweiser augestellt, je näher wir an die Fabrik kamen, desto grösser der Zuschauerstrom - Kunststück, wenn die Besucherzahl die 10'000 überschreitet! Der Ansturm war wirklich riesig, das Ganze präsentierte sich auch viel mehr als Volksfest, denn als reiner MoBa-Anlass. Wo immer man hinschaute, überall bildeten sich lange Schlangen, sei das am Eîngang wo man sich registrieren konnte, am grossen Wurststand, bei den Kaufständen - der Rekord war wohl bei den "Gerümpel-Verkäufen", da wo alle Teile (Häuser, Eisenbahn-Teile und weiss ich noch was alles) richtig gehend verramscht wurden, da betrug die Wartezeit sicher weit über eine Stunde!. Ich habe mich mit einem leichten Kopfschütteln gefragt, ob denn da mit Absicht so wiel Ausschuss produziert würde ... ;)


    Beim Bild vom Gelände ist da wo der rote Pfeil hindeutet der Eingang des Verwaltungsgebäudes und des PIKO-Geländes.



    Wir begannen mit einer Rundtour durch die verschiedenen Hallen - das Gelände war schliesslich riesig. Wir haben vermutlich mehrheitlich Sachen aus der Spur G Fertigung gesehen. Von Spur H0 haben wir nicht viel gesehen, ich gehe davon aus, dass da der Löwenanteil an Arbeit im Werk in China erfolgt.



    Hier ein Bild von der Verramsch-Ecke, eben da wo die Leute stundenlang anstanden:



    Interessant waren die Malerei/Druckerei. PIKO hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie HAG: Staub und Temperatur ... An einer Maschine wurden die Wagen bedruckt, wo sich die Besucher vorher fotografieren lassen konnten und gleich dieses Foto für den Wagendruck verwendet wurde, an einer anderen Maschine die Container mit dem TdoT Aufdruck.



    Gezeigt wurden auch Montagearbeitsplätze von (vorwiegend) Frauen wo pro forma gearbeitet wurde, in verschiedenen Hallen an verschiedenen Spurweiten.



    Selbstverständlich wurden sowohl in den Hallen als auch im Freien (Gartenbahnen) diverse Anlagen in den unterschiedlichen Spurweiten zu Demozwecken betrieben.



    In einer der Hallen wo eigentlich die Spedition zu Hause ist, war ein Reparatur/Ersatzteil-Dienst eingerichtet. Unter den wartenden Leuten erblickten wir auch den Chef von PIKO, ein eher kleiner Mann, mit PIKO-Leibchen und auffälligen Hosenträgern :D . "Zufälligerweise" hatte ich die erwähnte neue PIKO-Lok mit dem abgebrochenen Gehäuseteil im Auto - und die holten wir kurzerhand. Offenbar sind die Leute da in Sonnenberg gewohnt, bei langen Schlangen anzustehen, da gibt's kein Murren. Irgend ein Spassvogel vor mir meinte, ob es da Bananen gäbe .... :D:D Mit der Lok in der Hand, fragte ich da einen PIKO-Mitarbeiter, wo ich denn mit meiner defekten Lok anstehen müsse. Er nahm sich der Sache postwendend und ausgesprochen freundlich an und meinte, das sei ja eine Reklamation und die könne er schon entgegen nehmen. Tiptopp - jetzt wird mir eine neue Lok zugestellt.


    Wir hatten jetzt also sehr viel (alles war kaum möglich) gesehen und einen guten Eindruck erhalten. Deshalb konnten wir uns vom Gelände entfernen, aber nicht ohne dass ich doch noch ein Mitbringsel (eigentlich zwei, eine BR 187 Lok und den TdoT Wagen - natürlich von PIKO, nicht Märklin - gäll Fredy :phat: ) zu recht humanen Preisen gekauft hätte. Aufs Anstehen von etwa 1 Stunde für eine Wurst hatten wir keine Lust und auch nicht auf die Kinderhüpfburg, Loskauf oder andere "Attraktionen", so dass wir den PIKO TdoT verliessen und in einem netten alten Restaurant in Sonneberg (das Luther-Haus aus dem 16. Jahrhundert mit sehr guter Küche und trotzdem sehr humanen Preisen - ist halt eben nicht die Schweiz!) uns für die Rückreise stärken konnten.


    Auf unserer Rückflug-Route war ja auch noch ein guter Forumskollege zu Hause. In meinem Auto war ja noch ein für ihn bestimmtes Paket, so dass wir ihn und seine Frau Christel kurzerhand überfielen um den Kurierdienst zu erledigen. Bei dieser Gelegenheit durften auch wir uns an dieser einzigartigen Sammlung sattsehen - und auch wir zählen nun zum ganz exklusiven Kreis der Leute, die jemals so was Riesiges und Interessantes sehen durften! Vielen Dank dafür und natürlich auch für die nette Bewirtung!


    Die von da aus nur noch drei Stunden Fahrt zurück nach Zürich bewältigten wir locker, so dass Dumeng den 10 Uhr Zug noch problemlos erreichte. Ich war jedenfalls um 22 Uhr zu Hause (bei Dumeng dauerte es sicher noch 1.25 Stunden mehr). Ich hätte lügen müssen, wenn ich behauptet hätte, nach dieser 1100 km Fahrt nicht auch müde geworden zu sein .... :D:D

    Gruss


    Roland

  • Danke für den interessanten Reisebericht. Sag bloss, Du warst vorher noch nie bei Günther zu Besuch? Hätte ich jetzt nicht gedacht, Du bist ja quasi zu seinem Hoflieferanten ernannt worden... ;)


    Ja, den Besuch bei ihm und Christel baue ich auch immer wenn möglich ein, sobald ich nördlich von Stuttgart unterwegs bin. ^^

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Ein interessanter Bericht. :thumbsup: Piko hat einfache Handarbeitsplätze, vergleichbar mit HAG, einen doch schon in die Jahre gekommenen Werkzeugbau, eine Tampondruckerei mit Maschinen wie HAG sie betreibt und CNC gesteuerte Tampondruckmaschinen. Es hinterlässt den Eindruck einer mit Bedacht gewachsenen Firma die am richtigen Ort investiert. Eine kleine produktionstechnische Zeitreise ist innerhalb der Firma möglich, der Mix gefällt mir.


    Dass ein solcher Anlass so viele Leute in Bewegung setzt, erstaunt micht sehr. Gründe die Firma zu besuchen mögen sicher sehr vielfältig sein, zeigt aber doch auf, Piko ist der Beweis, die Modellbahn ist noch nicht ganz tot.


    Die vielen Kunststoffteile können sich allenfalls dadurch erklären, die Maschinen müssen eingefahren werden, in dieser Phase fällt einiges an Ausschuss an. Dieser verkaufen ist vermutlich lukrativer als den Kunststoff zu recyceln.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Es ist mir immer eine grosse Freude, liebe Freunde zuhause empfangen zu dürfen, zumal Probleme mit dem Gehapparat längere Reisen beschwerlich machen. Und wenn es dann noch ein so tolles "Mitbringsel" gibt, wie im aktuellen Fall, besonders. Bei Roland und Roger stehe ich eh wegen besonderer Gefälligkeiten sehr in der Schuld. Sehr schön, dass es am Samstag mit einem - wenn auch nur kurzen - Treffen geklappt hat!!! :) :) :)

    Gruss Günther

  • Ja, was soll ich da noch sagen?
    Nachdem das Angebot von Roli zu dem Event von Piko kam, hab ich mir gedacht, nun gut, ich spinn ja, aber Der noch mehr… 550km ein Weg und am gleichen Tag zurück, ok, ich muss ja nicht fahren….


    Und so startete das Unterfangen, ich musste ja erst zu dem Herrn kommen…
    Zu der Uhrzeit ist zumindest der IC nach Zürich nicht überbelegt.


    Was man von dem Piko Werk nicht sagen kann… gibt es hier was Gratis?


    Bei der Fabrikbeichtigung sahen wir dass:

    ein Atom-Meiler? oder was ist das?


    Das Anstehen für eine Wurst haben wir dann mit dem Besuch in dieser Taverne umgangen, die Hütte von Luther (war das ein Rapper?):


    Auf der Rückreise mussten wir dann noch irgendwelchen Trödel in Heilbronn los werden, gut, wirf es beim Durchfahren aus dem Fenster über den Zaun…
    oder auch nicht.


    Höfliches Abgeben war die Devise, und was wir dann präsentiert bekommen haben, macht Roli zu einem sehr seriösen und bescheidenen „Beknackten“.


    Vielen Dank auch an Günther, Du hast mir doch das Image von Roli zurechtgerückt!!