Modelleisenbahnclub Wittenbach Kronbühl

  • Es gibt sogar noch interessante Rechenaufgaben. Der Verein zählt 25 Mitglieder, das Durchschnittsalter sei 70. Fünf Mitglieder sind noch nicht zwanzig Jahre alt. Mit 18 Jahre gerechnet haben die verbleibenden 20 Mitglieder bereits ein Durchschnittsalter von 83 Jahren. Ich wage es nicht, noch mehr junge Modellbahner zu erwähnen, sonst muss noch einer über 100 Jahre alt sein, damit die Aussagen stimmen. Es ist auf jeden Fall erfreulich, wenn der Jüngste 12 Jahre zählt und begeistert mitmacht.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Vielleicht zählen auch die verstorbenen Ehrenmitglieder mit. :rofl: Duck und weg.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Auch durchaus vorstellbar wäre die Theorie, dass die Mitglieder nicht XY Jahre alt sind sondern seit XY Jahren dabei sind.
    Notfalls können auch Buchhalterisch 10-30 Jahre auf Transitorische Überträge gebucht werden. Für schlechtere Zeiten.


    :phat:

    A king asked a sheperd`s boy about eternety,The boy answered: "There`s this mountain of pure diamond. It takes a day to
    climb and one day to go around it.
    Every houndred years, a little bird comes. It sharpens it`s beak on the diamond mountain.
    And when the entire mountain is chiseled away, the first second of eternety will have passed."
    " You must think that `s a hell of a long time".
    Personally, I think that`s a hell of a bird.
    The Doctor

  • Hallo zusammen,


    Ich bin ab diesem Artikel in der Zeitschrift 20 Minuten zutiefst erschrocken. Ich fasse es nicht. Durchschnittsalter 70 Jahre mit den Jugendmitglieder. Obschon ich in den vergangenen Jahren widerholt mit einer ähnlichen Situation bei Besuchen vom Modelleisenbahnvereinen konfrontiert wurde. Für mich stellt sich hier die folgende Frage:


    Sind unsere klassischen Modelleisenbahnvereine ein Auslaufmodell?


    Sind die Modelleisenbahnvereine wie Beispielsweise der Modelleisenbahnclub Wittenbach-Kronbühl ganz einfach out mit ihrem Angebot:


    - Eine feste Anlage in der Spur H0 und Spur H0m
    - Eine feste Anlage in der Spur N und Spur Nm
    - Einmal im Monat einen Fahrabend
    - Einen schönen Aufenthaltsraum zum Fachsimpeln
    - Jedes Jahr einen Tag der offen Tür
    - Jedes Jahr einmal einen Vereinsausflug machen und einen Modelleisenbahn-Verein besuchen
    - Jedes Jahr einmal einen Modelleisenbahn-Verein einladen


    Das ist es doch was dieser Verein und viele andre auch im Angebot haben, deren einzige Konstanz das steigende Durchschnittsalter ist.

    Ein Unternehmensberater hätte wohl schon von Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass das Angebot nicht der Nachfrage entspricht. Das das Angebot auf die Nachfrage abzustimmen ist damit wir einen dauerhaften und nachhalteigen Erfolg haben.
    :this:



    Matthias

  • Ein Unternehmensberater hätte wohl schon von Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass das Angebot nicht der Nachfrage entspricht. Das das Angebot auf die Nachfrage abzustimmen ist damit wir einen dauerhaften und nachhalteigen Erfolg haben. :this:

    Es wird nicht ganz einfach sein, das Angebot eines Modellbahn-Vereins der Nachfrage anzupassen: mehrere Smarthphon-Tage womöglich oder freies Chatten - und die Modellbahn soweit zu digitalisieren, dass nur noch Profis damit umgehen können, während sich die "Normalnutzer" bei Bier und Brezeln über vergangene Zeiten unterhalten?? Vorschläge zum besseren Verständnis der Nachfrage sind aber willkommen . . . ;) ;)

    Gruss Günther

  • Vereine sind generell out. Es ist der Zeitgeist sich möglichst wenig zu verpflichten.


    Andere Ursachen liegen im Verhalten der Mitglieder. Wer sich dem Wandel nicht anpassen will und sich gegen möglichst jede Veränderung sperrt, erhält in der Regel die Quittung durch die Abstimmung mit den Füssen. Zu viele wollen einfach nicht begreifen, dass Vereinsarbeit freiwillige Arbeit ist. Wenn jede neue Idee durch die Alten dank ihrer zahlenmässigen Übermacht im Keim erstickt wird, müssen sie sich nicht wundern warum das Durchschnittsalter nur steigt und sich niemand mehr der noch im Arbeitsprozess steht sich engagieren will. Das Hobby soll doch eine Bereicherung sein und Freude machen. Dafür nur immer kämpfen, da sagen viele nein Danke, ich mache das konsequenterweise alleine. So bin ich der König auf meiner Modellbahn.


    Wie heisst der schöne Spruch, wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Solche Modellbahnvereine werden sich nach und nach auflösen, genau so wie es bei vielen Modellbahngeschäften schon seit Jahren der Fall ist.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ein Unternehmensberater hätte wohl schon von Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass das Angebot nicht der Nachfrage entspricht. Das das Angebot auf die Nachfrage abzustimmen ist damit wir einen dauerhaften und nachhalteigen Erfolg haben.

    Hallo Matthias,
    ob ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe? Die meisten Mitglieder eines solchen Clubs haben den Tag hindurch einen gewissen Arbeitsdruck um nicht zu sagen Stress, den wollen sie nicht auch noch Abends im Verein freiwillig weiter erleben, um irgend etwas zu müssen.


    Ein Verein will ja nicht primär Dritten etwas verkaufen müssen, sondern es reicht, wenn er für seine Selbstkosten aufkommt. Ziel ist es, seinen Mitgliedern zu ermöglichen, in ihrem Sinne ihr Hobby zu betreiben. Wenn ich Deinen Beitrag lese, so kommt mir spontan Karl Frehsner in den Sinn. Der war nicht Präsident eines Modellbahn-Vereins, sondern durchaus erfolgreicher Chef der Schweizer Ski-Nationalmannschaft mit dem Übernahmen "der eiserne Karl"... Bei denen geht es explizit nicht um ihre Freizeit, sondern das Spiel alles oder nichts bis an die Grenzen des Machbaren auszureizen.


    Gruss
    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Vereine entgehen nicht den Regeln des Lebens: Anfang, Blüte, Ende...:


    Meistens finden sich irgendwann einige Leute mit denselben Neigungen zusammen, gründen einen Verein und werden zusammen darin alt und sterben dann irgenwann aus. Das ist fast in allen Vereinen so. Nachwuchs ist nur dann gewährleistet, wenn der Vereinszweck keine Zeiterscheinung ist. Modelleisenbahn als Breitenhobby war eine Zeiterscheinung. Ergo: die meisten werden sich früher oder später auflösen, da nicht mehr zeitgemäss...


    Die Gesellschaftsveränderung ist auf mittlere Frist nicht aufzuhalten: jeder macht am liebsten etwas für sich selbst, Teamplay als Kostenfaktor ist in unserer egoistischen Überflussgesellschaft nicht mehr erforderlich. Keiner will sich mehr dreinschwatzen lassen und Kompromisse eingehen, was in einem Verein zwangsläufig nötig ist. Da nehme ich mich selbst nicht aus: ich werke lieber allein oder allenfalls mit Komplementärwissen und -Können versehenen Kollegen.


    Jene die den alten Gegebeneheiten nachtrauern, können ja einen Verein zur 'Bewahrung alter Tradition' gründen - falls sich genügend Leute mit kongruenten Ansichten finden - und diesen zusammen führen, bis sie selbst gestorben sind... ;)


    Sic transit gloria mundi, wieder mal.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Vereine sind generell out.


    Lieber Erwin
    Du hast selbstverständlich recht, denn ich möchte sicher nicht mit dir streiten. Aber mindestens einen kenne ich, der die Vereinsarbeit schätzte und immer noch schätzt. Und sei es nur der Verein Moba-Forum. Da hat es einige Mitglieder, die gerade so gut ihre Freizeit anderweitig verwenden könnten, aber nein, sie arbeiten für den Verein und organisieren die nächste Mitgliederversammlung 2018. Ich muss (nicht wirklich) nur den Beitrag bezahlen, darf an die Versammlung kommen und das feine Essen in Roli's Steakhouse geniessen, zudem noch einige liebe Kollegen treffen und fachsimpeln. Gut, ich gebe zu, ich gehöre langsam zu den älteren Semestern, aber eben nur langsam.
    Also besten Dank an alle Funktionäre und Administratoren des Vereins Moba-Forum. Möge es euch noch lange gut gehen (und mir darum auch).
    Herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Ich seh das nicht so tragisch. Ich bin auch nicht so sicher, ob das Durchnittsalter im Verein Wittenbach wirklich ausgerechnet ist, oder einfach mal hoch genug über den Daumen gepeilt wurde. Nachwuchssorgen habe der Verein nicht, steht schon in der Einleitung.
    Wir haben in Winterthur aktuell auch keine Nachwuchssorgen, Junge sind einige da, ob sie auch längerfristig bleiben, werden wir sehen. Mit der Lehre und Studium ziehen die einen vielleicht weg aus Winterthur und gehen zu einem anderen Verein. Was ich innerhalb unseres Vereines vorallem beobachte, ist die Tatsache, dass die Jungen mehr mit der H0 spielen denn mit der Spur 0. Zwar spielen die Jungs - und ab und zu sogar Mädels - an den Fahrtagen mit der 0m, wir überlassen hier auch den Jungen weitgehend den Betrieb, doch gebaut wird meist nur an der H0-Anlage, denn sie besitzen vorallem H0-Fahrzeuge. Auf der 0-Anlage ist die Überalterung deutlich sicht- und spürbar. Denn unsere Väter und Grossväter hatten noch kein grosses H0-Sortiment zur Verfügung. Sowie ja auch HAG zuerst 0 fertigte, später auf H0 ausweitete und die 0 Produktion schliesslich auslaufen liess. Als der Verein vor gut 70 Jahren gegründet wurde, haben sie nur eine Spur 0 Anlage gebaut, die H0 kam erst Mitte der Achtziger Jahre dazu. Die Nuller waren damals auch jung, heute sind die meisten nicht mehr aktiv und wer nicht schon gestorben ist, der stirbt uns in den nächsten Jahren weg. Ich gehe schon davon aus, dass der Mitgliederbestand über die nächsten Jahre schrumpfen wird.
    Die neu eintretenden Mitglieder sind halt zumeist auch nicht mehr so jung. Meist sind es Männer, bei denen die Kinder erwachsen sind und aus dem Elternhaus auszogen. Nun sind die Kinderzimmer frei geworden, auf dem Estrich wird die alte Modellbahn wieder entdeckt und dann geht es los. Nicht selten taucht an einem Bauabend jemand auf, der seine alte Anlage wieder gefunden hat, oder die Enkel haben sie ausgegraben. Das Durchschnittsalter ist schon beim Eintritt hoch.
    Auch heute Abend haben unsere Jungs durchaus flott gefachsimpelt, da wird mit Begriffen um sich geworfen, da kann ich gar nicht mithalten, wie fast jede Wochen, denn mit Arbeit nach der Schule nehmens die nicht mehr so genau, die Hände bleiben da in der Hosentasche, schaue ich in die Runde der jungen, kommt mir viel eher ein Jodelverein in den Sinn, denn ein Modellbahnverein bei dem man mit den Händen etwas erschaffen soll.
    In meinen zwanzig Jahren im Musikverein ist das Durchschnittsalter übrigens stetig am sinken. Als ich dazukam, waren noch ein paar ältere Herren da, die nicht mehr so genau wussten, ob man weiter machen soll, oder den Verein auflösen. Heute ist das Durschnittsalter tief, obwohl ein klassisches Blasinstrument auch nicht mehr so die gängige Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen ist, und wir füllen immerhin das Stadttheater bis auf den letzten Platz.
    Gewisse Hobbies erleben plötzlich wieder eine Renaissance.

  • Hallo zusammen


    Um wieder etwas Dynamik in diesen Beitrag zu bringen. Hier ein Link auf das Forum Z-Freunde International:


    LOKI Leserumfrage 2017


    Ich zitiere nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Beitrag von zettzeit vom 18. November 2017: :pleasantry:


    Alter (derjenigen die an der Umfrage teilgenommen haben)
    ab 46 - 1129
    bis 45 - 186


    Feststellung: Mit der nachhaltigen Integration der Jugendlichen als Leser scheint es hier genauso nicht so zu klappen wie in allzu vielen Modelleisenbahn-Vereinen mit einer festen Anlage.



    Ein schönes Wochenende wünscht


    Matthias

  • Zeitschriften als Druckerzeugnisse abonnieren ist auch nicht mehr sehr zeitgemäss. Jüngere Leute verzichten vermutlich eher darauf und wer hat schon Zeit und Interesse an einer Umfrage teilzunehmen, vermutlich wiederum die Älteren. An Umfragen nehme ich äusserst selten teil. Zeitschriften habe ich lieber als PDF.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo zusammen


    Zu viele unserer klassischen Modelleisenbahnvereine sind ein Auslaufmodell. Die Zeiten sind im Regelfall vorbei wo 10, 20 oder gar 30 Jahre an derselben Anlage gebaut wird mit der Vorstellung am Stankt Nimmerleinstag fertig zu sein. Es sind aber auch die Zeiten vorbei wo einzelne eine Anlage hinter einem grossen Stellpult steuern.


    Mit einer alleinigen Digitalisierung ist es somit nicht gemacht, damit es wieder besser geht, schon gar nicht für diejenigen, die dies immer noch nicht gemacht haben und damit eine ganze Generation von Modelleisenbahner verhindert haben.


    Auf das durch das geänderte Einkaufsverhalten folgende Modelleisenbahn-Lädelisterben folgt nun wohl in der Tat auch das Modelleisenbahn-Vereins sterben. Schleichend, still und ohne grosses Spektakel. :pardon:


    Wenn ich an all die Messen, Ausstellungen und Tage der offenen Tür in der Schweiz und im angrenzenden Ausland denke, die ich in den vergangenen Jahren auch selber besucht habe, teile ich die Meinung nicht, dass das Hobby Modelleisenbahn out ist. Ganz im Gegenteil, das Interesse ist nach wie vor hoch, wenn auch zugegebenermassen nicht mehr so hoch wie auch schon. 8)


    Die Kosten sind auch nicht zwangsläufig ein Argument. Viele andere Hobby sind auch nicht gerade billig. Vielmehr leben wir in einer Zeit wo wir lieber hunderte von Franken pro Jahr für ein Fitnesszentrum im Jahr ausgeben und alles pfannenfertig angeboten erhalten und dann ins Training können wann es uns passt, statt einen verhältnismässig kleinen Beitrag für eine Mitgliedschaft in einem Turnverein auszugeben und etwas selber beizutragen und sich zu etwas zu verpflichten. Hier liegt der Unterschied. In sinngemässer Form hatten wir dies auch schon weiter oben in diesem Beitrag. :pleasantry:


    Ich habe bis jetzt bewusst keine Punkte aufgelistet, was den eine Modelleisenbahn-Verein möglicherweise tun könnte, damit er wieder auf die Erfolgsschiene kommen könnte. Ich schreibe jetzt einmal einen:


    - Modulare transportablen Anlagen und Module bauen, Fahrzeuge selber bauen, es gibt längst nicht alles zu kaufen.


    Hier kann sich jeder viel besser individuell entfalten. :hmm:


    Schaut doch einmal an, was sich die Besucher an Messen und Ausstellungen sattsehen. An fertigen modularen transportablen Anlagen und an Modulanlagen. Das ist zumindest meine Meinung.



    Matthias