Bunter Fahrtag auf der GuMoBa

  • Sali zäme


    Wieder einmal haben Gurti96 und ich uns getroffen um ein bisschen zu «Modellbähnle».


    Das Thema war diesesmal Rollmaterial kunterbunt. Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen und Ländern haben wir in jeweils realitätsnahe Kompositionen aufgeteilt und fahren gelassen.
    Ich werde die einzelnen Züge in gestaffelten Beiträgen vorstellen und erklären.


    Weiacher Kieszug
    Der erste Zug ist mein vorbildgetreuer 20-Wagen Weiacher Kieszug, jedoch mit einer BR 194 «Eisenschwein» als Zuglok.


    Ich habe die BR 194 108-7 vor gut anderthalb Jahren von ESU gekauft (Art. Nr. 31120) und bereue es bis heute nicht. Die Lok hat unglaublich viele Funktionen die man mit der ESU ECOS problemlos steuern kann. Nebst einigen Lichtfunktionen ist der Sound das grösste Kaufargument. Es macht wirklich Spass mit der Lok zu fahren, auf jeden Fall ein gelungenes Modell. Als Tüpfchen auf dem i besitzt die Lok automatisch heb- und senkbare Pantographen.


    Die Funktionsliste stellt sich wie folgt zusammen:


    F0 Fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel
    F1 Fahrgeräusch an / aus
    F2 Pfeife
    F3 Stromabnehmer heben/senken
    F4 Führerstandbeleuchtung
    F5 Licht aus Führerstand 1
    F6 Licht aus Führerstand 2
    F7 Ansage 1
    F8 Rangierbeleuchtung/Rangiergang
    F9 Maschinenraumbeleuchtung
    F10 Luftpresser
    F11 Ansage 2
    F12 Kurvensensor aus / ein
    F13 Kupplungsgeräusch
    F14 Lüfterstufe Schwach
    F15 Pressluft ablassen
    F16 Schaffnerpfiff
    F17 Lüfterstufe Stark
    F18 Achtungspfiff
    F19 Lüfter E-Bremse
    F20 Sanden
    F21 Hilfskompressor
    F22 Handbremse an/lösen
    F23 Ansage 3
    F24 Knarzgeräusch Räder
    F25 Stromabnehmer ü. Führerstand 1 auf/ab
    F26 Stromabnehmer ü. Führerstand 2 auf/ab
    F27 Soundfader (Tunnelmodus)
    F28 Bremsgeräusch aus


    Das Original
    Der eigentliche Kaufgrund für mich war jedoch, dass die Lok auch in der Schweiz unterwegs war. Nun ja, genau genommen nicht diese Nummer, aber der gleiche Loktyp.
    In den 80er Jahren benötigte die SBB mehr Loks. Aufgrund der damals durchmischten Einsatzgebieten fehlten einige Loks beim Güterverkehr. Nach langem Hin und Her entschied man sich für die Baureihe 194 oder E94 der Deutschen Bundesbahn. Es wurden mehrere Loks mit Schweizer Stromabnehmern und Zugsicherung ausgestattet. Der Einsatz war jedoch von kurzer Dauer da scheinbar die Miete der Lok zu hoch war.


    Genauere Infos zum Schweiz-Einsatz der «Eisenschweine» findet ihr auf dieser wunderbar beschriebenen und bebilderten Webseite dlauterbach.de. Die Bildergalerie ist unter diesem Link zu finden.


    Diese Lok fasziniert mich bis heute und ich finde sie ist ein schönes Pendant zu den Schweizer Krokodilen, obwohl sie mit diesen fast gar nichts gemeinsam haben.
    Darum finde ich es toll das die Eisenschweine bis heute noch im Dienst stehen wie bei Barbara Pirch (Rail4U).


    Unten findet ihr ein paar Bilder vom Modell an unserem Fahrtag. (Die Deutschen Panthos bleiben aufgrund der Automatik auf der Lok)

  • Sali Christoph


    Sieht gut aus! Du hast es zimlich gut getroffen.


    Gruess
    Bruno

    Iichä Tschifeler
    Bruno ;)

  • Hallo zusammen! ^^


    Gerne ergänze ich den interssanten Bericht mit den Schmalspur-Modellen, die Bruno mit an den Fahrtag gebracht hat. Damit nicht gleich zu viele Fotos und "Phrasen" auf euch prasseln, werde ich die Modelle auch gestaffelt präsentieren. :D Für den Fahrtag habe ich mein komplettes RhB-Rollmaterial in die Vitrine gestellt, um das wunderbare SBB Brünig -und Zentralbahn-Rollmaterial von Bruno fahren zu lassen.

    Beginnen möchte ich gleich mit drei Kleinserien-Modellen der Brünigbahn, die Bruno gehören:

    Hier die zwei sehr filigranen Schotterwagen von Friho Modellbau aus Lenk im Simmental. Die filigranen Hubkippwagen für den Transport von Schotter oder Aushub mit den Betriebsnummern SBB Brünig X 9939 und X 9940 haben die Zulassung für das SBB Brünig Netz sowie für die LSE-Strecke nach Engelberg. Diese wurden am Fahrtag kombiniert mit den beiden SBB-Brünig "Talbot-Schotterwagen" von Bemo eingesetzt.


    Ebenfalls ein "SBB Brünig-Highlight" war der HRF Wagen SBB Brünig Typ Ua zum Verladen von Normalspur-Güterwagen. Diese Transporte waren auf dem Brünig-Netz sehr verbreitet, diese Transporte waren auf dem ganzen Adhäsionsnetz bis Giswil zu beobachten. Wir haben das exklusive HRF-Modell mit einem SBB-Güterwagen Typ Tds von Roco beladen. Aufgrund meinen eher engen Kurvenradien von unter 400 mm lässt es sich mit diesem sehr feinen Wagen nur im Bahnhof rangieren - der Fahrspass ist aber auch so garantiert. :thumbsup:




    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Unten findet ihr ein paar Bilder vom Modell an unserem Fahrtag.


    Diese ESU- Lok ist anscheinend einem längerfristigem Betriebseinsatz auf der Modellbahn gewachsen?
    Wie sind Deine Erfahrungen?
    Man hört von ESU doch verschiedenes?


    Zum Einsatz, resp. Miete des Vorbildes.
    Es wurden Preise von 800.- pro Tag genannt.

    Einmal editiert, zuletzt von mittelweg ()

  • Hallo Bruno,


    danke für die schönen Bilder, übrigens gibt es noch mehrere Eisenschweine, wenn ich mich nicht irre sind die Maschinen der Barbara die ich vor Jahren kennen lernen durfte,


    noch die einzigen Maschinen die auf dem DB-Netz regelmässig fahren, in der Regel mit Kesselwagen und auch Holzfuhren.


    Übrigens die Roco-Lok habe ich auch und zwar das Model des Verein 1020.42, das Original ist in Bludenz stationiert und gehört immer noch dem Ex-Chef der Fa. Roco Schweiz die ja vor Jahren aufgelöst wurde! Unser Verein macht, dieses jedes Jahr mit der Lok einen Ganztägigen Ausflug ab Bludenz zum Jubilar 150 Jahre Brennerpass der ÖBB. Die ÖBB hat noch mindestens eine 1020iger in Innsbruck als Nostalgielok in Betrieb.


    PS.: mein Model der 1020 von Roco habe ich durch den Verein mit dem original Sound unserer Lok ausgerüstet und hat noch einen Original SBB Pantho bekommen. Die Lok ist immer noch auf dem SBB Netzt zugelassen, der Verein plant für dieses Jahr eine St.Gotthard Fahrt über die Bergstrecke nach Locarno und v.v.

    Ich habe eigentlich nichts gegen Anwälte, aber einen mag ich gar nicht, aber irren ist menschlich!




    Grüsse


    Fredy

  • Sali «Mittelweg»

    Diese ESU- Lok ist anscheinend einem längerfristigem Betriebseinsatz auf der Modellbahn gewachsen?
    Wie sind Deine Erfahrungen?
    Man hört von ESU doch verschiedenes?

    Zu deinen Fragen:
    Die BR 194 hat ein stolzes Eigengewicht und mit ihren vier Haftreifen dreht sie auch kein bisschen durch auf Steigungen (Dominik kann das bestätigen). Das Eisenschwein ist klar für Güterzüge konzipiert (tiefe Vmax ab Werk=realistisch). Man kann sie super fein regeln und einen realisitischen Anfahr- resp. Bremsprozess starten/einleiten. Durch das das die Lok zur «Engineering Edition» von ESU gehört kann man sie durch einfaches abnehmen des Mittelschleifers auf DC umrüsten. Ich habe sie auf DC Anlagen noch nicht getestet, nehme aber an dass sie dort ähnliche Leistungen erbringt. Mein Fazit, wer gerne schwere Güter mit Eisenschweinen fahren will, sollte unbedingt dieses Modell nehmen, kostet zwar ein bisschen mehr als Roco Modelle, jedoch sind sie es absolut wert - Fahrspass garantiert!


    PS: Ich habe ein Modell der Gravita von ESU, welche auch zur «Engineering Edition» gehört. Diese ist aber (genau wie das Vorbild) nur zum Rangieren gedacht, aufgrund der Flachland-Motorleistung. Ebenfalls super Sound und viele Funktionen wie z. B. automatische Kupplung für die realitätsgetreuen Manöver bei Stahl Gerlafingen.


    Bei ESU sind die Maschinen so gebaut wie sie etwa in der Realität eingesetzt werden, jede hat ihr eigenes «Spezialgebiet».


    Hoffe dies hilft dir weiter!

    Iichä Tschifeler
    Bruno ;)

  • Sali Fredy,

    PS.: mein Model der 1020 von Roco habe ich durch den Verein mit dem original Sound unserer Lok ausgerüstet und hat noch einen Original SBB Pantho bekommen. Die Lok ist immer noch auf dem SBB Netzt zugelassen, der Verein plant für dieses Jahr eine St.Gotthard Fahrt über die Bergstrecke nach Locarno und v.v.

    Klingt interessant, vielleicht wäre diese Gotthard-Fahrt auch etwas für mich. Ich werde Ausschau halten!
    Hast du per Zufall Bilder von deiner 1020er oder eventuell ein Video mit dem Sound? Hast du demnach den Sound selber aufgenommen oder irgendwo runtergeladen? Vieleicht gibt es da neue Kaufideen für mich ;) .

    Iichä Tschifeler
    Bruno ;)

  • Klingt interessant, vielleicht wäre diese Gotthard-Fahrt auch etwas für mich. Ich werde Ausschau halten!
    Hast du per Zufall Bilder von deiner 1020er oder eventuell ein Video mit dem Sound? Hast du demnach den Sound selber aufgenommen oder irgendwo runtergeladen? Vieleicht gibt es da neue Kaufideen für mich


    Sollte dies sein:
    http://www.verein1020.ch/

  • Sali zäme


    Nun gehts weiter mit dem nächsten Fahrzeug.


    Das Original
    Nach ihren jahrelangen Einsätzen wurden die Re 4/4 I nach und nach durch die Re 4/4 II und RBe 4/4 verdrängt, somit mussten neue Einsatzgebiete gefunden werden. Eine Ihrer neuen Aufgaben war dei Durchlaufreinigung (DLR) in Basel. Die bis im Jahre 1996 dafür verwendeten Ae 4/7 waren in einem sehr schlechten Zustand und mussten ersetzt werden. Nach einer Versuchswoche im Jahr 1995 entschied man sich für die Re 4/4 I als geeignete «Waschlok». Die Depotinspektion Basel beantragte noch im gleichen Jahr sechs Maschinen für die DLR. Für dieses «Gnadenbrot» wurden die Maschinen 10030, 10032, 10033, 10034, 10035 und 10037 gewählt.


    Diese Maschinen mussten jedoch noch umgebaut werden, damit sie dem Rangier-Alltag standhalten können. Folgende Elemente wurden durch die HW Yverdon eingebaut:

    • Rangierfunk und dazugehörige Dachantennen
    • Schwanenhalsmikrofon (wie bei den NPZ und RBe)
    • Fein-Geschwindigkeitsmesser (Führerstand I)
    • Rückspiegel (Führerstand I)
    • Armlehne unterhalb des Führerstandfensters
    • Erhöhung der Heizleistung auf 500 A
    • Aufstieg mit Haltestandge (Front, beidseitig)
    • nachträglich wurden bei den mittleren Frontfenstern Halterungen für die Rangierdienstnummer (RD-Nummer) angebracht. Teilweise wurden die RD-Nummern auch oberhalb der Lampen angebracht.

    Die Loks wurden nach ihrem Umbau also vorwiegend zum Verschieben von Reisezugwagen und zum Vorheizen der Kompositionen verwendet. Der Einsatz forderte ein absehbares Ende der einst stolzen Lok da der zunehmende Rost und allgemeiner Verschleiss hoch war. Meiner Meinung nach ist die Re 4/4 I 10034, ursprünglich TEE Lackierung, danach Waschlok (rot) und danach wieder in TEE Farben, die einzige Waschlok die überlebt hat. Stimmt das? Die 10034 ist nun beim Verein TEE-Classics zu Hause.


    Das Modell
    Das Modell der 10040 von LIMA wurde durch Friho Lenk sehr schön gesupert. Die originale Loknummer 10040 wurde mit mit der Nummer 10030 überdeckt. Leider ist mir das Schild auf der fotografierten Seite abgefallen und ich finde es nicht mehr. Auch die Rangiertritte, Haltestangen und der Spiegel fehlen nicht. Die RD-Nummer wurde auch montiert. Das Modell ist wie die anderen Modelle von LIMA sehr schön gemacht und mit dieser Version besitze ich nun auch ein schönes «Depot-Fahrzeug». Aber nicht nur im Bahnhof, sondern auch auf Strecken kann man die Lok verkehren lassen. Dies bestätigt das Bild von der 10033 als Vorspannlok weiter unten.


    Alles in allem ein sehr schönes Modell und ein versteckter Hingucker :thumbsup:.


    Unten findet ihr noch ein paar Originalfotos aus dem Loki-Spezial «Faszination Re 4/4 I» und aus dem Buch von Franz Eberhard «Leichtbaulok Re 4/4 I»

  • Hallo Bruno


    Das ist eine der Loks welche auf Gurtis Fatzebock-Seite zu sehen ist.
    Danke für den interessanten Beitrag über die Re 4/4 I, mit man könnte fast sagen auch "UIC-Gedöns" :D .
    Wieder was gelernt, wusste gar nicht, dass es diese Waschloks gab.

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Als ich in den Nullerjahren mal auf dem Bahnhof Basel SBB Ae 6/6-Wappen mit der Kamera jagte, sah ich diese Re 4/4 auch. Ich wunderte mich über den Einsatz der Oldtimer und konnte es nicht glauben, dass dieser Loktyp immer noch in Betrieb war. Hätte sie damals als längst ausgestorben gewähnt. Über den Verwendungszweck wurde ich dann von einem Kollegen aufgeklärt.
    Danke für Deinen Brricht und die Fotos.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.