HAG (Stansstad), Kennzahlen 2017

  • Hallo Rolf und hallo zusammen


    Schön zu sehen, dass HAG (Stansstad) Stellen in Stansstad im MoBa-Forum am 1. Februar 2018 ausschreibt: Neue(r) Produktionsmitarbeiter(in) gesucht ....


    Im angehängten Inserat steht Zitat: Wir sind ein mittelgroßer, sehr erfolgreicher und innovativer Hersteller von Modelleisenbahn-Produkten in Stansstad.


    Sehr erfolgreicher und innovativer Hersteller von Modelleisenbahn-Produkten in Stansstad (Swiss Made :) ) kann ich nachvollziehen.


    Aber mit mittelgroßer Hersteller von Modelleisenbahn-Produkten in Stansstad habe ich etwas Mühe.


    Im Wikipedia steht heute, alle Mitarbeiterzahlen belegt:


    Märklin: 980 Mitarbeiter (2011)


    Modelleisenbahn Holding: 670 Mitarbeiter (2013) - Fleischmann: 33 Mitarbeiter (2015), Roco: 650 Mitarbeiter (2007)


    Wenn ich nun einen mittelgrossen Modelleisenbahn-Hersteller mit 20% der Mitarbeiterzahl eines grossen Modelleisenbahn-Herstellers definiere, müsste HAG in Stansstad etwa 120 bis 200 Mitarbeiter haben.


    Gemäss Wikipedia hat HAG aber belegt nur 5 Mitarbeiter.


    Ich weis nun nicht so recht wie ich das interpretieren soll.


    Gibt es irgendwelche öffentlich einsehbare aktuelle Kennzahlen von HAG (Stansstad)?


    - Umsatz
    - Aufteilung in DC/DCC - AC/MM/mfx in %
    - Investitionen
    - Mitarbeiterzahl (umgerechnet nach Vollzeitstellen)
    - Produzierte Modelleisenbahn-Lokomotiven


    ...


    - Prognose für 2018


    Danke für eine entsprechende aussagekräftige Antwort. Würde sicherlich nicht nur mich interessieren.


    Max

  • Max,


    Öffentlich zugängliche Zahlen der Firma HAG Modellbahnen GmbH gibt es nicht.


    HAG ist eine klassische KMU Firma. Die Definition dazu findet sich in Wikipedia . Mittelgross bezieht sich sicher auf die Menge an produzierten Modellen und nicht auf die Anzahl der Mitarbeiter.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ich denke, man kann ein Schweizer Modellbahn Hersteller nicht mit einem Hersteller wie Roco- Fleischmann vergleichen.


    Auch hat HAG in Stans bisher nur Farbvarianten gebracht.


    Auch "Neu- HAG" ( Ee 922/ Eem 923) wird nicht mehr Mitarbeiter in der Schweiz haben?

  • Gemäss Heinz Urech sollten in diesem Jahr wieder Betriebsführungen stattfinden. Vielleicht lässt sich beim Besuch einer solchen die eine oder andere Kennzahl entlocken.


    Die Finanzen sind verständlicherweise tabu, dazu kann keine Aussage erwartet werden. Das Verhältnis von AC und DC Modellen wird nach wie vor ganz klar durch AC Modelle dominiert. Das ist auch einfach nachvollziehbar. Der grosse Teil der Kunden ist im gesetzten Alter und hat seine Modellbahnkarriere sehr oft mit Märklin gestartet. Kennzahlen zur Anzahl Mitarbeiter aus Wikipedia zu entnehmen finde ich schon etwas verwegen, zumal keine offiziellen Zahlen zugänglich sind.


    Wie HAG Classic um Adolf Schoch aufgestellt ist, dürfte ein noch grösseres Geheimnis sein.


    Warum sind solche Zahlen für den Kunden von Interesse? Was glaubt er daraus ablesen zu können?


    HAG ist in der Lage Modelle zu liefern, stellt die Ersatzteilversorgung sicher und bietet einen Reparatur und Umbauservice an. Das ist doch gar nicht so schlecht. Ausser Formneuheiten fehlt eigentlich nichts.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo zusammen


    Vor ein paar Jahren erschien in der COOP Zeitung der Artikel Handarbeit und Leidenschaft: Coop-«Miini-Region»-Modellbahn-Lok über die Firma HAG in Stansstad. Interessant sind in diesem Artikel der Online lesbar ist und mit Montag, den 31.03.2014 datiert ist, die folgenden Angaben:


    Die traditionsreiche Modelleisenbahnmanufaktur HAG verlegte Ende 2012 ihren Hauptsitz nach Stansstad wo die dort ansässige Elektronikfirma Polytrona den in die Krise geratenen Modellbahnhersteller unter ihre Fittiche genommen hat.


    Polytrona war ein langjähriger Zulieferer des Unternehmens HAG. Chef der Firma Polytrona ist Heinz Urech (55) selber ein begeisterter Modelleisenbahner.


    Vertrieben werden heute die HAG Produkte aus Stansstad über etwa 80 Fachhändlern in der Schweiz und etwa 145 internationale Vertriebspartner verteilt über die ganze Welt. ;)


    Am Ersatzteillager liegen rund 1900 Artikel bereit, von Rädern bis zu Dachantenne. :thinking:


    Folgende Mitarbeiter sind im Coop Artikel namentlich erwähnt:
    - Heinz Urech als HAG Chef
    - Jessica Beerli als Lackiererin
    - Eduardo Alvarez beim Bedrucken mit dem Hinweis Beruf und Hobby trennt er nicht
    - Elias Dos Santos, seit 30 Jahren bei HAG, in der Endkontrolle
    - Mario Kempf als Polymechaniker-Lehrling


    In diesem wunderbar abgefassten Artikel, der auch auf die persönliche Ebene der Mitarbeite eingeht, kommt viel Vertrauen gegenüber der Zeitschrift Coop und seinen Mitarbeiter seitens Heinz Urech herüber. Heinz Urech betreibt sicherlich diese Firma mit viel Herzblut und einem grossen persönlichen Engagement. :this:


    Da kommt doch einiges an interessanten Informationen zusammen.


    Was ich mich im Zusammenhang mit diesem Artikel in der Coop Zeitung nun für Fragen stellen sind die folgenden:


    Meines Wissens stammen die Zinkdruckgussteile lange Zeit von Bühler (Utzwil). Ist das immer noch so?


    Was hat denn die Firma Polytrona damals an die alte Firma HAG in Mörschwil neben elektronischen Bauteilen (Leiterplattenrohlinge und bestückte Leiterplatten) auch noch geliefert? Die Statoren und Rotoren des Motors Typ 88?


    Max



    mittelweg und die anderen Leser: Was steht eigentlich als Ursprungsbezeichnung auf den Produktverpackungen/Dokumentation von den HAG Classic Ee 922 und Eem 923 Rangierlokomotiven? Ich habe keine dieser Lokomotiven. Dies könnte uns in dieser Angelegenheit HAG Classic ein wenig weiterbringen.

  • Salü Max


    Im Artikel stimmen diverse Angaben nicht mehr.



    Bei Jessica bin ich mir nicht ganz sicher ob sie noch zum Stamm gehört, aber bei Edi Alvarez. Edi ist der Schwiegersohn von Adolf Schoch und hat nichts mehr mit HAG Modellbahnen GmbH zu tun, er ist der Schrauber von HAG classic. Elias ist eben der Mann, der nun pensioniert wurde und für den Ersatz gesucht wird. Der Stift dürfte die Lehre abgeschlossen haben. Es gibt aber noch einige weitere Mitarbeiter(innen). Z.B. seit Oktober 2017 ist Toni Baumann bei HAG beschäftigt. Er ist für die Produktion zuständig.



    In diesem wunderbar abgefassten Artikel, der auch auf die persönliche Ebene der Mitarbeite eingeht, kommt viel Vertrauen gegenüber der Zeitschrift Coop und seinen Mitarbeiter seitens Heinz Urech herüber. Heinz Urech betreibt sicherlich diese Firma mit viel Herzblut und einem grossen persönlichen Engagement. :this:


    Das ist ganz sicher richtig - und auch mit einer grossen Portion Ausdauer. Würde das Herzblut fehlen, dann gäbe es auch keine HAG mehr - und dann? Wer würde dann die diversen schönen Modelle herstellen die wir sammeln können? Wenn ich da an alle Unkenrufe denke, nach denen HAG schon längst nicht mehr existieren dürfte, dann freut es mich, dass HAG immer noch existiert und durchaus erfolgreich (aber natürlich längst nicht mehr mit den gleichen Stückzahlen wie zur Hochblüte der Modelleisenbahnen vor x Jahren) auf dem Markt tätig ist und hoffentlich noch lange bleibt.


    Was ich mich im Zusammenhang mit diesem Artikel in der Coop Zeitung nun für Fragen stellen sind die folgenden:


    Meines Wissens stammen die Zinkdruckgussteile lange Zeit von Bühler (Utzwil). Ist das immer noch so?


    Am Anfang schon, aber jetzt schon viele Jahre nicht mehr.


    Mein Tipp: wenn Du etwas genau wissen willst, wende Dich doch an urech@hag.ch und frage den Chef persönlich. Ich will weder ins Spekulieren kommen noch Halbwahrheiten erzählen. Dafür hat es genügend "Spezialisten" ... :D

    Gruss


    Roland

  • Hallo zusammen,


    In vergangenen Zeiten waren die Modelleisenbahn Hersteller offensichtlich Gesprächiger als in der Gegenwart.


    Aus dem nach wie vor Online abrufbaren Artikel Ein Paradies für Bähnler von Mélanie Rietmann vom 11. Dezember 2002 sind folgende Kennzahlen ein sichtbar:


    - Eine Lokomotive bestehend aus rund 350 Bestandteilen, braucht vom Guss bis zur abschliessenden Montage der Scheibenwischer etwa 1500 Arbeitsgänge, bis zu 70 davon sind Druckvorgänge alleine für das Gehäuse


    - Die Formkosten für einen neuen Scheibenwischer betragen etwa Franken 16‘000.-


    - Zwei Dutzend Mitarbeiter, darunter viele die schon lange dabei sind, stellen im Jahr etwa 12‘000 Lokomotiven und etwa gleich viel Wagen her :thumbup:


    - Die Produkte haben ihren Preis. Ein Speisewagen der Bodensee-Toggenburg-Bahn kostet Franken 70.-, eine Re 4/4 der Sihltalbahn kostet Franken 523.- und eine zweimotorige Ae 8/8 der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn Franken 755.-


    - Umsatz 4 Millionen Franken


    - Die Mehrheit der Kunden sind Männer im mittleren Alter :seriously:


    Max

  • - Zwei Dutzend Mitarbeiter, darunter viele die schon lange dabei sind, stellen im Jahr etwa 12‘000 Lokomotiven und etwa gleich viel Wagen her :thumbup:

    Macht pro Kopf und Jahr 1000 Modelle. Pro Arbeitstag ca. 4.5 Modelle. Wobei nicht alle Mitarbeiter auch produktiv tätig waren. Der Umsatz dividiert durch die Anzahl Modelle ergibt bescheidene Fr. 166.67 Umsatz pro Modell. Das hiess damals vermutlich, viel an Lager produziert und zu wenig verkauft. Auch diese wenigen Zahlen zeigen schön auf, sind nicht alle Fakten bekannt, verleitet das zu Zahlenspielereien die in Unkenntnis der tatsächlichen Organisationsstruktur zu falschen Rückschlüssen führen kann. Genau darum würde ich zu einer Firma keine Zahlen veröffentlichen, die am Schluss zu Spekulationen aller Art verführen.


    Die Formkosten für einen neuen Scheibenwischer betragen etwa Franken 16?000.-


    Die Preise liegen heute klar tiefer. Heute ist es leider so, dass oft im Ausland der Werkzeugbau billig eingekauft wird und es immer noch günstiger ist die nicht brauchbare Form in der Schweiz funktionsfähig aufzuarbeiten.


    Zwei Dutzend Mitarbeiter, darunter viele die schon lange dabei sind, stellen im Jahr etwa 12?000 Lokomotiven und etwa gleich viel Wagen her


    Die Produktion von Wagen wirft viel zu wenig Gewinn ab, deswegen bewegt sich dort sehr wenig. Übrigens machte Herr Breitenmoser von Ferro Suisse mir gegenüber bereits vor mehr als 20 Jahren dieselbe Aussage in Bezug auf seine Produkte.


    Umsatz 4 Millionen Franken


    Mit einem Umsatz von aufgerundet Fr. 167000.- pro Mitarbeiter, war HAG damals schon sehr schwach aufgestellt.


    Die Mehrheit der Kunden sind Männer im mittleren Alter


    Heute dürfte sich das auf 50+ verschoben haben. Das gute alte Nachwuchsproblem.


    HAG von 2002 kann mit HAG aktuell kaum verglichen werden, dazu weicht die Organisationsform der beiden Firmen zu stark voneinander ab.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Bislang hat "Rosthaufen" wenig zum Forumsdialog beigetragen. Anscheinend geht es ihm hauptsächlich um Kennzahlen von HAG. Kann es sich mit diesen Fragen nicht an die Firma HAG direkt wenden, wenn sein Interesse an Zahlen und Interna von HAG Stanstad so gross ist? ;) :D

    Gruss Günther

  • An dieser Stelle, lieber Günther, beglückwünsche ich Dich zum 2000. Beitrag. Dies nur am Rande.... weil doch hier von Kennzahlen die Rede ist. 8)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.