SBB Flammenwerfer

  • Von Bildern her kenne ich diesen feuerspuckenden Tm. Als Modell würde es gut zu Friho Lenk passen. Diese Firma stellt regelmässig Exoten her.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Dieser Flammenwerfer war damals fast eine Sensation. Das ersparte den Männern das anstrengende Räumen der Weichen vom Schnee.
    Gut, das Weichenfett wurde vom Flammenwerfer auch verbrannt, aber Weichenschmieren ist angenehmer als Schneeräumen.
    Ihr müsst bedenken, Rapperswil war bis etwa mitte der 1970er Jahre ein Bahnhof mit Handweichenposten, fast ohne Weichenheizungen.
    Sogar einen Ablaufberg hatten diese in Rapperswil.


    Heute undenkbar dort, wenn man den S-Bahn- Betrieb sieht.
    Das Stellwerk wird von der Leitstelle Ost beim Flughafen Zürich betrieben, es arbeiten dort nur noch wenige Leute in der Reinigung, die
    müssen wohl zweimal täglich noch Dominos kuppeln, die nach Schwanden verkehren, die übrigen Züge haben Automatische Kupplungen.
    Ein Rangierlok ist auch nicht mehr vor Ort, die wenigen Güterwagen werden vom Cargo- Personal und Rangiertraktor von Meilen zugestellt.

  • Ja, zufälligerweise habe ich an dem Artikel mitrecherchiert, weil eine interne Anfrage via Produktemanagement eintrudelte. Der Artikel ist zu kurz um alle Aspekte zu beleuchten.
    Das Bild wurde auch mal im Semaphor abgedruckt. Der Flammenwerfer wurde in den Siebzigerjahren beim Bahnmeister Rapperswil eingesetzt. Wo er nachher abgeblieben ist, ist mir nicht bekannt. Heute ist er in Koblenz beim DSF. Eine allfällige Modellreproduktion dürfte damit kein Problem sein.
    Weichenheizungen wurden schon Jahrzehnte zuvor eingebaut, die Gasbetriebenen hatten den Nachteil, dass sie von Hand gezündet werden mussten. Dafür wiesen sie in höheren Lagen die nötige Effektivität auf. In der damaligen Zeit wurde viel experimentiert, so mit elektrischen Heizplatten, Petrolfeuerungen und sogar mit chemischer Schneeräumung wie am Flughafen. Im Ausland gab es sogar brikettbetriebene Weichenheizungen.
    Flammenwerfer haben den Nachteil, dass sie zur Schneeräumung nicht so effektiv sind, weil die Luft im Schnee isolierend wirkt. Beim reinen Enteisen sieht das natürlich anders aus. Mit den heutigen technischen Einrichtungen wurde man damit wohl Schaden anrichtchten (Kabel, Achszähler etc.)

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Der Flammenwerfer wurde in den Siebzigerjahren beim Bahnmeister Rapperswil eingesetzt. Wo er nachher abgeblieben ist, ist mir nicht bekannt


    Meines Wissens wurde dieser, oder ein anderer, auch im Glarnerland eingesetzt.
    Das Glarnerland gehörte damals zum Bahnmeisterbezirk Ziegelbrücke.


    Nachtrag:
    Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Flammenwerfer- Tm im Glarnerland sogar einen Zisternenwagen mit Heizöl angekuppelt.

  • Dank dem Umstand, dass es auch heute noch Mitarbeiter mit Verständtnis für Geschichte gibt, kann ich hier ein paar historische (Werbe-) Prospekte zum Thema präsentieren. Der Auftakt macht der schön gestaltete Mills-Arma-Prospekt aus den 50ern. Das war das erste bei den SBB eingesetzte Gasweichenheizungssystem.



    Da steht auf der Titelseite, wieviele Telefonleitungen vorhanden sind. Good old England...



    Das waren Brenner mit Keramikeinsätzen, die im Sommer demontiert werden mussten. Im Einsatz sicher bis in die Neunzigerjahre, die Flaschenrampen bis nach dem Jahr 2010.


    Etwas moderner, das System von ABEN, noch heute im Einsatz:




    Die Brennerrohre haben nun Stahlbrenner und Überzündkanäle, so dass eine Zündstelle pro Rohr reicht.


    Der Winter-King aus einem Aufsatz der UIC aus den 50ern. Rohe, echte Flammen. Nix mit Infrarot-Hokuspokus.



    Nicht zuletzt ein heute üblicher Flammenwerfer, dient dem Neutralisieren der Schienen vor dem Verschweissen. Die Propanflaschen haben direkte Flüssigentnahme mit einem Tauchrohr, das Schienenwärmgerät verfügt über einen integrierten Verdampfer. Es soll schon Leute gegeben haben, die solche Flaschen am Grill angeschlossen haben *Whouff*


    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)