Basteln mit TEE1055

  • Das habe ich bereits vor Jahren getan, als ich dieses Produkt entdeckt hatte. Konzept & Recherche stammen vom Modellbaustudio Born. Auch da habe ich nachgefragt, die Behälter wurden damals in Wald ausgemessen, was die eher ungewöhnliche Form und die Ausführung mit der langen Kalotte (beim Vorbild eher selten) erklärt. Augrund eines weiteren Hinweises bin ich mittlerweile der Meinung, dass die J.Müller-Effretikon-Seitenwand falsch ist. Vier Fässer in der Verpackung sind dagegen richtig.


    Nun denn, da kommt noch ein richtiges Resultat: Die Da 66 ist fertig.





    Nochmals zum Vergleich: So sah das Basismodell aus.


    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Frisch aus dem Zwischenlager montiert: Die Dreiachser der OSE. Die Vorgängerbahn SEK beschaffte 1966 50 Stück der bekannten Umbauwagen von der DB. Wegen den miesen Laufeigenschaften wurden diese Wagen immer paarweise eingesetzt. Weil mir keines der bekannten "alten" Grosserienmodelle zusagte, kaufte ich schlussendlich die Neukonstruktion von Brawa. Schön umgesetzt, bestehen diese Modelle aus unglaublich vielen Teilen. Schon die Demontage war schwierig, aber die Montage wurde definitiv zur Geduldsprobe. Schlussendlich ging für ein Paar fast der ganze Nachmittag drauf! Mittlerweile habe ich Mitleid mit den Chinesinnen, die solche Machwerke montieren müssen. Genug der Worte, Bilder her:




    Für drei Paare habe ich Beschriftungen gezeichnet. Davon war nur ein Drittel wirklich dokumentiert. Den Rest habe ich plausibel dazuerfunden. Zwei Paare haben den Heimatbahnhof Thessaloniki, eines Piräus. Die Kisten waren mir vor über zwanzig Jahren schon aufgefallen, eines von leider nur zwei Wagenfotos habe ich dafür "geopfert":



    Zwar haben die oben abgebildeten Wagen die Reduktion des Schrottplatzes in Athen Agios Ioannis Rentis wohl nicht überlebt, dennoch findet man die Wagen noch heute in allen möglichen Dienstwagenformaten:


    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Ist genau eine Woche her, dass ich in einem solchen Wagen mitfuhr - auf der Sauschwänzlebahn. 8)

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Kommt nicht vom Basteltisch, sondern direkt aus der Verpackung: Paul Arzens Meisterwerk von 1964, die wohl schönste Elektrolokomotive aller Zeiten. Nun endlich nach unendlicher Warterei im Ursprungszustand. Mit geschlossenen "Jupes", Seitenfenstern, Aluverkleidungen daneben, geänderte Stirnfenster, Scheinwerfer und vieles mehr.




    Bald schon sind es zehn Jahre her, als die erste Ausführung dieser Lok von LS-Models erschien. Damals kannte dieser Hersteller in der Schweiz noch kaum jemand, so musste ich mir das Modell in Frankreich besorgen:



    PS: Kleine Notiz an einen einen nicht ganz unbekannten Schweizer Spielwarenimporteur: So müssen weitgehende Triebfahrzeug- Neukonstruktionen für sehr deutlich unter 300 CHF aussehen!

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Für die Nichteingeweihten, ich bin zu faul um zu suchen, ist diese Lok auch von LS Models oder von einem anderen Hersteller? Schön ist sie übrigens, gefällt mir gut.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Genau, die ist auch von LS—Models. Wegen der Pleite von Modern Gala hat es nun wesentlich länger bis zur Auslieferung gedauert.

    E Gruess


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    (Robert Walser)

  • Nun folgt noch die Zweite der Amerikanisch-Stämmigen Griechinnen, die Delta Alpha 63 im letzten Betriebszustand. Die Lok ist fotografisch gut dokumentiert, da Mitte der Siebzigerjahre noch im Einsatz. Die Umbaumassnahmen sind gleich wie bei der Da 66, ausgenommen die Seitenfenster. Da habe ich Varianten mit und ohne Sprossen ätzen lassen. Das Basismodell ist gleich wie beim ersten Beitrag zum Thema (SNCF 030TU von REE)





    Mir ist bewusst dass die Lok wesentlich ausgelutschter aussehen sollte. Revisionsfrisch gefällt mir aber besser und altern kann man später immer noch.


    Ein Foto aus einer anderen Zeit:


    https://www.flickr.com/photos/…/album-72157627361450513/

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • A propos 'Zeit': Woher nimmst Du Dir die immer her, um uns im Wochen-Stakkato jeweils immer komplexe Elaborate von Dir zu präsentieren? 8| Hast Du nicht noch einen Beruf? Und Familie? :seriously:


    :D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Beim Bewundern deiner Modellbaukünste erinnerte ich mich, dass ich einmal Fotos von Dampfloks beim Bahnhof Volos gemacht hatte. Vielleicht hast du ja selbst auch solche Fotos gemacht. Leider waren die Loks zu diesem Zeitpunkt schon eine ganz Weile ausser Betrieb.




  • Ja, Volos war für Schweizer Bahnfreunde lange ein bevorzugtes Reiseziel, weil da mehrere ehemalige Schweizer Dampfloks herumstanden, bzw. immer noch stehen. Deine Bilder zeigen den Zustand nach Beginn der Aufräumarbeiten, als die Loks allesamt neben die Gleise gestellt wurden. Den Zustand habe ich personlich nicht erlebt, aber denjenigen zuvor und nachher. Volos hatte bis dahin eine sehr interessante Gleisanlage mit drei verschiedenen Spurweiten. Nachher gelangte die aus unserer Sicht interessanteste Lok, die G 4/4 Alenior ex. Yverdon-St-Croix als Denkmal nach Larissa. Die ex Brünig-Maschinen 1058 und 203 sind noch in Volos, neu aber auf speziell vorbereiteten Gleisstücken. Da die Loks mehrfach mit Kränen gehoben wurden, weisen diese z.T. erhebliche Schäden auf. Das Foto zeigt den Zustand vor anderthalb Jahren. Danach kam noch ein Dach hinzu, damit die Trümmer langsamer rosten :S



    Es sind alles Meterspurloks der Thessalischen Eisenbahnen. Im Unterschied zum Peloponnesnetz haben diese zwei Seitenpuffer und Schraubenkupplung wie bei Normalspur.


    @ Roger: Du kennst meine Geheimnisse ;) :D
    Diese liegen in der Ausnützung von Leerzeiten, in denen man nicht am Lenkrad drehen muss. Auch hat eine vielbeschäftigte Frau den Vorteil, dass öfters Kinderhüteabende resultieren. Was gibt es da Besseres als Modellbau?
    Nach jedem Beschriftungsbogen ist die Auslieferkadenz naturgemäss höher. Es liegen noch zehnjährige Baustellen im Regal...

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Das selbstfahrende Migros-Kühlregal ist zurück, aber immer noch nicht fertig :crazy:


    Im Versteckten hat es sich aber entwickelt. Die Drehgestellblenden aus dem Bachmann-China-Programm wurden durch Eigenentwicklungen abgelöst. Das war wegen der schwachen Dokumentationslage schwieriger als bei den MLWs. Genau lotrecht aufgenommene Bilder der Meterspurversion(!) und die Masse des Bachmann-DG bildeten die Grundlage. Da ich soweit wie nur möglich in 2D konstruiere, hat das Rapid Prototyping auf dem Schreibtisch schon seine Vorteile. so kann man vorab mit einer schnellen Extrusion zum Ausdrucken überprüfen, ohne später von aufwendigen Nacharbeiten überrascht zu werden.



    Das Arrangement ist nur zusammengestellt und muss noch definitiv montiert werden. Auch verlangt der Glanzgrand nach Nacharbeit. Dafür ist das Gehäuse definitiv beschriftet.



    Da ist die Evolution der Drehgestellblenden:


    1: Original auf Basis Bachmann: Im oberen Teil mit neuem Ätzblech und Sandkasten von Balkanmodels, die Rippen über den Bremszylindern habe ich selber ergänzt. Die Bremszylinder stammen aus dem Ami-Zubehörhandel.
    2: Erster Test der Neukonstruktion.
    3: Weitgehend ausgearbeitetes Design in 3D, vor den letzten Änderungen.
    4: Fertiges Design, pro Lok vier unterschiedliche Teile. Geruckt in einem "Guss" inkl. der Bremszylinder.

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • 4: Fertiges Design,

    Design? Welches Design? 8|


    :cookie:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wer mag sich noch an die Hermann-EW I in Spur O erinnern? Die waren an dieser Stelle bereits einmal ein Thema. Erste Probefahrten mit den Rohbauten fanden vor fünf Jahren statt, die Lackierung begann vor zwei Jahren. Schnell stellte sich heraus, dass auf den Gegenbogen der Lenz-Weichen die Puffertellergrösse nicht ausreicht. So mussten neue Puffer, bzw Pufferteller angefertigt werden. Die sind nicht besonders schön, aber das Fahrzeug fällt auch eher in die Kategorie Thin-Plate.
    Das Montagekonzept von Hermann habe ich nicht kapiert. So wurde als Erstes das Dach angeklebt und verspachtelt. Die Folge waren Gewaltorgien mit der Trennscheibe, um Böden und Inneneinrichtungen montieren zu können. Dies selbstverständlich vor der Schlusslackierung. Die Interieurs habe ich mit Weissleim von unten eingeklebt, zuvor erfolgte die richtige Farbgebung, denn die Erstklasssitze waren violett!


    Die Beschriftung ist wie immer selbstentwickelt, ausgenommen die Schweizerkreuze. Das waren Decals von Hermann, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hatten :supersad:




    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Auch wenn die Modelle eher einfach gehalten sind, stimmig sehen sie auf jeden Fall aus. Mir gefallen sie.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Doch, schon. Aber dann hat man eine hässliche Fuge an der Stirnseite. Die wollte ich eliminieren.

    E Gruess


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    (Robert Walser)

  • Wenn es wieder mal länger dauert: Im Jahre 2013 unserer Zeitrechnung habe ich zeitgleich mit der A 304 auch den Umbau einer DB V60 zum Krupp-Direktexport nach Griechenland begonnen. Auslöser war dieses Foto, welches ich als 15-Jähriger gemacht hatte:



    Hier sehen wir die A 115 und die ausgeschlachtete A 304. Später, als die ex.DB BR 221 nach Deutschland zurückkehrten, wurde die A 304 über 150 Kilometer nach Amfiklia gebracht, wo sie bis heute existiert.


    Das Basismodell ist von Roco. Es hat den Vorteil, dass es wirklich günstig zu haben ist. Formänderungen waren wenige nötig: Schilder am Vorbaugeländer entfernen, Antenne am Dach durch die auch in der Schweiz gebräuchliche Bauform ersetzen. Die weissen Linien stammen aus einem Woodland-Scenics-Anreiberbogen. Die waren so alt, dass zum Abfallen böse anschauen gereicht hat. Die weissen Beschriftungen waren die Ersten, welche in der Sprache Homers erstellt wurden. Ich kam mir also vor wie der Chinesische Produzent, welcher Arwico-Vorlagen lesen muss: Keine Ahnung was da steht und jede Menge Interpretationsspielraum. So stellte sich heraus, dass das Wort Feuerlöscher stirnseitig auf dem kurzen Vorbau falsch geschrieben ist. Da es kaum zu sehen ist, habe ich es belassen.




    PS: Roco hatte diese Beschriftungsvariante sehr wohl produziert. Nur sind die Dinger sehr selten und wenn mal eine bei Ebay auftaucht muss man das Doppelte bis Vierfache für eine schöne Griechin ausgeben, verglichen mit einer ordinären Deutschen.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Sehr schön geworden. Ich bewundere Deine Fähigkeit, solche stimmigen Modelle herzustellen. Gratulation!! :) :)

    Gruss Günther

  • Danke Günther, für die Form kann ich nix. Das ist 99% Roco ;)


    Noch einen aus der Mottenkiste: Der zweiteilige GTW des Regionalverkehrs Mittelland sollte noch einen langen Bruder bekommen. Da hat Piko vorbildgerecht das S-Bahn Bern-Logo weggelassen, weil die Züge zum Produktionszeitpunkt auf der "S-Bahn Luzern West" eingesetzt wurden. Das Modell stellt den Ursprungszustand von 2003 bis 2006 (Zwangsfusion mit der BLS) dar, im gefälligen und letzten Erscheinungsbild der ehemaligen EBT-Gruppe. In dieser Epoche waren die GTW bereits reine Nichtraucherfahrzeuge, was damals noch keineswegs akzeptiert war. 2013 wechselten die Züge zur SBB, wo sie fortan als GTW "Arc Jurassien" bezeichnet wurden. Interessanterweise erhielt der erste dreiteilige RM GTW schon damals den Namen Pierre Pertuis (Pass zwischen Sonceboz und Tavannes), welcher genau inmitten des heutigen Einsatzgebietes liegt. Demnächst sollen diese Fahrzeuge zur Thurbo übergehen. Eine recht wechselhafte Geschichte für ein relaitv junges Vorbild.


    Zum Modell: Piko hat hier sämtliche Formunterschiede wie kürzerer Führerstand, Längerer Sitzteiler mit kürzerer Mehrzweckzone und das deutlich von der ähnlichen Thurbo-Version abweichende Interieur dargestellt. Auch die differierende Fensterhöhe im Mittelwagen ging nicht vergessen. Dagegen ist das WBL 85-ähnliche Konstrukt auf dem Antriebsteil falsch, denn die RM-GTW haben den klassischen BBC-Pantograf. Diese Piko-Stromabnehmer passen ohnehin nicht so richtig zur aufgerufenen Preiskategorie des Modells. So wurden dessen Löcher gespachtelt und der helle Bereich auf dem Dach neu lackiert. Ein Roco-Teil trat an dessen Stelle, wobei es da mittlerweile auch eine feinere Ausführung gäbe.
    Mit Ausnahme des Antriebsteils konnte auf eine Neulackierung verzichtet werden, sämtliche Beschriftungen konnten schadensarm entfernt werden. Da ist Vorsicht geboten, denn Piko war sparsam mit Gravuren, Vieles ist nur aufgedruckt.
    Daraus ergibt sich, dass sämtliche Beschriftungen neu sind, auch diese auf den Fenstern. Das liegt auch daran, dass Piko eine 260-er Betriebsnummer gewählt hatte, welche erst später mit einem Zwischenwagen erweitert wurden. Bei den Betriebsnummern und den Piktogrammen auf den Fenstern wurde auf eine Schutzlackierung verzichtet.





    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Salut Hänsu,


    Sehr schöne Umsetzung einer Version, von der ich nie verstehen konnte weshalb Piko sie nicht brachte. Höchstens die Frontnummer ist vielleicht etwas wenig zu gross. Aber sonst wirklich Spitzenklasse :thumbsup:


    Gruess Julian